Altenberg/Winterberg. Jacqueline Lölling fuhr wie Alexander Gassner bei der DM auf Rang zwei. Warum sie im Kampf ums Weltcup-Ticket vorlegte und Gassner hinten liegt.

Der Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft, die Silbermedaille bei Olympia oder die mehrfachen Gesamtweltcupsiege – all das schmückt Jacqueline Löllings Vita. Doch es zählt nichts, wenn es um die Qualifikation für das deutsche Weltcupteam im Skeleton für den bevorstehenden Winter geht. Da Jacqueline Lölling zudem in der vergangenen Saison kaum überzeugte, ging sie arg angespannt in die deutsche Meisterschaft, die in Altenberg auch als erste so genannte Selektion ausgefahren wurde. Das Ergebnis zeigt: Löllings Kampf um das Weltcup-Ticket dürfte ein Krimi werden.

Hermann holt Titel

Mit einem Rückstand von 0,96 Sekunden auf die jetzt fünffache Deutsche Meisterin Tina Hermann (WSV Königssee) belegte die Pilotin der RSG Hochsauerland den zweiten Platz. Lölling lieferte sich dabei ein spannendes Duell mit der aufstrebenden Susanne Kreher (BSC Sachsen Oberbärenburg), die in beiden Läufen eine Startbestzeit erreichte und letztendlich 0,12 Sekunden hinter Lölling Dritte wurde.

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„Zwischen Jacka und Susi war es ein sehr enges Rennen. Susi hat am Start einen großen Schritt nach vorne gemacht und sich auch fahrerisch gesteigert. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten drei Rennen, da wird es zwischen den beiden sicher heiß hergehen. Ich könnte mir vorstellen, dass Sigulda Susi sehr liegen könnte“, sagte Cheftrainer Christian Baude.

Winterberg Löllings Trumpf?

Zum Hintergrund: Olympiasiegerin Hannah Neise (BSC Winterberg) ist wie berichtet bereits für den Weltcup gesetzt und ließ deshalb bei der DM aus gesundheitlichen Gründen auch den zweiten Lauf aus. Zwei Plätze sind noch offen, in Sigulda (Lettland) wartet nun aber eine kurze Bahn auf die Pilotinnen. Gute Starterinnen sind im Vorteil. Löllings Trumpf könnten die abschließenden zwei Rennen am 3. und 4. November auf ihrer Heimbahn in Winterberg sein. Allerdings darf sich auch Tina Hermann nach ihrem Sieg nicht zurücklegen.

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„Nach der vergangenen Saison und dem Trainerwechsel im Sommer war ich schon angespannt“, sagte Lölling, „aber jetzt bin ich optimistisch gestimmt.“ Zwar sei erst ein Viertel der Qualifikation geschafft und ihre Startschwierigkeiten seien nicht wegzudiskutieren, „aber Platz zwei gibt mir viel Selbstvertrauen und der Start war besser als in der vergangenen Saison in Altenberg“.

Das Siegerpodest der Skeleton-DM in Altenberg: (v.li.) Alexander Gassner, Felix Keisinger und Lukas Nydegger. 
Das Siegerpodest der Skeleton-DM in Altenberg: (v.li.) Alexander Gassner, Felix Keisinger und Lukas Nydegger.  © Privat

Bei den Herren verdeutlichte die DM, dass es um den noch freien Weltcupplatz hinter Christopher Grotheer und Axel Jungk ein Duell zwischen Alexander Gassner (BSC Winterberg) und Felix Keisinger (WSV Königssee) geben wird. In Altenberg siegte Keisinger vor Gassner (+0.19 Sekunden). „Ich habe den ersten Lauf nicht gut getroffen, aber das Ergebnis ist ok“, sagte Gassner. Felix Seibel (BRC Hallenberg) belegte Rang vier hinter Lukas Nydegger (RC Berchtesgaden).