Meschede. Der FC Gartenstadt Meschede will helfen – schnell und effektiv. Darum setzen sich die Fußballer für Betroffene des Krieges in der Ukraine ein.

Es ist eine seltsame Mischung an Emotionen, die auch Matthias Brieseck dieser Tage ergriffen hat. Angesichts des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, zeigt sich der Fußballspieler und -trainer des FC Gartenstadt Meschede „total erschüttert. Das sind ganz schlimme Bilder, die man von dort sieht“, sagt er. Brieseck und der Verein möchten anpacken – das ist die positive Kehrseite der aktuellen Geschehnisse. „Wir blicken schon immer über den Tellerrand hinaus und wollen unbedingt helfen, denn jede Hilfe zählt, egal, wie groß oder klein“, betont Brieseck. So hat der Fußball-B-Kreisligist eine Spendensammlung initiiert.

Man wolle „als Verein nicht tatenlos zuschauen, sondern die Bürger der Ukraine in diesen schwierigen Zeiten unterstützen“, schreibt der FC Gartenstadt auf seiner Facebookseite. Gesagt, getan: Am Dienstagabend, 1. März, konnten Bürger erstmals Hilfsgüter am Sportplatz in Wennemen-Olpe abgegeben, während die Fußballer aus Meschede dort trainierten und mit anpackten.

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Gefragt seien derzeit im Grenzgebiet Polens zur Ukraine angesichts der vielen Geflüchteten aus dem Land, das vom großen Nachbarn Russland angegriffen worden ist, insbesondere Artikel für Frauen, Kinder und Familien. „Das sind beispielsweise Windeln, Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke, Lebensmittel in Konserven, Mehl, Zucker, Babynahrung, Getränke oder weitere Hygieneartikel“, zählt Matthias Brieseck auf.

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Die Idee zu der Aktion sei kurzfristig entstanden, auch, weil der FC Gartenstadt Meschede einst von Polen gegründet worden ist und nach wie vor ein polnisch geprägter Verein ist. Fußballer wie Gartenstadts Kapitän und Torwart Marco Stankiewicz haben Verwandte, die in unmittelbarer Nähe der polnisch-ukrainischen Grenze leben und das Leid dort derzeit hautnah miterleben. Mittlerweile sei der FC Gartenstadt Meschede „ein echter Multi-Kulti-Verein“, sagt Trainer Brieseck, „wir haben beispielsweise auch Spieler bei uns im Team, die aus Afrika vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland geflüchtet sind. Von daher herrscht bei uns ein großer Zusammenhalt und auch ein Fokus auf diese Themen.“

Meschede: So ist die Abreise geplant

Im Sportheim des Vereins wurden die Hilfsgüter, die die Bevölkerung bislang spendete, zwischengelagert. Geplant ist nun, dass diese Güter an diesem Donnerstagabend nach Freienohl zum Busunternehmen Zacharias-Reisen gebracht werden. „Am Freitag sollen dann mehrere Busse des Unternehmens an die polnisch-ukrainische Grenze aufbrechen und die Hilfsgüter vor Ort verteilen. Anschließend könnten auch geflüchtete Kinder und Jugendliche mit nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden“, erzählt Matthias Brieseck.

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Der FC Gartenstadt Meschede ist einer der ersten Sportvereine im gesamten Hochsauerlandkreis, die eine derartige erste Sammlung von Spenden für die Menschen in der Ukraine und den Grenzregionen nun erfolgreich mitorganisiert haben. Gemeinsam mit der SG Wennemen/Olpe soll nun eine größere Kooperation zu diesem Thema erörtert werden, um weitere Aktionen wie Spendensammlungen folgen lassen zu können. „Unseren Verein macht eine solche Aktion aus. Das macht mich schon stolz“, sagt Matthias Brieseck.