Nach dem Aufstieg von Fatih Türkgücü Meschede in die Bezirksliga entbrennt eine Debatte um die Zahl „1453“ auf Jubel-T-Shirts. Ein Kommentar.

Die Frage ist berechtigt: Was bedeutet die Zahl 1453, die auf den Jubeltrikots des in die Fußball-Bezirksliga aufgestiegenen KlubsFatih Türkgücü Meschede samt des Schriftzuges „Ultras Türkgücü“ prominent gezeigt wurde? Das Gründungsjahr des Vereins ist es nicht.

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Die Beantwortung der Frage an sich ist einfach. Die Zahl steht für das Jahr 1453, in dem Konstantinopel (das heutige Istanbul) durch die Osmanen erobert wurde, was wiederum das Ende des Byzantinischen Reiches bedeutete. Für eine sehr kontroverse Debatte sorgt aber die zurecht folgende Nachfrage: Warum präsentieren die Mescheder diese Zahl derart prominent?

Fatih: Keine Botschaft

Die Antwort des Fatih-Vorsitzenden Durmus Acar klingt logisch. Die Zahl sei ein Überbleibsel aus der Fusion mit dem Klub 1453 Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck und keine politische Botschaft. Das ist löblich, die Antwort greift insgesamt jedoch zu kurz.

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Denn die Zahl 1453 gilt als Zeichen für Neo-Osmanismus, der Nationalismus mit islamischen Elementen verbindet. Die Grauen Wölfe, türkische Rechtsextreme, nutzen sie als Symbol.

Ideologische Vereinnahmung

Um es klar zu sagen: Verboten ist das Zeigen der Zahl 1453 nicht und vielleicht wissen viele, die die Trikots trugen, gar nicht um die Bedeutung der Zahl und deren ideologischer Vereinnahmung in entsprechenden Kreisen. Etliche werden es aber sehr wohl wissen. Und in der heutigen Zeit ist es mindestens unglücklich, sich ein derart behaftetes Symbol zu eigen zu machen.

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Fatih spielte eine tolle Saison. Fatih stieg verdient auf und wird die „Bundesliga des Sauerlandes“ bereichern – der Zahl 1453 bedarf es dafür nicht. Sie sorgt nur für unnötiges Konfliktpotenzial, das im Sport nichts zu suchen hat.