Schmallenberg. Fußball-Landesligist SV Schmallenberg/Fredeburg startete mit einem Rassismus-Vorfall in die Saison. Jetzt arbeitet der Klub den Sachverhalt auf.

Es wurde ein Ligastart, wie ihn sich der gesamte SV Schmallenberg/Fredeburg gänzlich anders vorgestellt hatte. Sportlich überzeugte die Mannschaft zwar; der Aufsteiger führte am ersten Spieltag der Landesliga 2 gegen die Spielvereinigung Olpe in der Schlussphase mit 2:1 – doch der rassistische Ruf eines Zuschauers, den er in Richtung eines Olper Spielers abgegeben haben soll, machte diesen guten Eindruck zunichte.

Nach dem Spielabbruch am Wormbacher Berg versucht der SV Schmallenberg/Fredeburg nun, die Geschehnisse aufzuarbeiten.

Schmallenberg: Das sagt der Vereinsvorsitzende

Holger Hömberg weilte am Sonntagnachmittag natürlich selbst auch beim ersten Auftritt des Aufsteigers am Sportplatz. „Ich war gar nicht so weit weg von der Stelle, an der es zu dem Tumult gekommen ist, mitbekommen habe ich aber nichts“, sagt der Vorsitzende. Derzeit führe der SV Schmallenberg/Fredeburg „interne Ermittlungen“ durch und versuche herauszufinden, wer für den Ausspruch gegenüber des gegnerischen Spielers verantwortlich ist. Hömberg: „Wir wissen, in welcher Ecke das passiert ist und wer dort ungefähr alles stand. Da geht es jetzt darum, noch einige Befragungen durchzuführen. Klar ist aber, dass wir keine Schnellschüsse vornehmen werden. Wir werden erst Konsequenzen ziehen, wenn wir wissen, wer das war und wenn es Konsequenzen des Verbandes geben sollte.“

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Im Gespräch mit dieser Zeitung unterstrich der Vereinschef der Schmallenberger, wie fatal eine solche Aktion eines Einzelnen für einen gesamtem Klub sein könne. „Nicht nur die Mannschaft und das Trainerteam haben sich nach dieser grandiosen Saison in der Bezirksliga auf die Landesliga gefreut, genauso auch die Ehrenamtlichen im gesamten Verein. Und dann passiert so etwas“, ärgert sich Holger Hömberg. Mit Georg Hein habe man als Verein bereits Rücksprache gehalten. Der zuständige Sportrichter des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen hatte sich ausführlich zu diesem Fall geäußert. Der SV Schmallenberg/Fredeburg wolle seitens des FLVW bis Ende dieser Woche Stellung zu dem Vorfall vom Sonntag nehmen.

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Aus Sicht des Vorsitzenden sei es wichtig, zu betonen, „dass wir ein total bunter Verein sind. Das sieht man nicht nur bei unseren Seniorenmannschaften, sondern auch im gesamten Jugendbereich. Wir nehmen beispielsweise auch immer wieder ukrainische Geflüchtete bei uns auf und helfen ihnen im Verein und mit dem Fußball“, erklärt er.

Wie berichtet, sammelt der FLVW in diesem Fall zunächst die Stellungnahmen des SV Schmallenberg/Fredeburg und der Spielvereinigung Olpe ein. In etwa drei bis vier Wochen soll es dann in Kaiserau zu einer mündlichen Verhandlung in dieser Sache kommen.