Schmallenberg. Sammelfieber beim SV Schmallenberg/Fredeburg: Mit einer ungewöhnlichen Aktion sorgt der heimische Fußball-Landesligist für große Freude.

Als Marcel Brunert die kleinen Trupps von Jugendfußballern rund um den Kunstrasenplatz des SV Schmallenberg/Fredeburg sitzen sieht, huscht ihm ein Lächeln über die Lippen. Dieses Thema beschäftigt den 2. Vorsitzenden des Vereins wochenlang. Er organisiert, er koordiniert, er leitet weiter – damit das Sammelfieber um sich greifen kann. An diesem Nachmittag setzt sich bei Brunert schnell die Erkenntnis durch: es grassiert.

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Die Rede ist von einem Projekt, das nicht nur rund um Schmallenberg mit dem legendären Platz am Wormbacher Berg seines Gleichen sucht. Die Fußballer des Vereins, dessen erste Mannschaft seit dieser Saison in der Landesliga 2 spielt, dürfen sich derzeit quer durch alle Altersklassen nämlich fühlen wie zum Beispiel die deutschen Nationalspieler Manuel Neuer, Thomas Müller oder Mats Hummels.

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Während Klebebilder dieser und anderer Stars rund um Welt- oder Europameisterschaften in Panini-Alben gesammelt werden, gibt es alle Spieler des SV Schmallenberg/Fredeburg ab sofort in einem von Sticker Stars aufgelegten Heft. „So etwas hätte ich als Kind auch gerne gehabt“, sagt Brunert, während er durch das Album blättert.

Schmallenberg: Tauschbörsen in Planung

Anton Salamon, Marius Riemann, Nesimi Gashi, Arbi Maloku und Pepe Brunert aus der Jugend des SV Schmallenberg/Fredeburg blättern nicht nur durch die gerade erworbenen Alben, sondern kleben eifrig die ersten Sticker ein. „Das ist schon cool, sich in diesem Album wiederzufinden“, sagt Pepe Brunert, während sein Nebenmann lachend ergänzt: „Ich kaufe mir so lange neue Sticker, bis ich mich ins Album kleben kann.“

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Marcel Brunert geht bei solchen Äußerungen das Herz auf. Denn das sind die Momente, an denen er weiß: Die Mühen haben sich gelohnt. Initiator dieser ungewöhnlichen Aktion ist aber ein anderer: Nico Heiderich, der Geschäftsführer des Nahkauf-Supermarktes in Schmallenberg.

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„Ich komme aus Anröchte und habe dort schon mal ähnliche Aktionen mit Vereinen gemacht“, erzählt Heiderich. „Für den Verein ist das komplett kostenlos. Im Gegenteil: die Einnahmen kommen dem Klub sogar zu Gute“, sagt er. Fünf Euro kostet das Album einmalig inklusive der ersten zwölf Sticker. Die Stickerpakete, in denen jeweils fünf Sticker sind, kosten 90 Cent.

SV Schmallenberg/Fredeburg: Das sind die Details der Aktion

Damit das Sammelfieber auch wirklich um sich greift, präsentieren Heiderich und Co. die Aktion nicht nur am Wormbacher Berg, sondern auch intensiv im Supermarkt. Sticker hängen an Wäscheleinen quer durch den Laden, Aufsteller weisen auf das Sticker-Stars-Album des SV Schmallenberg/Fredeburg hin.

Sticker-Fieber beim SV Schmallenberg/Fredeburg: Vor dem Heimspiel der ersten Mannschaft in der Landesliga startete der Stickerverkauf.
Sticker-Fieber beim SV Schmallenberg/Fredeburg: Vor dem Heimspiel der ersten Mannschaft in der Landesliga startete der Stickerverkauf. © Privat

Denn aus der Erfahrung mit anderen Vereinen weiß Heiderich das, was ein jeder Fußball-Fan selbst während Welt- oder Europameisterschaften im Umgang mit Panini-Alben merkt: Wer einmal beginnt, Sticker zu sammeln, der entwickelt schnell den Ehrgeiz, das Buch auch komplett zu bekommen. Im Fall des SV Schmallenberg/Fredeburg müssen 349 Sticker gesammelt werden. Neben Bildern aller Spieler geht es um den Vorstand oder auch um ehemalige Teams und Meilensteine.

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„Meistens wird in der Schule getauscht“, sagt Nico Heiderich und schmunzelt bei dem Gedanken daran, dass in den nächsten Tagen und Wochen in den Pausen zum Beispiel der Sticker von Landesliga-Trainer Merso Mersovski gegen jenen von Bruder und Spieler Emil Mersovski getauscht wird. Es soll aber auch Tauschbörsen geben, zu denen die doppelten Bilder mitgebracht werden können, um sie gegen fehlende zu tauschen – damit am Ende das Album komplett ist. Für volle Panini-Alben bieten Sammler hohe Euro-Beträge. Ob das Sticker-Stars-Album des SV Schmallenberg/Fredeburg einen ähnlichen Status erreichen wird?

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Marcel Brunert grinst bei dem Gedanken daran. Hinter ihm liegen sechs intensive Wochen, in denen er Termine koordiniert und Fotos sowie Texte sammelt. „Wir haben eine Fotobox am Platz aufgestellt“, sagt er und lobt die Teams, weil im Großen und Ganzen alles reibungslos funktioniert habe. „Auch die Zusammenarbeit mit Sticker Stars war sehr angenehm“, sagt Brunert. Er besitzt übrigens bereits zwei komplette Alben – ohne gesammelt zu haben. Mehr Spaß macht aber ohne Zweifel die Sammelei und Tauscherei, die seit Sonntag läuft.