Sundern/Arnsberg. Ein Fußballspiel der B-Liga Arnsberg hat drastische Folgen für den SuS Langscheid/Enkhausen. Es gibt einen Rassismus-Vorwurf. Schiri emotional.

Mit einem 2:2-Unentschieden trennten sich am 31. Oktober des vergangenen Jahres die Fußballer des TuS Voßwinkel II und SuS Langscheid/Enkhausen II. Das Fußballspiel in der Kreisliga B Arnsberg sorgte im Nachgang für kein großes Aufsehen – bis jetzt: Wie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) nun in seinen „Offiziellen Mitteilungen“ bekannt gab, ist der SuS Langscheid/Enkhausen aufgrund von Vorkommnissen in dieser Partie nun zu einer drastischen Strafe verurteilt worden.

Der Verein wird „wegen grob unsportlichen Verhaltens zu einer Geldstrafe in Höhe von 2500 Euro verurteilt“, hieß es von Seiten des Verbandssportgerichts in Kamen-Kaiserau. Der Vorwurf: rassistische Beleidigungen gegen den Schiedsrichter.

Rassismus-Vorwurf in der Kreisliga B Arnsberg

Niklas Wenzel, Fußball-Obmann des TuS Voßwinkel, weilte im Oktober selbst beim Spiel. „Die vermeintlichen Beleidigungen habe ich aber nicht hören können“, sagte er auf Nachfrage dieser Zeitung. Schiedsrichter Nadir Omeirat (FC Neheim-Erlenbruch) habe während des Spiels mit einer Einwurf-Entscheidung den Zorn eines Zuschauers, der den Gästen aus Langscheid zuzurechnen gewesen sei, auf sich gezogen, so Wenzel: „Es ging nur um einen Einwurf. Danach gab es etwas Geschubse, nichts Wildes. Ein Zuschauer von draußen soll dann etwas reingerufen haben, der Schiedsrichter hat ihn dann aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Auf seinem Weg nach draußen soll sich der Zuschauer dann rassistisch gegenüber dem Schiedsrichter geäußert haben.“

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Insgesamt 2500 Euro Geldstrafe plus die Kosten des Verfahrens soll der verurteilte SuS Langscheid/Enkhausen laut Urteil begleichen. Auf Nachfrage erklärte René Beringhoff, 2. Vorsitzender des SuS: „Wir haben gegen dieses Urteil Einspruch erhoben. Derzeit wird geprüft, wie es nun weitergeht. Zu diesem laufenden Verfahren möchte ich sonst nichts weiter sagen.“

Arnsberg: Das sagt der Schiedsrichter

Nadir Omeirat (FC Neheim-Erlenbruch) hatte die B-Liga-Partie Ende Oktober 2021 im Waldstadion in Voßwinkel gepfiffen. Im Gespräch mit dieser Zeitung berichtete der 33-Jährige nun davon, dass ihn der betreffende Zuschauer, der dem SuS Langscheid/Enkhausen zugeordnet werden konnte, nach seiner Aufforderung, das Gelände zu verlassen, heftig auf rassistische Art und Weise beleidigt habe. „Er hat mich mit Rufen beleidigt wie ,scheiß Kanake’, ,Schwarzfuß’ oder ,scheiß Ausländer’. Ich bin in Deutschland geboren, hier aufgewachsen und arbeite hier schon lange – da ist so etwas einfach nur schlimm“, sagte Omeirat.

Nach dem Abpfiff der Partie habe er einen Sonderbericht angefertigt, der dann seinen Weg zum Verband gefunden habe. „Außerdem habe ich gegen den Zuschauer privat Anzeige erstattet. Diese Anzeige wird laut Staatsanwaltschaft gerade bearbeitet“, erklärte Nadir Omeirat.

Er wolle zwar in Zukunft keine Spiele des SuS Langscheid/Enkhausen mehr leiten, so der Schiedsrichter, „aber gegen den Verein habe ich nichts, ich komme gut mit denen klar. Ich habe nur ein Problem mit diesem Zuschauer. Nach dem Spiel hatte ich überlegt, als Schiedsrichter aufzuhören, möchte aber auch niemanden im Stich lassen. Bis zum Saisonende mache ich auf jeden Fall weiter, danach werde ich weitersehen“. Dass der SuS Langscheid/Enkhausen zu 2500 Euro Geldstrafe verurteilt wurde, finde er gut, sagte Omeirat: „Ich fände es am besten, wenn der Zuschauer diese Kosten übernehmen würde.“