Sauerland. Der Sport im HSK sendet ein wichtiges Signal: Die Hilfsbereitschaft für in Not geratene Menschen in der Ukraine ist riesig. Das sind Projekte:
Die Welle an Hilfsbereitschaft aus der Sportlandschaft im Sauerland für die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine betroffenen Menschen in der Ukraine reißt weiterhin nicht ab. Beeindruckend: Nach Vereinen wie dem FC Gartenstadt Meschede haben auch Klubs wie der TuS Sundern, der SC Neheim, die SG Ruhrtal oder Individualsportler wie Extremläufer Adrian Raczka-Buchwald weitere Aktionen ins Leben gerufen.
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TuS Sundern
In Medebach sind bereits aus der Ukraine geflüchtete Menschen eingetroffen, die nun weitere Hilfe benötigen. Die gebürtige Sundernerin Verena Selbach habe zuletzt selbst Verwandte und Freunde aus der Ukraine abgeholt und danach unter anderem den TuS Sundern um Hilfe gebeten, so der TuS.
Die Menschen, die nur mit dem Allernötigsten aus dem Kriegsgebiet der Ukraine geflüchtet waren, benötigten vor allem Kleidung und Hygieneartikel. Im Voraus stellte Verena Selbach zusammen mit ihren Helfern eine Liste mit dringend benötigten Dingen zusammen und sendete diese an Freunde und Bekannte aus Sundern. Das TuS-Team um Judith Wachholz – Ehefrau des TuS-Vorsitzenden Eric Wachholz –, Laura Schaust, Frederik Rother und Dennis Meisterjahn nahm sich des Hilferufs an und sammelte innerhalb kürzester Zeit mittels eines Online-Spendenaufrufs alle benötigten Dinge.
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Anstatt mit einem Auto – wie zuvor geplant – starteten mehrere Bullis des TuS Sundern in Richtung Medebach, um die Menschen mit den Hilfsgütern zu versorgen. „Ich habe in meinem Leben noch nie in die Augen eines Menschen geschaut, der so voller Dankbarkeit war. Der Mann war so gerührt, dass er Winterschuhe und Sneaker, sowie eine passende Hose in seiner Größe bekam. Es war ein Gänsehautmoment, leider mit einem ganz furchtbaren Hintergrund“, schilderte Judith Wachholz eine Begegnung. Ohne die Hilfsbereitschaft der Sunderner Bevölkerung wäre diese Aktion in der Form sicher nicht möglich gewesen. Die Helfer des TuS Sundern zeigten sich überwältigt von der Hilfsbereitschaft ihrer Mitmenschen.
SC Neheim/TuS Bruchhausen
Die Westfalenliga-Fußballer des SC Neheim und die B-Liga-Kicker des TuS Bruchhausen wollen ihren Beitrag für die Ukrainehilfe leisten. Bei den Heimspielen des SC im Binnerfeld (gegen den FC Iserlohn) und des TuS an der Hiag (gegen den SC Neheim II) können die Besucher den Eintrittspreis selbst bestimmen. Das gesammelte Geld soll anschließend jeweils der Ukrainehilfe zu Gute kommen.
SG Ruhrtal
Die Handballer der SG Ruhrtal freuen sich darauf, dass nach langen Wochen des Wartens nun wieder Pflichtspiele für ihre Teams anstehen. Aber, so verkündet der Verein via Facebook: „Während wir privilegiert unseren routinemäßigen Tagesablauf abspulen können, bangen nur einige Hundert Kilometer weiter abertausende Menschen um ihr Leben.“
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Glücklicherweise sei die Hilfsbereitschaft groß – und auch die SG Ruhrtal will Unterstützung leisten: Der Verein verzichtet in all seinen Heimspielen an diesem Wochenende auf die Eintrittsgelder. „Im Gegenzug stellen wir eine Spendenbox auf, in die alle Besucher einen Betrag in selbstgewählter Höhe einwerfen können. Wir hoffen auf eine gut gefüllte Ruhrtalhalle und eine randvolle Spendenbox“, erklärt die SGR.
Team „#Adrianlaeuft“
Bereits in der Vergangenheit haben Adrian Raczka-Buchwald und sein Team „#adrianlaeuft laufend immer wieder Geld für den guten Zweck gesammelt. Nun werden Gelder für Menschen in der Ukraine gesammelt. „Die Resonanz ist wirklich überwältigend“, berichtet Christian Röllke, 2. Vorsitzender des Vereins, der das Projekt vor allem betreut, indem er die Spenden annimmt. „Wir erfahren eine unglaubliche Hilfsbereitschaft und Solidarität.“
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Am Montag ist es dann so weit: Ein Teammitglied soll dann gemeinsam mit einem Verwandten bis kurz hinter die ukrainische Grenze reisen, „um ein dringend auf Medikamente angewiesenes junges Mädchen abzuholen. Vor Ort sollen die gesammelten Spenden an der Sammelstelle für Flüchtlinge abgegeben werden“, erklärte Adrian Raczka-Buchwald. Bislang seien „30 Säcke Bekleidung, 100 Kisten mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Spielzeug und eine Palette Wasser“, gesammelt worden, so Christian Röllke: „Und es wird täglich mehr.“
Aufgrund der großen Spendenbereitschaft ist das Team auf der Suche nach einem Transportunternehmen, das einen Lkw oder größeren Transporter zur Verfügung stellt. Nach dem ersten Transport, der hoffentlich glücklich verläuft, soll ein zweiter folgen. Benötigt werden vor allem Zahnbürsten, Windeln, Seife, Konserven und Verbandsmaterial.
Fitnessstudios Vitalwerk
Auch Christopher Just, Inhaber der Fitnessstudios Vitalwerk in Sundern und in Arnsberg-Niedereimer, möchte den Menschen in der Ukraine helfen. In einem Video auf der Facebookseite seines Unternehmens wirbt er dafür, Spenden in den beiden Studios in Niedereimer und Sundern abzugeben. „Viele Leute sitzen auf der Straße und brauchen unsere Hilfe“, sagt er.
Das Vitalwerk wolle unterstützen und bietet daher die Chance, Sachspenden in den Studios für einen späteren Weitertransport zu deponieren. Benötigt würden vor allem hygienische Artikel wie Zahnbürsten, Windeln, Deo und Toilettenpapier oder Babynahrung und Lebensmittel in Konserven. Die Abgabe der Hilfsgüter sei bis Donnerstagmittag, 10. März, möglich.