Eslohe. Bei Fußball-Bezirksligist BC Eslohe läuft’s sehr gut – trotzdem fehlt Kapitän Philip Bürger an allen Ecken. Das sagt er zum drohenden Saison-Aus.

Aus dem Dreikampf an der Tabellenspitze der Fußball-Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, ist nach dem erneuten Patzer des TuS Sundern (2:2 beim Abstiegskandidaten TuS Oeventrop) nun offenbar endgültig ein Zweikampf geworden. Die Röhrtaler liegen bei einem bereits mehr ausgetragenen Spiel sechs Punkte hinter Spitzenreiter BC Eslohe und fünf Zähler hinter dem Zweitplatzierten SV Schmallenberg/Fredeburg. „Ich glaube, dass der Aufsteiger zwischen dem SV Schmallenberg/Fredeburg und uns ermittelt wird. Beide Mannschaften sind unheimlich konstant und haben ihre letzten Spiele alle gewonnen. Der Monat Mai mit den Spielen in Sundern und Schmallenberg wird entscheidend sein“, sagt Roland Keggenhoff, Sportlicher Leiter des BC Eslohe.

„Bundesliga des Sauerlandes“: Was den BC Eslohe derzeit stark macht

Nach wie vor spielt der BCE eine hervorragende Saison. Das Team von Trainer Jürgen Winkel hat seine vergangenen zehn Partien allesamt gewonnen und dabei ein Torverhältnis von 47:9 erzielt. „Wir haben eine gute Mischung von Jung und Alt. Die jungen Spieler sind alle richtig gallig und wollen den Erfolg. Die Älteren bringen dazu noch ihre Erfahrung ein. Dazu muss man sagen, dass wir bis auf eine Ausnahme von größeren Verletzungen verschont geblieben sind“, so Keggenhoff, der sich freut, dass den Besuchern attraktiver und offensiver Fußball geboten wird.

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„47 geschossene Tore sind schon eine Hausmarke. Gegen Rumbeck haben wir sogar 13 Mal getroffen. Da habe ich sofort in den Annalen nachgeschaut: Das war wohl der bisher höchste Sieg in der Bezirksliga-Geschichte. Bei einer solchen Offensivpower kann man dann auch hinten schon mal einen reinkriegen. Selbst wenn wir mal zurückliegen, haut uns das nicht um. Die Mannschaft ist gefestigt und dreht das Spiel. Da sieht man aber auch, dass die Automatismen des Trainers greifen. Jürgen Winkel macht bei uns einen tollen Job“, sagt er.

Spielführer muss weiter zuschauen

Zum Zuschauen verurteilt ist im Moment Philip Bürger, der beim Spitzenreiter nicht nur Kapitän, sondern auch Torjäger ist. Mit 17 Treffern liegt er auf dem zweiten Platz hinter dem führenden Marco Gorges, obwohl der Torjäger am 19. Februar in Bruchhausen gegen „Ass./Wie./Wu.“ das letzte Mal gespielt und auch das 2:1-Siegtor geschossen hat. „Ich muss aufgrund einer komplizierten Zahnoperation eine Zeit lang pausieren. Zunächst habe ich vier Wochen Sportverbot. Da glaube ich nicht, dass ich in dieser Saison noch zurückkomme“, sagt Philip Bürger, der in den vergangenen Wochen auch die Spiele seiner Mitspieler nicht live verfolgt hat.

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„Ich verfolge natürlich das Geschehen im Internet und stehe mit den Jungs und dem Trainer in Kontakt. Ich freue mich über jeden Sieg, und am nächsten Sonntag gegen den TuS Erndtebrück II werde ich wohl erstmals wieder auf dem Sportplatz sein und mitzittern. Angenehm ist die Situation nicht – ich würde lieber auf dem Platz stehen und Tore schießen.“

Auch Trainer Jürgen Winkel vermisst seinen Spielführer und Torjäger: „,Pille’ fehlt an allen Ecken. Das ist ein herber Verlust, den man nur durch das Kollektiv auffangen kann.“ Roland Keggenhoff, Jürgen Winkel und Co. träumen jetzt davon, den bislang größten Vereinserfolg zu wiederholen. „Natürlich wäre es wieder schön, wenn wir nach 2015 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Landesliga aufsteigen. Wenn es nicht klappt, brechen wir aber nicht in Tränen aus“, sagt Keggenhoff.