Arnsberg-Neheim. Sportlich stand eine 0:1-Pleite – doch für die Ukrainehilfe war das Heimspiel des SC Neheim eine große Hilfe. Es wurde eine tolle Summe gespendet

Es gibt Tage, da rückt der Sport in den Hintergrund – vollkommen zurecht. Und so ärgerten sich die Macher des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim am Sonntagabend, 6. März, natürlich über die vermeidbare 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen den FC Iserlohn, freuten sich aber über die große Spendenbereitschaft der offiziell 480 Zuschauer im Binnerfeldstadion. Durch den Verein aufgerundet 5000 Euro an finanzieller Hilfe kam zusammen – „einfach überwältigend. So etwas habe ich selten erlebt“, sagte Ilja Keller, Vorsitzender des SC Neheim.

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Der Verein wolle die Summe nun dem Caritasverband Arnsberg-Sundern zukommen lassen. „Das Geld wird dann für die Ukrainehilfe genutzt“, betonte Keller, der zuvor eine weitere Aktion initiiert hatte, um auch im Binnerfeld auf den Wunsch nach Frieden im Kriegsgebiet der Ukraine hinzuweisen. Vor dem Anpfiff des Spiels gegen den FC Iserlohn waren Liedzettel verteilt worden, um dann zusammen mit Spielern und Trainerteam „Wozu sind Kriege da?“ von Udo Lindenberg zu singen. Ilja Keller hatte zu Beginn der Aktion auf dem Spielfeld stehend eine kurze Rede gehalten. „Wir stehen der ukrainischen Bevölkerung zur Seite“, versicherte er. Aufgelaufen waren beide Teams mit Jugendspielern des SC Neheim und einer großen Flagge in blau-gelber Farbe, den Nationalfarben der Ukraine. „Arnsberg hilft!“ stand auf dem XXL-Plakat geschrieben.

Ein forscher SC Neheim trifft nicht

In der anschließenden Westfalenligapartie sahen die Besucher im gut gefüllten Binnerfeldstadion einen durchaus forschen SC Neheim, den Cheftrainer Alex Bruchhage von der Seitenlinie aus gewohnt lautstark antrieb. Die Hausherren erspielten sich frühzeitig gute Gelegenheiten gegen die Iserlohner, die insbesondere über ihre linke Defensivseite nicht gut aussahen.

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Der agile Johannes Thiemann setzte nach einer Viertelstunde Julian Kellermann ein, der aber am zweiten Pfosten verzog. In der 29. Minute fand Kellermann dann Mahmut Yavuzaslan, dessen Schuss allerdings Iserlohns Torhüter Daniel Dreesen souverän parierte. Die Gäste überzeugten mit einem sicheren Passspiel und trugen so dazu bei, dass sich beide Teams im Mittelfeld mit vielen Pässen oft neutralisierten.

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Gleichwohl hätte der SC Neheim noch kurz vor der Pause endgültig in Führung gehen können: Burak Yavuz spielte sich wunderbar bis zur Grundlinie durch, fand dann bei seinem Rückpass im Strafraum der Iserlohner allerdings keinen adäquaten Abnehmer für einen Torabschluss.

Im zweiten Abschnitt blieb es dann den Gästen des FCI vorbehalten, für den Lucky Punch zu sorgen. Zu einer Phase des Spiels, als sich viele mit einem Remis abgefunden hatten, nutzte Joker Jonas Janetzki einen Abwehrfehler der Hausherren und traf zum 1:0-Endstand (85.). Johannes Thiemann und in der Nachspielzeit Patrick Nettesheim vergaben weitere Möglichkeiten. „Eigentlich müsste man sagen: Täglich grüßt das Murmeltier. Wir erspielen uns viele Torchancen, haben aber viel zu wenig Ertrag. Wir machen uns durch individuelle Fehler das Leben selbst schwer. Am Abschluss müssen wir unbedingt arbeiten. Aus großen Torchancen müssen wir einfach mehr machen“, sagte SC-Trainer Alex Bruchhage.

SC Neheim: Zielonka; Nettesheim, Wulf, Rienermann (87. Fleck), Scierski, Thiemann, Kellermann (74. Hülsmann), Busch, Yavuz, Greco (65. Uzun), Yavuzaslan. - Tor: 0:1 Janetzki (85.). - Zuschauer: 480.