Holzwickede. Mit 1:2 verlor Fußball-Westfalenligist SC Neheim das Auswärtsspiel beim Holzwickeder SC. Nach vier Siegen in Serie gab es Kritik.
Mit dem einen oder anderen Spieler klatschte sich Alex Bruchhage noch ab – dann marschierte der Trainer des SC Neheim schnurstracks in Richtung der Kabinen. Bruchhage war sauer, und enttäuscht. Seine Mannschaft verlor das Auswärtsspiel in der Fußball-Westfalenliga 2 beim Holzwickeder SC mit 1:2 (0:2) und kassierte nach vier Siegen in Folge erstmals wieder eine Niederlage. Doch den Trainer ärgerte etwas anderes mehr.
Holzwickede super effektiv
„In der ersten Halbzeit haben wir absolut kein gutes Spiel gezeigt“, sagte Alex Bruchhage: „Wir haben viel zu kompliziert gespielt, viel zu langsam.“ Das Schlimme war: Der Absteiger aus der Oberliga, in dessen Innenverteidigung der Sauerländer Philipp Gödde eine wichtige Rolle ausfüllt, agierte kaum besser.
++++ Lesen Sie auch: SC Neheim: Vierter Sieg in Serie, aber Bruchhage meckert ++++
„Das war kein gutes Spiel – von beiden Seiten“, resümierte Neheims langzeitverletzt fehlender Kapitän Oliver Busch, der nach seiner Knie-Operation immerhin ohne Krücken vom Spielfeldrand zuschaute.
„Aber wir wissen jetzt, warum Holzwickede vor dem Spiel bereits 20 Tore erzielt hatte“, sagte Alex Bruchhage. Denn aus zwei Torchancen, die sich den Gastgebern im ersten Durchgang boten, erzielten sie zwei Tore. Bereits in der dritten Minute erwischte Andreas Spais die Neheimer Abwehr auf dem falschen Fuß und traf zur frühen 1:0-Führung. In der 35. Minute erhöhte er mit seinem zweiten Tor auf 2:0. Mit einem feinen Pass leitete diesen Treffer ein: Philipp Gödde.
Neufeld trifft zum Anschluss
Auch in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit verbesserte sich das Neheimer Spiel nicht, obwohl Bruchhage taktisch umstellte und mit Gianluca Greco, Leon Barisch sowie Tom Wonneberger drei frische Spieler brachte. Im Gegenteil: Zweimal hatten die Gäste Glück, dass Holzwickede nicht einen weiteren Treffer erzielte.
++++ Lesen Sie auch: SC Neheim: Trainer nach 4:0-Sieg entlassen – beim Gegner ++++
Erst nachdem Pasquale Neufeld das Tor zum 1:2-Anschluss erzielte (67.), bei dem er vom extrem energischen Nachsetzen Wonnebergers gegen Gödde profitierte, kam mehr Konsequenz in das Neheimer Spiel. „Wir haben keine Torchance mehr zugelassen. Für diese Phase muss ich dem Team ein Kompliment aussprechen“, sagte Bruchhage. Einen Schuss Wonnebergers aus etwa elf Metern Entfernung hielt HSC-Torwart Torben Simon aber spektakulär und den fast frei auf das Holzwickeder Tor zustürmenden Neufeld stoppte Cakir in höchster Not. Glück hatte Neheims Abwehrspieler Felix Fleck in der 89. Minute, als er eine Flanke ohne Bedrängnis fast ins eigene Tor köpfte.
Gelb-rot nach Schlusspfiff
Letztlich änderte sich am Spielstand nichts mehr, so dass der HSC seinen fünften Sieg in Folge bejubelte, während die Neheimer nach der ersten Niederlage aus den zurückliegenden fünf Spielen enttäuscht vom Platz gingen. Hier eine kleine Debatte, dort Shakehands mit den Gegnern. Nur Bruchhage strebte plötzlich in Richtung Kabine. Ein Grund neben der Enttäuschung: Er wollte das Schiedsrichtertrio noch einholen, denn unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte Referee Marcel Skorupa Neheims Felix Fleck noch Gelb-Rot wegen Meckerns gezeigt.
Die Aufstellung
SC Neheim: Osterhoff; Kyriakidis (46. Greco), Wulf, Thiemann (86. Korkut), Neufeld, Yavuz (46. Barisch), Fleck, Xhaka, Nettesheim, Scierski (46. Wonneberger), Apolinarski. - Tore: 1:0 Spais (3.), 2:0 Spais (35.), 2:1 Neufeld (67.). - Bes. Vork.: Gelb-Rote Karte Fleck (SC Neheim/90.+6). - Am nächsten Spieltag, 9. Oktober, empfängt der SC Neheim im heimischen Binnerfeldstadion den Tabellenletzten SC Wacker Obercastrop. Anstoß der Partie ist um 15.30 Uhr.