Gelsenkirchen. Jedes Jahr im Juni erinnert er sich an den Moment: Vor zehn Jahren schoss der Sauerländer Philipp Hofmann Schalke zum Titel. Das sagt er dazu.

Es läuft an diesem 17. Juni 2012 im Stimberg-Stadion in Oer-Erkenschwick die 73. Minute, als Philipp Hofmann die Vorarbeit von Max Meyer nutzt und vor 13.000 Zuschauern zum 2:1 für die U-19-Fußballer des FC Schalke 04 gegen den FC Bayern München trifft. „Da wussten wir, dass wir es fast geschafft haben“, sagt der 29-jährige Sauerländer, der in der kommenden Saison das Bundesliga-Trikot des VfL Bochum tragen wird. „Dass ich das entscheidende Tor geschossen habe, war etwas ganz Besonderes.“ Den Siegtreffer, der den königsblauen A-Junioren an jenem Sonntag die Deutsche Meisterschaft bescherte.

Ein Tag für die Ewigkeit

Wie oft denkt Philipp Hofmann an diesen Tag? „Ziemlich oft eigentlich“, sagt er. „Immer, wenn’s in den Juni geht, sogar sehr oft. Das war eine sehr schöne Zeit, und wir hatten eine richtig geile Mannschaft.“ Dass es im Finale einen Triumph über die Bayern gab, daraus macht Hofmann kein Geheimnis, „hat die Sache umso schöner gemacht“, sagt er mit einem Lächeln. „Das war ein absolutes Highlight, gerade auch für uns junge Kerle vor so einer Kulisse. So einen Tag vergisst du nie. Wahnsinn, dass das schon zehn Jahre her ist.“

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Dass Philipp Hofmann überhaupt wieder bei den A-Junioren war, hatte sich lange Zeit nicht abgezeichnet, weil er nach seinem ersten U-19-Jahr in die U 23 hochgezogen worden war. Julian Draxler, ebenfalls Jahrgang 1993, war bereits fester Bestandteil der Schalker Profi-Mannschaft und hatte in Oer-Erkenschwick lediglich einen Platz auf der Zuschauer-Tribüne.

Fußballer Philipp Hofmann in London

Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt
Philipp Hofmann, Fußballer aus Arnsberg, der seit der Saison 2015/16 beim Brentford FC in London spielt © WP / Falk Blesken
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„Ich bin erst in der heißen Phase eingestiegen“, sagt Hoffi und schmunzelt. Am 19. Spieltag, um genau zu sein. Und es ging darum, die Tabellenspitze in der Bundesliga-Staffel West zu verteidigen und somit das Ticket für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zu sichern. „Norbert Elgert hatte mich gefragt“, erzählt Philipp Hofmann, der zu diesem Zeitpunkt schon mit einem königsblauen Profi-Vertrag ausgestattet war. Und? „Ja, auf jeden Fall! Ich hatte Bock drauf, das Finale zu spielen.“

Philipp Hofmann war im Karlsruher Trikot einer der besten Torschützen der 2. Bundesliga. Er wechselte zum VfL Bochum in die erste Liga.
Philipp Hofmann war im Karlsruher Trikot einer der besten Torschützen der 2. Bundesliga. Er wechselte zum VfL Bochum in die erste Liga. © dpa | Friso Gentsch

Nach dem dramatischen Halbfinale, das Schalke nach zwei 2:2-Spielen im Elfmeterschießen gegen den VfL Wolfsburg für sich entschieden hatte, lief Königsblau im Endspiel einem Rückstand hinterher. Alessandro Schöpf hatte die Münchener in Führung gebracht, ehe René Klingenburg ausglich und Hofmann das Siegtor erzielte.

Huntelaar als große Konkurrenz

Das war noch zu einer Zeit, als der Stürmer von einer großen Profi-Karriere beim FC Schalke 04 träumte, dort jedoch den Durchbruch nicht schaffte. Ist er deshalb traurig gewesen? „Was heißt traurig?“, fragt Philipp Hofmann. „Mir tat es doch ganz gut, ausgeliehen zu werden. Ich konnte früh in der 2. Liga spielen. Damals war die Konkurrenz auch zu groß. Klaas-Jan Huntelaar hat immer gespielt. Ich glaube auch, dass es heute für junge Fußballer etwas einfacher ist, zu den Profis zu kommen, als vor zehn Jahren.“

In der Schalker Arena hat Philipp Hofmann aber inzwischen spielen dürfen, nämlich in der vergangenen Saison am 17. September in der 2. Bundesliga, als er sich mit dem Karlsruher SC mit 2:1 in Gelsenkirchen durchsetze. Und in der neuen Saison, im Fußball-Oberhaus, könnte dies mit dem VfL Bochum erneut passieren.

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Der Wenholthauser, der auf 36 U-Länderspiele kommt und im November 2019 per Fallrückzieher das Tor des Monats erzielt hat, freut sich sehr auf seine neue Aufgabe, seine neuen Teamkollegen und darauf, nach jetzt 208 Zweitliga-Partien (71 Treffer) erstmals Erstliga-Luft zu schnuppern. „Ich hoffe, dass es was Gutes wird“, sagt Philipp Hofmann, der am 20. Juni mit dem VfL die Saisonvorbereitung starten wird. „Ich denke, dass ich mich für einen guten Verein entschieden habe. Ich kenne das Ruhrgebiet und die Mentalität. Das passt ganz gut.“

Hofmann ein Schalke-Fan

Und besonders freut sich Philipp Hofmann schon auf das Spiel in Gelsenkirchen. „Das wird sicherlich etwas Besonderes“, sagt er. „Ich bin von klein auf Schalke-Fan und habe das immer verfolgt.“ Er ist immer noch Fan der Königsblauen? „Nicht mehr so krass wie früher“, antwortet Philipp Hofmann. „Aber ich habe mich sehr gefreut, dass die Schalker aufgestiegen sind.“