Arnsberg-Voßwinkel. Der TuS Voßwinkel kann zu einer Partie in der Fußball-Bezirksliga 4 nicht antreten. Darum spitzt sich die Lage im Verein derzeit immer weiter zu.
Mit dem Duell des SV Oberschledorn/Grafschaft gegen den TuS Voßwinkel fiel eine Partie des 24. Spieltages in der Fußball-Bezirksliga 4 aus. Die Voßwinkeler konnten in der „Bundesliga des Sauerlandes“ nicht antreten, daher wird das Spiel wohl mit einem 2:0-Sieg für den SV Oberschledorn/Grafschaft gewertet. Der Grund: Den Voßwinkelern fehlten aufgrund weiterer Verletzungen Spieler, um nun antreten zu können. Bereits im vorherigen Spiel des TuS bei der SG Winterberg/Züschen (2:4) hatten notgedrungen gar vier Vorstandsmitglieder des Vereins im Kader gestanden.
Bezirksliga 4: Vorstandsmitglieder auf der Ersatzbank
Schon über die gesamte Spielzeit gesehen ist die personelle Situation beim TuS Voßwinkel schwierig. Weil jetzt unter anderem Philipp Völker (Rippenprellung) und Cetin Kurt (Zerrung) das Lazarett vergrößerten, ist die Situation nun nicht mehr als bedrohlich, sondern viel mehr als dramatisch zu bezeichnen.
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Mit Niklas Wenzel (Fußball-Obmann), Dominic Wenzel (Betreuer und Beisitzer), Christoph Hauschulte (Geschäftsführer) und Marian Knoche (Sportlicher Leiter) saßen schon im Nachholspiel am Donnerstag, 21. April, bei der SG Winterberg/Züschen vier Vorstandsmitglieder auf der Ersatzbank. Für die Partie am Sonntag, 24. April, beim SV Oberschledorn/Grafschaft sah der TuS Voßwinkel indes keine Möglichkeit, dieses Spiel durchzuführen. „Der Kader am vergangenen Donnerstag war natürlich schon grenzwertig, jetzt ging es einfach nicht mehr“, sagt TuS-Coach Marco Grebe.
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Bereits Anfang Oktober 2021 hatte der Trainer im Gespräch mit dieser Zeitung die „ausgedehnte Urlaubsplanung“ und zu geringe Bereitschaft für Teile seines Kaders, sich für die Bezirksliga zu quälen und eine entsprechende Einstellung für überkreislichen Fußball mitzubringen, angeprangert. „Ich übernehme die volle Verantwortung dafür, wie und wo wir stehen, aber ich erwarte, dass man dem Fußball eine gewisse Priorität einräumt, wenn man überkreislich spielen will. Dann muss man einfach zeitliche Opfer bringen – das reicht sonst nicht für die Bezirkliga“, sagte Grebe damals. Nun sieht sich der Coach „leider damit bestätigt. Wir haben zu viele Jungs im Kader, die den Aufwand Bezirksliga nicht betreiben können oder wollen – ohne, dass ich das böse meine. So kannst Du so eine Liga nicht halten“, sagt der Trainer.
TuS Voßwinkel will die restlichen Spiele bestreiten
In der Konsequenz folgte also nun der erste Verzicht des TuS Voßwinkel auf einen Antritt in einer Partie dieser Saison in der „Bundesliga des Sauerlandes“. Dabei soll es aber bleiben, sagt Marco Grebe: „Wir wollen unbedingt am Donnerstag in Rumbeck wieder antreten. Dieser Verzicht soll eine Ausnahme sein.“
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Der Nichtantritt sei auch vor dem Hintergrund erfolgt, dass sich Spieler aus der „Zweiten“ oder „Dritten“ des TuS, die jetzt in der „Ersten“ hätten aushelfen können, bei einem Einsatz vor dem 1. Mai in der Bezirksliga festgespielt hätten – und für ihre eigentlichen Mannschaften für den Rest der Saison ausfielen würden, da sie dann dort nicht mehr spielberechtigt wären. „Wir müssten dann so eine Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden. Die Vereinsentscheidung trage ich voll mit“, so Grebe.
Ab der Partie beim SuS Langscheid/Enkhausen (Sonntag, 1. Mai, 17 Uhr) „können wir die Spieler dann wieder hin und her tauschen – das hilft uns natürlich. Dann werden wir auch wieder Spieler aus der ,Zweiten’ mit dazu nehmen“, sagt Grebe. Insgesamt sieben Partien muss der künftig in der Kreisliga A Arnsberg spielende TuS Voßwinkel noch in dieser Saison in der Bezirksliga 4 bestreiten. Es herrsche beim TuS der feste Wille, jeweils anzutreten, betont Grebe.