Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim gastiert an diesem Sonntag beim Westfalenliga-Tabellenführer FC Brünninghausen. Diese vorerst letzte Chance, will der SC nutzen.

Einen Seitenhieb konnte und wollte Alex Bruchhage seiner Mannschaft doch nicht ersparen. „Wenn wir so spielen, wie in der zweiten Halbzeit am vergangenen Spieltag, fahren wir besser gar nicht erst hin“, sagte er. Das unnötige 1:1-Remis gegen den SV Wacker Obercastrop, der dank des Punktgewinns den letzten Tabellenplatz verließ, lag dem Trainer des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim immer noch ein wenig im Magen. Am Sonntag erwartet seine Elf allerdings das Kontrastprogramm.

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Um 15.30 Uhr gastiert der SC beim Tabellenführer FC Brünninghausen in Dortmund, der lediglich das Stadtderby gegen den Tabellenzweiten Türkspor Dortmund verlor und acht Spiele gewann. „Die spielen zwar keinen Hurra-Fußball“, sagte Bruchhage, „sind aber in ihren Aktionen präzise wie ein Schweizer Uhrwerk.“ Ob Kevin Brümmer, ob Dietrich Liskunov, Sebastian Kruse oder Spielertrainer Florian Gondrum – Neheims Trainer hätte die Liste der Säulen der Mannschaft fortführen können, doch lieber fokussierte er sich auf sein Team.

Die Mauer muss sinnbildlich stehen: In Brünninghausen ist die Defensive des SC Neheim gefordert.
Die Mauer muss sinnbildlich stehen: In Brünninghausen ist die Defensive des SC Neheim gefordert. © Falk Blesken

Denn: „Wir haben festgestellt, dass wir jede Mannschaft in der Liga ärgern können. Daher bietet sich uns am Sonntag zum vorerst letzten Mal die Chance, gegen ein Top-Team zu gewinnen“, sagte er. Mit 24, 21 und 19 Punkten sind der FC Brünninghausen, Türkspor Dortmund und der RSV Meinerzhagen dem Rest der Liga schon ein wenig enteilt. Vor dem SC Neheim (14 Punkte/Rang fünf) steht noch der Holzwickeder SC (16 Punkte).

McDonald fehlt weiter

Gegen drei der vor ihnen stehenden Teams spielten die Sauerländer bereits – und diese Partien sorgen für Selbstbewusstsein. Neben dem sensationellen 3:3-Unentschieden bei Türkspor Dortmund gab es zwei jeweils vermeidbare 0:2-Niederlagen gegen den Holzwickeder SC und den RSV Meinerzhagen. „Wir hatten auch in den beiden Spielen, die wir verloren haben, die Chance, den Ausgleich zu erzielen“, sagte Bruchhage, „was uns im Vergleich mit diesen Teams noch fehlt, ist die Abgezocktheit.“

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In der Rolle des ersten Verfolgers fühlen sich die Binnerfeld Boys aber auch ganz wohl. „Unsere Philosophie, auf junge Leute zu setzen, ist Segen und Fluch zugleich“, sagte Bruchhage: „Denn vor allem in den Spielen gegen die Top-Mannschaften haben wir in der Offensive auf Grund mangelnder Erfahrung zu viele falsche Entscheidungen getroffen.“ Diese kosteten ein besseres Ergebnis.

Einfache Tore gefordert

Die Neheimer Abwehr ist mit nur neun Gegentreffern die beste der Liga und muss als Grundlage einer eventuellen Überraschung auch am Sonntag stehen. „Aber vorne müssen wir konsequenter sein und unsere Chance besser nutzen“, forderte der Trainer, der ergänzte: „Wir müssen nicht immer das feine Florett herausholen. Das Tor zählt, wenn der Ball über der Linie ist.“

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Alex Bruchhage muss weiterhin auf seinen Mittelfeldantreiber Fletcher McDonald verzichten, dessen Oberschenkelverletzung sich doch als hartnäckiger als anfangs erwartet erwies. „Aber in der kommenden Woche wird Fletcher wieder ins Aufbautraining einsteigen“, kündigte der Coach an.

Janik Hülsmann muss mit einer Außenbandverletzung hingegen noch pausieren. Und Ramazan Korkut verletzte sich am vergangenen Spieltag beim Aufwärmen, sodass er im Spitzenspiel des Spieltages ausfällt. „Der Einsatz von Okan Kryns-Güvercin ist fraglich, da auch er sich im Spiel gegen Wacker Obercastrop leicht verletzte“, sagte Alex Bruchhage.