Arnsberg/Sundern. Was für ein Krimi: Die Handballerinnen des HV Sundern holen noch ein Remis gegen VTV Freier Grund. Der TV Arnsberg spielt gut, verliert aber.
Das 26:26-Remis der Handballerinnen des HV Sundern in der Landesliga gegen den Tabellenzweiten VTV Freier Grund war nichts für schwache Nerven. Der TV Arnsberg konnte trotz guter Leistung – im Gegensatz zum vergangenen Spieltag – den Spitzenreiter nicht gefährden.
Arnsberg: Vierte Niederlage in Folge
TV Arnsberg - TuS Ferndorf 22:28 (10:17). Trotz der nunmehr vierten Niederlage in Folge sieht Arnsbergs Trainer Frank Schaden Licht am Horizont: „Meine Mannschaft hat die richtige Reaktion auf die schwache Leistung in Neunkirchen gezeigt. Allerdings hatten wir es mit der wohl besten Mannschaft der Liga zu tun.“ Weil die rechte Seite dank der Rückkehr von Mona Rosenberger und Hannah Rustemeier wieder ordentlich besetzt war, war der TVA wieder schwerer ausrechenbar und gab den abwehrstarken Siegerländerinnen zunächst einige Rätsel auf. Nach acht Minuten stand es 5:5, doch in der Folgezeit fiel es den Gastgeberinnen immer schwerer, sich gute Wurfpositionen zu erspielen.
Die von der überragenden Katrin Ronge (11/3) gelenkten Ferndorferinnen hatten zudem mit ein paar abgefälschten Bällen Glück und verschafften sich über 10:6 (15.) und 15:8 (27.) ein beruhigendes Polster. Die motivierende Pausenansprache von Schaden führte dazu, dass Arnsbergs Teenager-Truppe mit einem Dreierpack auf 15:18 (37.) herankam. Mehr ließ der abgezockt auftretende Tabellenführer aber nicht zu, setzte sich vielmehr nach 48 Minuten (16:23) entscheidend ab. Der Applaus des Publikums war dem alle drei Torfrauen einsetzenden TVA trotzdem sicher, denn ihm gelang es, mit einem 4:0-Lauf zum 22:26 (56.) die Niederlage in Grenzen zu halten.
TVA: Utsch, Lackner, Bath; Stratenschulte (6), E. Weiß (5), Rosenberger (4), T. Weiß (3), Giacosa (2), Droste (1), Kapol (1), Rustemeier, Vieth, Klute.
Sundern feiert Laura Schwarberg
HV Sundern - VTV Freier Grund 26:26 (15:12). Atemlose Stille in der Sunderner Sporthalle, als Laura Schwarberg zum Siebenmeterstrich ging. Es war die letzte Aktion einer rassigen Partie, die darüber entscheiden musste, ob der HVS dem Tabellenzweiten den ersten Minuspunkt beibringen würde. Da der HVS zuvor vier seiner zehn Strafwürfe vergeben hatte, war die Anspannung auf der Bank deutlich spürbar. Schwarberg aber behielt die Nerven und sorgte für Riesenjubel im Lager der Gastgeberinnen, die nach 51 Minuten und 22:25-Rückstand fast schon geschlagen schienen.
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Dabei hatte der HVS die Partie selbstbewusst und dynamisch begonnen. Dass Kristin Stute wegen des langen Wochenendes aus Esslingen angereist war, tat dem Angriffsspiel gut. Ebenso wichtig war, das die kränkelnden Theres Platt und Natalie Wingert alles aus sich herausholten, Sophie Kellner als einzige Torfrau zu überzeugen wusste. Über 3:1 und 7:4 verschaffte sich der HVS einen Drei-Tore-Führung zur Pause und war bis zum 20:16 (39.) dominant. Dann aber drehte VTV-Spielmacherin Scheben (7), auf. Ruckzuck stand es 20:20, zehn Minuten später 22:25. „Die Mädels haben aber weiter an sich geglaubt“, freute sich Sunderns Trainerin Anke Dannhauer über die konzentrierte Leistung in der Schlussphase.
HVS: Kellner; Gierse (6/3), Patt (5), Stute (5), Schwarberg (4/2), Fromm (3/2), Wingert (2), Fehling (1), Hauhoff, Kaemper, Maas.