Arnsberg/Medebach. Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine – auch in den HSK. Sportvereine vor Ort wollen ihnen auch durch Sportangebote helfen. Das sind Ideen.

Sie sammeln Hilfsgüter, organisieren deren Abtransport an die Grenze zur Ukraine, nutzen intensiv ihre Netzwerke – und wollen jetzt auch Geflüchtete, die aus der Ukraine in das Sauerland gekommen sind und noch kommen, weitergehend unterstützen. Die Sportvereine im HSK leisten seit Beginn des Ukraine-Krieges Hilfe, die nun ausgebaut wird.

Arnsberg

Mehr als 100 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine erreichten am Sonntag die Stadt Arnsberg. Laut Aussage der Stadtverwaltung waren unter ihnen 80 Frauen und Mädchen. Weil 38 (Klein-)Kinder und Jugendliche (null bis 17 Jahre) in das ihnen völlig unbekannte Sauerland geflüchtet sind, machen sich die Sportvereine der Stadt Gedanken, wie man weitergehend durch neue Sportangebote helfen kann.

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Der TuS Voßwinkel, der bereits eine große Unterstützungsaktion mit der Sammlung von Hilfsgütern durchführen wird, plant, auch sein Sportangebot für Geflüchtete zugänglich zu machen, wie Vorsitzender Thomas Weber auf Anfrage erklärte: „Über das öffentliche Programm Bildung und Teilhabe sowie über das Voßwinkeler Programm ,Von Fuchs zu Fuchs’ können auch Mitglieds- oder Kursbeitrage für die Menschen gewonnen beziehungsweise erstattet werden. Das Finanzielle soll auch erstmal keine Hürde sein. Bevor jedoch Sportvereine ihre Ablenkungs- und Integrationsangebote schaffen können, müssen die Menschen erst mal hier ankommen. Dazu werden diese, aber auch wir als Verein, erstmal ein paar Tage, vielleicht Wochen brauchen. Gerne möchten wir uns auch da einbringen, konkrete Planungen gibt es aber noch nicht.“

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Sollte es die Coronaschutzverordnung des Landes NRW bald wieder zulassen, werde auch der Sportplatz im Voßwinkeler Waldstadion „allgemein zugänglich sein. Bei uns kann dann jeder, unabhängig von der Vereinszugehörigkeit, auf dem Gelände Sport treiben“, betont Thomas Weber.

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Erste Planungen, den geflüchteten Menschen mit sportlichen Angeboten eine Ablenkung und darüber hinaus auch ideale Integrationsmöglichkeit zu bieten, bestehen ebenso beim TV Arnsberg. In einer Sitzung mit den Abteilungsleitern des Vereins und dem geschäftsführenden Vorstand wolle man in der kommenden Woche wahrscheinlich auch über diese Themen reden, sagte Fabian Niehaus, Handball-Abteilungsleiter des TVA. Seine Abteilung wolle „proaktiv auf die Geflüchteten zugehen und gucken, was da möglich ist. Die Kinder, die da sind und gewillt sind, könnten wir irgendwie in den Trainingsbetrieb integrieren. Konkret ist das alles aber derzeit noch nicht“.

Medebach

Auch in der Hansestadt Medebach ist die Bereitschaft, den in Not geratenen Flüchtlingen aus der Ukraine zu helfen, riesig. Nach vielen auch privaten Unterstützungsaktionen plant aktuell der TuS Medebach, wie man den Betroffenen, die in das Hochsauerland kommen, unterstützen kann. „Wir wollen die Menschen erst mal ankommen lassen“, betont Kerstin Neumann-Schnurbus, die beim TuS 2. Vorsitzende und ebenso Integrationsbeauftragte ist. Sowohl mit der Stadt, dem Internationalen Frauentreff als auch mit der AG Flüchtling und Asyl sei man vor Ort im stetigen Austausch, um den Ukrainern zu helfen, „wenn sie dazu bereit sind“.

Hierbei helfen würden auch die Erfahrungen aus den Jahren ab 2016, als der TuS Medebach vorbildliche Arbeit im Einsatz mit Geflüchteten in den HSK leistete. „Sport ist die beste Möglichkeit zur Integration und kann die Kinder von den schlimmen Dingen, die sie erlebt haben, zumindest ein wenig ablenken“, ist sich Kerstin Neumann-Schnurbus sicher: „Wir stehen in den Startlöchern und wollen helfen – über die materiellen Spenden hinaus.“