Marsberg-Erlinghausen. In der Fußball-Landesliga gewann RW Erlinghausen mit 2:1 gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg. BVB-Boss Watzke verpasste den Jubel nach dem Sieg.

Er hatte genug gesehen. Während die Fußballer des Landesligisten RW Erlinghausen nach der ersten Halbzeit des Derbys gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg auf dem Weg in die Kabine waren, kreuzte Hans-Joachim „Aki“ Watzke ihren Weg, klatschte den einen oder anderen ab – und verließ das nach seinem Vater benannte Hans-Watzke-Stadion. Der Boss des Bundesligisten Borussia Dortmund, der zudem – noch – 1. Vorsitzender der Rot-Weißen ist, dürfte sich im Nachhinein darüber geärgert haben.

RWE: Rückstand verkürzt

Denn die Mannschaft von Trainer Benedikt Müller gewann die Partie mit 2:1 (1:0), kletterte in der Tabelle auf den siebten Platz und verkürzte den Rückstand auf die Gäste auf nur noch einen Zähler. Der RWE-Coach hüpfte deshalb unmittelbar nach dem Schlusspfiff vor Freude auf den Platz und herzte seine Spieler. „Es war ein intensives Spiel“, sagte Benedikt Müller später: „Aber diese dreckigen Siege schmecken am besten.“

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist zu Gast beim Landesliga-Spiel zwischen RW Erlinghausen und dem SV Schmallenberg/Fredeburg.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist zu Gast beim Landesliga-Spiel zwischen RW Erlinghausen und dem SV Schmallenberg/Fredeburg. © Falk Blesken

Zum Seitenwechsel hätte Erlinghausen auch mit ein, zwei Toren zurückliegen können. „Wir hatten ja fünf hundertprozentige Torchancen“, sagte Schmallenbergs Trainer Merso Mersovski: „Zweimal hatten wir sogar den Torwart schon ausgespielt.“ Doch ein Treffer gelang seiner Elf eben nicht. Die Gastgeber hingegen nutzten ihre erste ernsthafte Gelegenheit, um durch ein Tor von Pascal Raulf mit 1:0 in Führung zu gehen (35.). „Das ist auch eine Qualität“, lobte Müller.

Krefeld verhindert Eigentor

Ohne den BVB- und RWE-Boss Watzke auf der Tribüne des Hans-Watzke-Stadions lag das Chancenplus im zweiten Durchgang beim Gastgeber. Nach einem Kopfball von Raulf knapp über das Gäste-Tor rettete allerdings RWE-Keeper Kevin Krefeld im Gegenzug seiner Mannschaft mit einem blitzartigen Fußparade die Führung – und bewahrte seinen Kapitän Malte Kriesche vor einem Eigentor (51.).

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In der 55. Minute erhöhte Sven Nartikoev mit einem blitzsauber vollendeten Kontertor auf 2:0 für Erlinghausen. Nur zwei Minuten später patzte jedoch der ansonsten stark haltende Kevin Krefeld, als er sich zu spät entschied, aus dem Tor herauszukommen und Mirko Piechaczek foulte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Piechaczek persönlich zum 1:2 (57.).

Mersovski arg enttäuscht

In der Folgezeit neutralisierten sich die Teams, die Partie litt unter vielen, teilweise nickelig geführten Zweikämpfen. Einen abgefälschten Schuss von Bilal Akgüvercin hielt Schmallenbergs Torwart Francesco Lattanzi spektakulär (72.). Auf der Gegenseite verfehlte Emil Mersovskis Kopfball nach einer Ecke knapp das Tore (85.). In der Nachspielzeit zeigte Lattanzi sein Können erneut nach einem Akgüvercin-Schuss.

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„Wir haben einen sehr, sehr starken Gegner gesehen, der in der ersten Halbzeit ein Chancenplus hatte“, sagte Benedikt Müller noch und ergänzte: „Aber am Ende ist Fußball ein Ergebnissport. Diese Qualität haben wir heute unter Beweis gestellt.“ Sein Gegenüber Merso Mersovski war entsprechend enttäuscht. „Ich habe selten ein Spiel so unverdient verloren“, sagte Mersovski: „Wir haben den Gegner in der ersten Halbzeit so im Griff gehabt, dass er keine Luft zum Atmen, zum Spielen bekam.“

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Allerdings habe es an der notwendigen Chancenverwertung gemangelt „und Erlinghausen hat es dann clever gemacht“. Aus dem Nichts sei das Tor gefallen. „Nach einem 0:2-Rückstand hier wieder zurückzukommen, ist schwierig. Deshalb bin ich stolz auf die Leistung der Jungs“, sagte er.