Arnsberg-Neheim. Mit 7:0 schoss der SC Neheim in der Westfalenliga den FC Lennestadt ab. Bei einer Auswechselung kam Abschiedsstimmung auf. Der Hintergrund.

Erst ließ sich Burak Yavuz von seinen Mannschaftskollegen feiern – soweit, so normal. Mit seinem Tor hatte der Fußballer zuvor für die schnelle 2:0-Führung des SC Neheim im Westfalenliga-Heimspiel gegen den FC Lennestadt, welches der nun Tabellenvierte am Ende mehr als deutlich mit 7:0 (5:0) gewann, gesorgt. Doch nach dem Jubel mit den Mitspielern schlug Yavuz einen Weg ein, der für Erstaunen sorgte.

Das sagt Bruchhage

Der 33-Jährige sprintete nämlich zu seinem Trainer Alex Bruchhage an die Seitenlinie und umarmte diesen glücklich. „Nein, das macht er normalerweise nicht“, sagte Bruchhage nach der Partie schmunzelnd. Was hinter der Yavuz-Geste steckte, liegt auf der Hand und bekräftigt ein Gerücht, zu dem sich weiterhin kein Beteiligter konkret äußert. Yavuz soll bereits in der Winterpause zum Bezirksligisten Fatih Türkgücü Meschede wechseln.

Mit Kurzhaarschnitt und voller Elan: Jan Apolinarski vom SC Neheim im Zweikampf.
Mit Kurzhaarschnitt und voller Elan: Jan Apolinarski vom SC Neheim im Zweikampf. © Thomas Nitsche

Noch mehr Abschiedsstimmung wehte durch das Binnerfeldstadion, als Yavuz, der in der 42. Minute mit seinem zweiten Tor zum 4:0 traf, in der 67. Minute für Tom Wonneberger ausgewechselt wurde. Langanhaltender Applaus begleitete die Nummer zehn des SC Neheim auf dem Weg zum Rasen. Trifft ein, was erzählt wird, könnte die Partie gegen den FC Lennestadt sein letztes Liga-Heimspiel im Dress des SCN gewesen sein, da er bei den ausstehenden zweien verhindert ist.

Greco erzielt frühe Führung

Dass diese Personalie in den Mittelpunkt rückte, lag an einer sehr souveränen spielerischen Vorstellung der Gastgeber gegen den FC Lennestadt. Bereits in der 3. Minute traf Gianluca Greco zur 1:0-Führung, die Yavuz eine knappe Viertelstunde später ausbaute und in der 42. Minute nachlegte. Johannes Thiemann erhöhte in der 25. Minute auf 3:0, und kurz vor der Halbzeitpause missglückte dem Lennestädter Samuel Eickelmann ein Abwehrversuch, sodass der Ball zum 5:0 ins eigene Tor flog. „In der ersten Halbzeit haben wir Tempofußball gespielt. Umschaltläufe und so weiter, alles hat funktioniert“, sagte Alex Bruchhage.

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Nur einen Kritikpunkt musste sich seine Elf gefallen lassen: Sie ließ trotz der Führung noch etliche Torchancen ungenutzt. „In der zweiten Halbzeit haben wir einen Gang runtergeschaltet und trotzdem dominiert.“ Das 6:0 erzielte Pasquale Neufeld per Elfmeter nach einem Foul an Fletcher McDonald (64.), das 7:0 ließ Tom Wonneberger folgen (86.).

Lob für einen Mannschaftsteil

Was den Trainer neben der starken ersten Halbzeit begeisterte: „Lennestadt gehört mit bislang 28 Treffern zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga, aber wir haben nichts Nennenswertes zugelassen“, sagte er. Tatsächlich durfte sich Torwart Claudio Osthoff über einen geruhsamen Nachmittag freuen. Er musste lediglich in zwei, drei Szenen wachsam sein. „Ein typisches Spiel“, sagte Ilja Keller, SC-Vorsitzender: „Bei uns hat von Anfang an alles funktioniert, bei Lennestadt gar nichts. Deshalb war der Sieg auch in der Höhe verdient.“