Westfalenliga: Schützenfeste, BVB – Link lehnt sich zurück
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Eslohe-Reiste/Neheim. Alfred Link spricht über seine Zeit als Staffelleiter der Fußball-Westfalenliga. Wieso Schützenfeste und der BVB eine große Rolle spielten.
Als die Staffeleinteilungen für die überkreislichen Ligen in Westfalen im Vorfeld der heimischen Fußball-Saison bekanntgegeben wurden, fehlte ein Name bei den Staffelleitern. Der Sauerländer Alfred Link aus Eslohe-Reiste ist nach 19 Jahren nicht mehr für die Westfalenliga 2 zuständig. „Ich wollte nicht aus dem Amt getrieben werden. Daher habe ich meinen Rückzug beschlossen“, sagt der 74-Jährige, der zuvor bereits für die Bezirksliga, die auch als „Bundesliga des Sauerlandes“ bekannt ist, verantwortlich war.
Die Westfalenliga 2, in der mit dem SC Neheim die ranghöchste Mannschaft des Hochsauerlandkreises spielt, wird nun von Mustafa Tekir aus dem Fußballkreis Lüdenscheid geleitet. Nach der langen Zeit, die sich Link um die Liga gekümmert hat, gab er nun beim Staffeltag in Bövinghausen die Leitung der Liga endgültig in die jüngeren Hände des Mitvierzigers. Seine letzte Saison, in der mit Kevin Großkreutz bei Bövinghausen ein echter Weltmeister aktiv war, war für den Reister ein Höhepunkt.
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Er sagt aber auch, dass die Zuschauerzahlen trotz der 7152 Besucher beim Meister rückläufig geworden seien. Insgesamt habe vor allem im Ruhrgebiet der Zulauf stark nachgelassen, hat Link beobachtet. Der langjährige Staffelleiter sagte: „Da ziehen selbst Traditionsvereine wie SV Sodingen oder DSC Wanne-Eickel nicht mehr. Im Sauerland sind oft mehr Zuschauer.“ Die Vereinstreue und das ehrenamtliche Engagement werde hier noch mehr gelebt. In den Großstädten solle vieles über die Verwaltung geregelt werden. Link sagt: „Da heißt es oft, das muss die Stadt machen. Während im Sauerland angepackt wird, wenn es am Platz was zu tun gibt.“
Hier Schützenfest, da BVB-Spiel
Überhaupt machte der Unterschied zwischen Ruhrgebiet und dem Sauerland beziehungsweise Südwestfalen den Reiz der Spielklasse für Link aus. Er sagt über die Westfalenliga, die zu seiner Anfangszeit noch fünfthöchste Klasse war: „Der Kernpunkt ist natürlich das Ruhrgebiet. Da wo der Fußball zuhause ist.“ Die Entfernungen von oft wenigen Kilometern Luftlinie und somit zahlreichen Derbys sind aber auch immer eine Herausforderung für einen Staffelleiter. „Ein Name wie Westfalia Herne zieht immer noch. Die Westfalia möchten viele gleich zu Beginn einer Saison“, sagt Link. Alle Wünsche zu erfüllen, geht nicht bei den unterschiedlichen Interessen. Was auf dem Land das Schützenfest als wichtiger Termin ist, den es in der Planung zu berücksichtigen gilt, sind die Heimspiele des BVB rund um Dortmund.
Als Sauerländer hat der pensionierte Finanzbeamte einen anderen Bezug zu den Vereinen der Region wie dem SC Neheim und nennt ein Beispiel: „In Neheim war ich von 1974 vier Jahre Trainer der A-Jugend.“
Link bleibt Fußball verbunden
Dort war es auch eine Westfalenliga, damals in zwei Staffeln die höchste Liga im Jugendbereich. Duelle mit dem Nachwuchs von Bundesligisten wie Borussia Dortmund oder VfL Bochum waren seinerzeit Höhepunkte. Nach weiteren Trainerstationen wie in Eslohe oder Schmallenberg folgte der Weg zur Staffelleitung, zunächst in der Bezirksliga. Danach ging es in die Verbands- beziehungsweise Westfalenliga, die von Link fast zwei Jahrzehnte geprägt wurde.
Dem Fußball in der Region wird er als Zuschauer natürlich verbunden bleiben. „Ich werde mir sicherlich interessante Spiele von der Oberliga abwärts anschauen“, sagt der Reister, der sich vor allem auf mehr Zeit für die Familie und insbesondere die Enkel freut. Mit dem Sohn seines Sohnes spielt Link natürlich gerne – Fußball.
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