Schmallenberg. Der SV Schmallenberg/Fredeburg ist ein Neuling in der Landesliga, der Freude bereitet. Sonntag geht es zum Derby zu RW Erlinghausen.
Beim Fußball-LandesligistenSV Schmallenberg/Fredeburg läuft es zurzeit richtig rund. Nicht nur in der Meisterschaft, sondern auch im Kreispokal, in dem die Mannschaft aus der Strumpfstadt mit dem 3:0-Sieg beim Bezirksligisten VfB Marsberg das Halbfinale erreicht hat. Wir lüften vor dem Liga-Derby am Sonntag bei RW Erlinghausen das Geheimnis des Erfolgs.
Duell der Halbfinalisten
Die Auslosung der Halbfinalpartien im Krombacher Kreispokal ist noch nicht vorgenommen worden, da noch zwei Viertelfinalspiele im November anstehen. Bisher haben die beiden Vorjahresfinalisten RW Erlinghausen und SV Schmallenberg/Fredeburg den Sprung unter die besten vier Mannschaften im Fußballkreis HSK geschafft – beide treffen nun an diesem Sonntag um 15 Uhr in der Landesliga 2 aufeinander.
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In der Meisterschaft hat der Aufsteiger einen Lauf. Nach zunächst sechs Punkten aus den ersten sechs Spielen folgten jetzt fünf Siege in Folge. „Es läuft so gut, weil wir kapiert haben, wie die Landesliga funktioniert. Vor allem spielen wir endlich ,männlicher’, das heißt, dass wir wesentlich besser in den Zweikämpfen sind, richtig dagegen halten, nicht mehr herumjammern und das Diskutieren mit den Schiedsrichtern lassen. Außerdem sind wir inzwischen cleverer geworden. Wir stürmen nach einer 2:0-Führung nicht mehr ungestüm nach vorne, sondern sind erst einmal auf Ergebnissicherung aus“, sagt Merso Mersovski.
Ein wesentlicher Punkt für den Coach ist allerdings der Zusammenhalt und die Trainingsbeteiligung. „Die Trainingsbeteiligung ist phänomenal. Ich habe immer zwischen 16 und 20 Spielern beim Training, die sich da richtig reinhauen. Jeder will ja schließlich am Sonntag spielen. Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt der Trainer. In dieselbe Kerbe schlägt Mirko Piechaczek, der bisher vier Tore erzielt hat. „Der Konkurrenzkampf bei uns ist riesengroß, nicht nur in der Offensive, sondern im gesamten Kader. Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt. Wenn einer dann nicht spielt, leidet die Qualität nicht darunter. Derjenige, der rein kommt, macht später noch einmal richtig Power“, sagt der Angreifer.
Wieso das Team funktioniert
Nicht nur aufgrund der Erfolgsserie ist die Stimmung in der Mannschaft äußerst gut. „Wir kennen uns alle sehr gut und sind daher ein eingeschworener Haufen. Die Euphorie des Aufstiegs spielt eine große Rolle. Aber auch, weil der Kader zusammengeblieben ist“, sagt Torhüter Francesco Lattanzi, der sich im Tor weiterhin mit Darian Lobe abwechselt und damit überhaupt kein Problem hat. Der 30-jährige Lattanzi gehört neben Emil Mersovski mit zu der Fraktion der älteren Spieler im Kader. Der Torhüter weiß, was mit zur guten Kameradschaft und Stimmung gehört: „Siege sind immer gut und ein Grund zum Feiern. Nach jedem Spiel sitzen wir zusammen, da wird dann mal mehr oder mal weniger getrunken. Das gehört mit zum Fußball. Schließlich sind wir Amateure.“
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In den elf Ligaspielen hat der SV Schmallenberg/Fredeburg 23 Tore erzielt, davon gehen fünf auf das Konto von Marco Gorges. Der letztjährige Torschützenkönig in der Bezirksliga 4 macht die Eingewöhnung für den nicht so guten Start verantwortlich. „Der Fußball in der Landesliga ist athletischer und schneller als in der Bezirksliga. Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Wir hatten in den letzten Begegnungen aber auch das Spielglück auf unserer Seite. Durch die Erfolgsserie ist das Selbstvertrauen in der Mannschaft natürlich gestiegen“, sagt der Spielführer. Das der SV Schmallenberg/Fredeburg nach elf Spieltagen das beste Team aus dem HSK in der Landesliga 2 stellt, war nicht zu erwarten gewesen. Auf Platz vier hätten Experten wohl eher RW Erlinghausen verortet.
Am Sonntag kann der Aufsteiger aus Schmallenberg im Hans-Watzke-Stadion beweisen, dass er auch gegen Mannschaften wie RWE mithalten kann. „Das wird zwar ein dickes Brett, wir wollen den Gegner aber ärgern. Wir haben jetzt 21 Punkte, diese Momentaufnahme genießen wir. Bei einer so ausgeglichenen Liga darf man sich nicht ausruhen“, sagt Merso Mersovski.