Marsberg-Erlinghausen. In der Fußball-Landesliga 2 steckt RW Erlinghausen tief in der Krise. Das sagt Klubchef und BVB-Boss Hans-Joachim „Aki“ Watzke über seinen Verein

Bei RW Erlinghausen läuft es in dieser Saison einfach nicht rund. Als einer der Favoriten auf den Meistertitel gestartet, befindet sich die Mannschaft von Trainer Vaidas Petrauskas nach 18 Spielen mit nur 21 Punkten tief drin im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga 2. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur zwei Zähler – und zuletzt setzte es im Derby beim FC Arpe/Wormbach auch noch eine 0:2-Pleite. Der Erlinghauser Hans-Joachim „Aki“ Watzke, Vorsitzender von RW Erlinghausen und Geschäftsführer von Erstligist Borussia Dortmund, mahnt jetzt zur Ruhe.

Hans-Joachim Watzke: Wieso der BVB-Boss zur Ruhe mahnt

Es sei unnötig, trotz der Krise in Erlinghausen in Hektik zu verfallen, sagte Watzke im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ich sehe die ganze Sache völlig entspannt. Aber es hat auch schon Fälle im Fußball gegeben, in denen das Gegenteil eingetreten ist. Wenn es uns dann wirklich treffen würde, steigen wir ab und spielen in der Bezirksliga weiter. Davon gehe ich aber nicht aus. Wir haben eine gute Mannschaft, die es schaffen sollte, sich schnell wieder aus dem Tabellenkeller zu befreien“, erklärte der 62-Jährige.

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Fakt ist: Die Rot-Weißen kommen in dieser Landesliga-Saison einfach nicht in Tritt. Zuletzt setzte es vier Niederlagen in Folge. Ein Grund für das schlechte Abschneiden ist die Coronapandemie, die RW Erlinghausen hart traf: Sieben Mal war RWE aufgrund ausgefallener Spiele wegen der Pandemie nicht im Einsatz, drei Mal mit direkter Beteiligung, während bei den restlichen vier Spielen Coronafälle beim Gegner auftraten.

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„Für uns alle ist die Situation völlig unbefriedigend. Immer wieder gibt es Rückschläge, die wir verdauen müssen. Nach einem schlechten Start haben wir uns dann rangekämpft, und im neuen Jahr hat es uns dann wieder hart getroffen. Dazu kommen die Verletzungen und kurzfristigen Absagen. Zum Beispiel haben mir vor dem Spiel in Arpe unter der Woche kurzfristig Malte Kriesche und Filipe Domingues abgesagt. Dann muss ich immer wieder eine andere Aufstellung vorbereiten“, erklärte Trainer Vaidas Petrauskas, der nach seinen eigenen Angaben trotz des schwachen Abschneidens sicher im Sattel sitzt.

RW Erlinghausen und der ungewohnte Abstiegskampf

Vereinschef „Aki“ Watzke hat in dieser Saison noch nicht viele Spiele seines Heimatklubs live vor Ort sehen können. Neben der verantwortungsvollen Position beim BVB ist Watzke DFB-Vizepräsident, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga und deutscher Vertreter im Vorstand der Europäischen Klubvereinigung. „So wenige Spiele wie in dieser Saison habe ich im Hans-Watzke-Stadion noch nicht gesehen – ich habe aber einfach keine Zeit. In den letzten Wochen hat der BVB ja auch fast immer sonntags gespielt“, betonte Watzke, der sich am Sonntag, 27. März, 15 Uhr, gegen den TuS Langenholthausen die Zeit nehmen wird und die Mannschaft beobachten will.

„Vor allem aber werde ich mich mal mit Vaidas Petrauskas austauschen. Die Mannschaft ist stark genug, um eine bessere Rolle in der Liga zu spielen. Corona und Verletzungen dürfen auch nicht als Ausreden gelten. Die Spieler haben zweifelsohne genug Qualität, die sie nur auf den Platz bringen müssen. Wir müssen jetzt sehen, dass wir die Saison noch gut und zwar in der Landesliga beenden. In der nächsten Spielzeit sehen wir dann weiter“, sagte Watzke.

Für Vaidas Petrauskas ist der Abstiegskampf eine völlig ungewohnte Situation. „In der annullierten Saison haben wir noch ganz oben mitgespielt, und jetzt befinden wir uns auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Da müssen wir sehen, dass wir ganz schnell den Hebel umlegen und wieder in die Erfolgsspur finden. Gegen den TuS Langenholthausen müssen wir liefern.“ Gut für RWE: Top-Spieler wie Bilal Akgüvercin oder Pascal Raulf sollen dem Verein erhalten bleiben. „Sollten wir dennoch absteigen, müssen wir natürlich sprechen“, sagte Hans-Joachim Watzke.