Weltcup in Winterberg: Eine Art Geheimprojekt – noch
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Winterberg. Der Snowboard-Weltcup soll Mitte Dezember wieder Station in Winterberg machen. Noch wirkt alles wie eine Art Geheimprojekt.
Irgendwann führte der Kalender halt diesen Termin. Der Snowboard-Weltcup gastiert am 10. und 11. Dezember in Winterberg. Die Rennserie macht zwar nicht zum ersten Mal Station im Hochsauerland, doch in normalen Zeiten wäre die Rückkehr nach fast vierjähriger Auszeit von verantwortlichen Stellen fröhlich in die Welt hinausposaunt worden. Derzeit wirkt der Stopp in Winterberg jedoch wie eine Art Geheimprojekt.
Auf dem Papier sind die Fakten einfach. Am Samstag, 10. Dezember, steht am Poppenberghang ein Einzel-Wettbewerb im Parallel-Slalom auf dem Programm, am Sonntag, 11. Dezember, folgt wie bei den zurückliegenden Rennen im Hochsauerland ein Team-Event. Nach dem Weltcup-Auftakt in Livigno/Italien ist Winterberg die zweite Station im Weltcup-Kalender.
Das sagt der Tourismus-Chef
Fern des Papiers – ist die Welt allerdings eine andere. „Wir sind uns des schwierigen Umfelds in der heutigen Zeit bewusst“, sagte Winfried Borgmann, der Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH, nur auf Nachfrage. Die verhaltene Bekanntmachung liege jedoch an anderen Gründen.
Küsse, Autogramme und Emotionen beim Weltcup in Winterberg
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„Unser Interesse an einem Weltcuprennen war hinterlegt“, erklärte Borgmann. Wie zuletzt liebäugelte Winterberg erneut mit der Ausrichtung des Weltcupfinales im März. Der nationale Verband Snowboard Germany habe aber plötzlich den Dezember-Termin angeboten. „Und deshalb mussten wir erstmal abklären, ob wir zum Beispiel genug Helfer bekommen oder ob wir in der Lage sind, die Piste technisch herzurichten“, sagte Borgmann.
Grünes Licht der Helfer
Der Eintrag in den Weltcup-Kalender erfolgte demnach zügiger, als zum Beispiel der SK Winterberg seine ehrenamtlichen Helfer informieren konnte. Auch mit Florian Leber als Liftbetreiber am Poppenberghang musste beratschlagt werden. Darüber hinaus wurde nach Informationen dieser Zeitung hinter den Kulissen auch über finanzielle Dinge mit dem Verband sowie dem Bund und dem Land verhandelt.
„All das hat Zeit in Anspruch genommen“, erklärte Winfried Borgmann jetzt und ergänzte: „Alle haben gesagt: Das kriegen wir hin.“
Dass die aktuelle Energiekrise wie eine Art Damoklesschwert über dem Weltcup – aber auch über anderen Sportveranstaltungen – hängt, mag der Tourismus-Chef gar nicht bestreiten. „Grundsätzlich hat jeder Veranstalter derzeit das Problem, dass es ungewiss ist, wie hoch zum Beispiel der Strom taxiert wird oder ob nicht doch die harte Lösung kommt und jemand auf den roten Knopf drückt“, sagte Borgmann.
Skiliftbetreiber überlegen
In puncto Schnee machten sich die Skiliftbetreiber bereits Gedanken, wie sie den Betrieb der Schneekanonen mit weniger Energie gewährleisten könnten. Bei den Skiliften gebe es etwa eine Auswahl und Priorisierung von Anlagen, die unbedingt in Betrieb genommen werden sollen und welche nicht, erklärte die Wintersport-Arena. Außerdem versuche man, die Lifte voll zu besetzen – dabei könnten dann auch die Gäste mithelfen. Die Fahrgeschwindigkeit wolle man zusätzlich in weniger stark besuchten Zeiten reduzieren.
Vielleicht – bescherte die Natur dem Hochsauerland nach Corona und Wärmephasen in diesem Winter aber auch pünktlich zu den Weltcup-Vorbereitungen Naturschnee, was für ein allgemeines Aufatmen sorgen würde. Denn zu präsent sind die Bilder der jubelnden deutschen Snowboarder bei den zurückliegenden Weltcups in Winterberg, als dass man erneut auf dieses Spektakel verzichten wollte.
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