Meschede. Die Fußball-Bezirksliga 4, die „Bundesliga des Sauerlandes“, ist quasi sein Baby. Trotzdem wird sich Staffelleiter Dirk Potthöfer verabschieden.
Dirk Potthöfer stutzt für einen Moment. Über ihn sollen ein paar Zeilen erscheinen? „Ach“, sagt Potthöfer abwehrend – und kommt doch nicht umher. Denn an diesem Freitag beginnt in Obersprockhövel für einen der bekanntesten Staffelleiter der Region ein neues Fußball-Kapitel – welches andererseits das Ende einer Ära einläutet.
Potthöfer übernimmt Landesliga 2
Potthöfer beerbt zu dieser Saison Ernst Moos als Staffelleiter der Landesliga 2. Das freut den Mescheder, der sich nach einer Aufforderung um das Amt bewarb, einerseits sehr. „Die Landesliga ist für mich das Größte“, erzählt Dirk Potthöfer und ergänzt: „Höher möchte ich gar nicht als Staffelleiter tätig sein. Dann würde ich eher noch einmal in die C-Kreisliga gehen, wo für mich alles begann.“
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Andererseits lässt die Amtsübernahme die bevorstehende Spielzeit für den Sauerländer ein wenig problematisch werden. Denn die Kult-Bezirksliga 4, die so genannte „Bundesliga des Sauerlandes“, die Potthöfer im Jahr 2003 übernahm, betreut er noch eine Saison weiter. „Ich gehe in mein 20. Jahr“, erklärt er, auch weil man ihn darum gebeten habe.
Potthöfers Problem
Es ist ein Anspruch an sich selbst, der Potthöfer vor das größte Problem stellen wird. „Ich habe in meiner Zeit in der Bezirksliga 4 als Staffelleiter 889 Spiele live gesehen“, erzählt er, „weil ich wirklich jeden Sonntag auf den Sportplatz gehe.“ Potthöfer mag den Kontakt zu Spielern und Vereinsverantwortlichen, legendär wurde in den vergangenen Jahren auch sein Bratwurst-Test. Doch wie will der Mescheder Bezirks- und Landesligaspiele kombinieren?
„Ich habe mir vorgenommen, alle 34 Mannschaften, die in den beiden Ligen spielen, einmal zu besuchen“, sagt er. Die Spielplangestaltung, die in der Landesliga Staffel 2 noch Ernst Moos erledigte, spielt ihm zum Auftakt in die Karten. Am Freitag, 12. August, wird Potthöfer beim Eröffnungsspiel der Landesliga zwischen Rot-Weiß Hünsborn und FSV Gerlingen unter den Zuschauern weilen. Am Samstag, 13. August, ist er dann beim ersten Bezirksligaspiel der Saison zwischen FC Assinghausen-Wiemeringhausen-Wulmeringhausen und BC Eslohe zu Gast. Der Sonntag des ersten Spieltages – bleibt sogar für einen weiteren Spielbesuch.
Staffeltag in Obersprockhövel
Doch warum verabschiedet sich Potthöfer, der jede Menge Herzblut in die Bezirksliga steckte und diese mit Formaten wie dem „Pott’s Blitz“-Saisonheft oder einem eigenen Logo zu einer echten Marke in Südwestfalen entwickelte, überhaupt aus der „Bundesliga des Sauerlandes“? Aus jener Liga, für die er beim Verband vor der Staffeleinteilung stets vorstellig wurde, damit möglichst viele Klubs aus dem Sauerland in die „Vier“ eingruppiert würden. „Ohne dass ich allerdings Einfluss gehabt hätte“, ergänzt er lachend. „Man muss auch mal loslassen können“, erklärt der Mann, der sogar Staffeltage zu wahren Events werden ließ, auf die Eingangsfrage. Potthöfer wollte eine Veränderung – die nun mit einem Jahr Übergangsfrist eintreten wird.
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Eins stellt der Mescheder allerdings klar: Der Landesliga-Staffeltag am Freitagabend beim Meister SC Obersprockhövel solle und werde „Ernsts Tag“ werden. Heißt: der scheidende Chef Ernst Moos steht im Mittelpunkt. Dem neuen Mann obliegen zwei Punkte der Tagesordnung, für die er jedoch fröhlich ankündigt: „So etwas hat es noch nicht gegeben, aber mehr werde ich im Vorfeld nicht verraten.“
Übergreifende Bratwurst-Liga
In einer auf Grund der fünf Absteiger schweren Saison auch für die Sauerländer Klubs RW Erlinghausen, SV Brilon, FC Arpe/Wormbach und SV Schmallenberg/Fredeburg will Potthöfer erstmal die neuen Klubs und Menschen kennenlernen. „Ich möchte in der Liga ankommen“, erklärt er. Veränderungen – strebt er, wenn, langsam an. Aber den Bratwurst-Test, den wird Potthöfer doch in der Landesliga einführen, oder? „Es wird eine Klassen-übergreifende Bratwurst-Liga geben“, verrät Potthöfer augenzwinkernd. Mehr – nicht. Sonst wäre es keine Überraschung mehr, und außerdem „geht es ja um Ernst“. Am Freitag.