Arnsberg-Voßwinkel. Denise de Boer spielte kurz für Borussia Dortmunds Fußballerinnen – doch nun platzte ihr BVB-Traum wieder. Die Torfrau aus Voßwinkel erklärt’s.

„Wenn Borussia Dortmund ruft, sagt man nicht nein“, erklärte Denise de Boer – mit einem ziemlich breiten Grinsen im Gesicht. Für sie, die 22-jährige Torfrau aus Arnsberg-Voßwinkel, ging vor einigen Wochen ein Traum in Erfüllung, als Verantwortliche des BVB ihr im Anschluss an ein Probetraining signalisierten: Liebe Denise, wir freuen uns, wenn du in Zukunft in Schwarz-Gelb spielst.

Am vergangenen Wochenende allerdings trug de Boer wieder die Farben des TuS Voßwinkel, wurde im ersten Saisonspiel des Bezirksligisten als Feldspielerin eingewechselt. Kurios? Kurios. Jedoch gibt es für die Rückkehr eine plausible Erklärung.

Borussia Dortmund: Warum eine Voßwinkelerin wieder wechselt

Doch der Reihe nach. Denn ein paar Monate lang durfte de Boer, die als Fan des Fußball-Bundesligisten regelmäßig ins Stadion geht, ihren BVB-Traum leben. Sie gehörte zum Kader der zweiten Mannschaft, welche in dieser Saison in der Kreisliga spielt, während die erste Garnitur bereits den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. So möchten die BVB-Bosse um den aus dem Sauerland stammenden Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Frauenfußball bei Borussia Dortmund etablieren. Der Klub kaufte sich nicht irgendwo ein, sondern strebt sozusagen von der Pike auf an, den Weg in die Frauenfußball-Bundesliga zu schaffen.

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Denise de Boer war Teil dieses Projekts, wenngleich sie „nur“ im Kader der Reserve stand. Wie verzahnt die Teams sind, verdeutlichte sich allerdings im gemeinsamen Trainingslager, das vor kurzem in Kitzbühel/Österreich durchgeführt wurde. „Das erlebt man als Kreisliga-Fußballerin nicht oft“, sagte die Sauerländerin: „Aber es hat uns fußballerisch echt weitergebracht.“

Doch warum zog es sie nun von ihrem Traumverein Borussia Dortmund zurück zu ihrem Heimatverein TuS Voßwinkel?

„Der Aufwand war recht groß. Da ich eine Ausbildung und ein Fernstudium mache, war das zeitlich einfach nicht möglich“, antwortete de Boer. Sie absolviert die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten in Ense-Bremen, wohnt in Voßwinkel und studiert parallel via Fernstudium Soziale Arbeit. Die vielen Termine beim BVB, die Fahrtstrecke – der Faktor Zeit ließ den Traum platzen.

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„Ich wusste vorher, dass es mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, wollte es aber trotzdem gerne probieren“, erklärte de Boer. „Es war eine kurze, aber schöne Erfahrung“, ergänzte sie. Beim TuS wurde ihre Rückkehr wie erwartet mehr als freudig aufgenommen. Denn: „Den Wechsel hat mir ja auch nie jemand übel genommen. Alle haben gesagt, dass ich es probieren sollte.“