Meschede-Freienohl. Dusel für Christopher Graf: Der Fußballer aus der „Bundesliga des Sauerlandes“ übersteht einen Arbeitsunfall. Wieso er TuRa Freienohl aber fehlt.
Die Gedanken kurzzeitig schweifen zu lassen, den Fokus zu verlieren – das passiert Christopher Graf äußerst selten. Zuletzt, leider, war dies aber vor fünf Wochen der Fall: Der Fußballer von Bezirksligist TuRa Freienohl geriet mit seiner linken Hand kurzzeitig unter eine Flex – und hätte bei diesem Versehen beinahe seinen linken Zeigefinger eingebüßt.
Die sportliche Konsequenz für Grafs Lieblingshobby Fußball: Seit dem Start der Vorbereitung auf die Restsaison in der „Bundesliga des Sauerlandes“ muss der 26-Jährige pausieren. Und er fehlt weiterhin.
„Bundesliga des Sauerlandes“: So passiert das Unglück
Im elterlichen Betrieb auf Bergheim war das Unglück am 11. Januar passiert. „Ich war mit einer Flex zugange, habe wohl kurzzeitig an etwas anderes gedacht und war nicht richtig konzentriert. Die Flex hat sich verkantet, meine linke Hand geriet darunter, und ich habe mir leider oben die Beugesehne hochgeschnitten, zwei Zentimeter in den Knochen hinein. Der Finger hing erst mal, es hat ziemlich geblutet, ich hatte aber keine Schmerzen und keinen Schwindel“, erzählt Graf.
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Gleichwohl ging es natürlich sofort zum Arzt, anschließend in eine Spezialklinik für derartige Verletzungen nach Dortmund, wo am Folgetag auch eine Operation anstand. „Jetzt ist da ein Draht in der Hand, der in der nächsten Woche wieder entnommen werden soll“, sagt Graf, der seitdem Schiene trägt und letztlich Glück im Unglück hatte. Alle fünf Finger der linken Hand sind noch dran. „Oben auf dem Zeigefinger spüre ich aktuell noch nichts, aber ich hoffe, dass das dann wiederkommt, genauso wie das Beugen des Fingers“, sagt der bisher so souveräne Innenverteidiger.
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Nicht nur aus beruflicher, sondern ebenso aus sportlicher Sicht kam der Arbeitsunfall zur Unzeit, schließlich wollte der „Ur-Freienohler“ wieder mit TuRa in die Wintervorbereitung einsteigen. Stattdessen: Sportpause.
Nun folgen in Kürze bereits wieder erste Laufeinheiten, zudem trainierte Graf die Kondition zu Hause auf dem heimischen Sportgerät. Trainer Freddy Quebbemann hatte eines der Überraschungsteams dieser Saison in der „Bundesliga des Sauerlandes“ bereits zu einem „Spitzenteam, wenn es um die Geselligkeit geht“ erklärt. So verwundert es nicht, dass der Kontakt zur Mannschaft für Christopher Graf trotz seiner Verletzung zuletzt weiterhin erhalten blieb. „Es ist trotzdem schon nervig, wenn man nicht selbst auf dem Platz mithelfen kann. Ich versuche eben, von außen aus zu unterstützen so gut es geht“, sagt er.
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Mit TuRa Freienohl blickt der Abwehrspieler auf eine bärenstarke erste Saisonphase in der Fußball-Bezirksliga 4 zurück. Nach dem 3:1-Erfolg zuletzt gegen den FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen bleibt der Klub erster Verfolger der „Großen Drei“ um den BC Eslohe, SV Schmallenberg/Fredeburg und TuS Sundern.
TuRa Freienohl: großes Lob vom Trainer
Freddy Quebbemann sieht einen nicht unbeträchtlichen Anteil am Erfolg auch in den bisherigen Leistungen Christopher Grafs. „Christopher hat von den absolvierten 16 Spielen 15 bestritten (zwei Tore, Anmerkung der Redaktion). Er hat nur zuletzt gegen ,Ass./Wie./Wu.’ gefehlt. Christopher hat also quasi durchgespielt, und das spricht für Kontinuität, Leistung, Trainingsfleiß und körperliche Fitness. Sein großes Plus ist, dass er variabel einsetzbar ist. Vor allem als Innenverteidiger hilft er uns eminent weiter. Er hat eine richtig gute Technik, einen feinen rechten Fuß und ist gut im Aufbauspiel. Dass er die gesamte Vorbereitung raus war, war deshalb sehr bitter für uns“, erklärt Quebbemann.
Der ehrgeizige Graf möchte gern Anfang März wieder aktiv auf dem Spielfeld mithelfen. Das Heimspiel gegen den SuS Langscheid/Enkhausen am 6. März ist sein Ziel. „Wir wollen die drei Teams oben weiter ärgern. Platz vier bis sechs würde ich gern verteidigen“, sagt Graf, der eine Rückkehr zur Arbeit an der Flex übrigens vorübergehend ausschließt. „Das wird noch etwas dauern“, sagt der Fußballer und lacht.