Arnsberg-Neheim. Handball-Bezirksligist TV Neheim hat mit Wolfgang Burgard einen neuen Coach verpflichtet. Warum das nicht leicht war, und wie der Trainer denkt.
Es hat lange gedauert, bis die Handballabteilung des TV Neheim einen Nachfolger für den aus gesundheitlichen Gründen aussteigenden Chefcoach Klaus-Dieter Erbuth präsentieren konnte. Alle Bemühungen um einen externen Trainer schlugen nicht nur wegen der lange ungewissen Ligenzugehörigkeit der Neheimer Handballer fehl.
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„Der Markt scheint wie leergefegt“, erklärte der auch im Vorstand agile Rückraumspieler Sören Frohne, nachdem sogar die Option, einem frischen C-Lizenzler die Gelegenheit zur Praxis zu ermöglichen, keinen Interessenten fand. Letztlich blieb dem TVN nur jene Lösung, die auch der Nachbar TV Arnsberg einschlug, – sich nämlich in den eigenen Reihen umzuschauen.
TV Neheim: Der Handball lässt Burgard nicht los
Und wie beim TVA wurde der Trainer der Reserve erfolgreich bekniet, künftig die erste Mannschaft zu übernehmen. Es war kein leichtes Unterfangen, Wolfgang Burgard für den Posten des Cheftrainers des Bezirksligisten zu begeistern.
Der Hauptgrund: Der mittlerweile 62-jährige vierfache Familienvater hatte seine Trainerlaufbahn eigentlich als längst beendet angesehen. Nur aus alter Verbundenheit zu seinem Stammverein hatte Burgard die zweite Mannschaft unter seine Fittiche genommen.
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„Ich musste mir erst das Okay meiner Frau einholen, denn der Zeitaufwand, eine Bezirksliga-Truppe zu führen, ist ja deutlich höher“, gestand Wolfgang Burgard, dessen aktive und überschaubare erfolgreiche Laufbahn nach einem Kreuzbandriss früh hatte enden müssen. Beim damaligen HSK Neheim stieg er ins Trainergeschäft ein, sammelte bei unzähligen Stationen inklusive Frauenteam des TuS Ende reichlich Erfahrungen und legte ebenfalls beim TV Neheim für zwei Bezirksliga-Jahre eine Zwischenstation ein.
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Bei seiner letzten auswärtigen Station, dem Werler TV, ging Wolfgang Burgard jedoch die Freude am Nebenjob verloren, doch so ganz ließ ihn der Handball nicht los. Und mittlerweile ist auch der Tatendrang zurück: Burgard freut sich auf die Herausforderung, in einer qualitativ sicher stärkeren Bezirksligagruppe als im Vorjahr die zur Klassensicherung nötige obere Tabellenhälfte anzupeilen. „Die Mannschaft ist eingespielt, es gibt keinerlei Abgänge, außerdem rücken vielversprechende Talente aus der A-Jugend nach“, blickt Burgard optimistisch nach vorne.
In der bereits laufenden ersten Trainingsphase liegt sein Schwerpunkt auf der Steigerung der körperlichen Fitness, denn der neue Coach will die Anzahl „leichter“ Tore für den TVN klar erhöhen. Das heißt: Nach Ballgewinnen trotz des wegen Rückenbeschwerden länger ausfallenden Linksaußen Hannes Koch soll mächtig aufs Tempo gedrückt werden, um über die erste und zweite Welle erfolgreich zu sein. „Je kompakter unsere Abwehr steht, umso öfter können wir Gegenstöße einleiten“, weiß Burgard, dass der TVN in der am 5. August beginnenden heißen Phase die Defensivarbeit verbessern muss.