Medebach. Der SV Oberschledorn/Grafschaft mischt die „Bundesliga des Sauerlandes“ auf. Wir verraten fünf Gründe für den Lauf des Fußball-Bezirksligisten.

Die Macht aus der Hansestadt Medebach sorgt jetzt auch in der „Bundesliga des Sauerlandes“ für mächtig Furore: Mit Akribie, Realitätssinn und viel Fleiß haben sich die Fußballer des SV Oberschledorn/Grafschaft in der Spitzengruppe der Bezirksliga 4 etabliert.

Diese Zeitung verrät fünf Gründe, wieso es beim Tabellenvierten der „Bundesliga des Sauerlandes“, an der Landesgrenze zu Hessen gelegen, so gut läuft.

1. Der Trainer
Er stehe für „offensiven und attraktiven Fußball“, hatte Adam Kowalik bereits in der Saisonvorbereitung und vor seiner ersten Spielzeit als Chefcoach des Bezirksligisten SV Oberschledorn/Grafschaft angekündigt. Die ehemaligen „Minimalisten“ der Liga hat der Trainer zu neuen Höchstleistungen angetrieben: 28 erzielte Treffer sind derzeit der fünftbeste Wert der Bezirksliga 4.

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Vorsitzender Martin Gerbracht zeigt sich total zufrieden von der Verpflichtung Kowaliks: „Er hat sehr früh mit der Vorbereitung begonnen und seine Spielidee in den Einheiten vermittelt. Charakterlich passt er auch super zu uns.“

2. Die Mannschaft
Spieler wie Kapitän und Abwehrchef Raphael Mütze – laut Martin Gerbracht „der beste Innenverteidiger der Liga“ –, Marius und Lukas Guntermann, Patrick Linn und Dominik Gerbracht haben ihre Klasse auch schon in höheren Ligen (vor allem in Hessen) nachgewiesen.

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Das große Plus des Teams: Die Mannschaft ist eingespielt, kennt sich teilweise noch aus Juniorenzeiten. Insbesondere defensiv (15 Gegentreffer, mit dem SV Hüsten 09 die drittwenigsten bislang) ist der SVO seit Jahren beständig stark.

3. Der Zusammenhalt
Es ist das von den allermeisten Fußballern am häufigsten genannte vermeintliche Plus im eigenen Team: die (angeblich) hervorragende Kameradschaft. Beim SV Oberschledorn/Grafschaft sind dies allerdings keine leeren Worte, denn der Großteil der Spieler stammt aus Medebach, wohnt in der Nähe und lebt, vor allem nach den Trainingseinheiten, noch die Werte, die den Amateurfußball schon immer ausmachen.

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„Tasche schultern und schnell weg – das gibt’s bei uns nicht“, freut sich Vereinschef Martin Gerbracht darüber, dass die Spieler sich auch ausgiebig Zeit für das gemeinsame Klönen und „Analyse-Bier“ nehmen. Dies stärke den ohnehin guten Zusammenhalt.

4. Die Trainingsbeteiligung
Ein guter Indikator dafür, wie gut oder schlecht es in einem Fußballteam läuft, ist immer auch der intensive Blick auf die Trainingsbeteiligung.

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Beim Team aus Medebach-Oberschledorn ist diese insbesondere in dieser Spielzeit immer gut, sagt Martin Gerbracht. „Wir haben bisher noch nicht mit weniger als mindestens 16 Spielern aus der ersten Mannschaft trainiert. Die Ergebnisse sind auch ein Zeichen dieser hervorragenden Trainingsbeteiligung einer aus meiner Sicht sehr gut zusammengestellten Mannschaft.“

5. Der Realismus
Nach elf absolvierten Begegnungen hat sich der SV Oberschledorn/Grafschaft von seinem Status „Favoritenschreck“ gelöst – und mischt serös in der Spitzengruppe der Bezirksliga 4 mit. Die bisherigen Leistungen lösen im Klub durchaus eine Euphorie aus, verursachen aber mitnichten Hysterie oder gar Titelfantasien.

„Wir haben hier eine richtig gute Truppe zusammen, die nicht umsonst gegen den TuS Sundern und FC Fatih gewonnen hat. Auf Strecke reicht es vielleicht nicht für ganz oben. Vor der Saison haben wir uns die Ränge fünf bis sieben als Ziel vorgenommen – vielleicht sind noch ein, zwei Plätze mehr drin“, betont Martin Gerbracht.