Sauerland. Die Fußball-Bezirksliga 4, die „Bundesliga des Sauerlandes“, kehrt endlich zurück. Das sind die wichtigsten offenen Fragen in der Kultliga.

Spüren Sie’s schon? Ja, genau! Es kribbelt wieder – denn die Kultliga kehrt nach 56 Tagen Pause endlich zurück. Mit vier Partien startet die Fußball-Bezirksliga 4, die „Bundesliga des Sauerlandes“, am Sonntag, 6. Februar, 15 Uhr, erneut in den Spielbetrieb. Weil fünf der acht an diesem Wochenende beteiligten Mannschaften derzeit die letzten sechs Tabellenplätze belegen, geht es nun zunächst vor allem um Weichenstellungen für den Kampf um den Klassenverbleib.

Neben dem Abstiegskampf bietet diese Zeitung einen Überblick über die weiteren wichtigsten offenen Fragen vor dem Re-Start in der Bezirksliga 4.

„Bundesliga des Sauerlandes“: der Titelkampf

Derzeit trennen acht Zähler den Tabellenführer BC Eslohe und den Vierten TuRa Freienohl. Was zunächst als dickes Polster erscheint, ist im Tagesgeschäft alles andere als ein großer Abstand. Vor allem die Topspiel-Wochen Ende Oktober und im November haben gezeigt, wie eng es eigentlich wirklich an der Spitze der „Bundesliga des Sauerlandes“ zugeht.

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Gejagt wird zum Re-Start der BC Eslohe. Das Team von Trainer Jürgen Winkel verlor erst eine Partie in dieser Saison – und zwar Ende Oktober beim 1:2 gegen den TuS Sundern. Winkel hat dem BCE neue Kraft verliehen: Mit 55 Treffern stellt das Team die stärkste Offensive der Liga. Der BC Eslohe zeigte bislang die stabilsten Leistungen und führt daher mit vier Zählern vor dem SV Schmallenberg/Fredeburg und sieben Zählern vor dem TuS Sundern.

Aus der Reihe der Spitzenteams spielt am Sonntag nur der SV Schmallenberg/Fredeburg: Das Team von Coach Merso Mersovski will mit einem Heimsieg gegen GW Allagen Druck entfachen. Aber: Die Vorbereitung mit drei Niederlagen in drei Testspielen gegen Landesligisten (1:3 beim SuS Bad Westernkotten, 1:6 bei RW Erlinghausen und 1:5 beim SV Hüsten 09) misslang – zumindest in den Spielen. „Wir hatten mit dreieinhalb Wochen eine kurze Wintervorbereitung. Ich bin mit der Beteiligung und Intensität beim Training sehr zufrieden. In den Testspielen haben wir zu viele Gegentore kassiert. Da haben wir alle andere Ambitionen“, sagt SV-Coach Merso Mersovski.

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Eines steht fest: Der Titelkampf bleibt weiter unberechenbar und daher spannend – für alle Beobachter der Bezirksliga 4 eine ziemlich zufriedenstellende Ausgangslage.

Der Abstiegskampf

Träumereien im Fußball bringen zumeist ja wenig, daher ist die Ausgangslage im Abstiegskampf nüchtern betrachtet recht eindeutig: Mit dem TuS Rumbeck (vier Punkte), TuS Voßwinkel (sieben) und TuS Oeventrop (acht) scheinen drei der vier Absteiger in die Kreisliga A schon jetzt festzustehen. Zu häufig zu klar unterlegen waren die drei Vertreter aus dem Fußballkreis Arnsberg, was zumindest beim TuS Voßwinkel überraschte.

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Schließlich war die Mannschaft von Trainer Marco Grebe, der ligaunabhängig für die kommende Saison zugesagt hat, durchaus mit einer Euphorie und vielversprechenden Zugängen wie Philipp Völker (SV Hüsten 09) in die Saison gestartet. Grebe hatte Anfang Oktober im Gespräch mit dieser Zeitung die aus seiner Sicht teilweise zu laxe Einstellung einiger Spieler kritisiert. „Ich übernehme die volle Verantwortung dafür, wie und wo wir stehen, aber ich erwarte, dass man dem Fußball eine gewisse Priorität einräumt, wenn man überkreislich spielen will. Dann muss man einfach zeitliche Opfer bringen – das reicht sonst nicht für die Bezirkliga“, sagte der A-Lizenzinhaber.

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Der Viertletzte TuS Erndtebrück II hat zwar auch erst neun Zähler eingefahren, könnte aber noch davon profitieren, dass die „Erste“ in der Oberliga Westfalen spielt – womöglich wird im Abstiegskampf der Bezirksliga 4 ausgeholfen. Ein weiterer Vorteil: Das Team hat mit 13 Spielen neben den Voßwinkelern die wenigsten Partien der Abstiegskandidaten bestritten. Beide Teams treffen übrigens an diesem Sonntag direkt aufeinander – es knistert.

Die Torjägerkanone

Mit jeweils zwölf Treffern führen Marco Gorges (SV Schmallenberg/Fredeburg) und Christian Günther (SG Serkenrode/Fretter) die Torjägerliste an. Doch auch der Serkenroder Felix Schmidt-Holthöfer (elf ), die Esloher Philip Bürger (zehn) und Kevin Lüttecke (neun) sowie der Sunderner Felix Tigges (neun) sind Kandidaten auf den Titel des besten Torjägers.

Klar ist: Der treffsicherste Torwart der Bezirksliga 4 ist Jannik Erlmann von TuRa Freienohl. Der Ex-Regionalliga-Schlussmann spielt für seinen Heimatverein in dieser Saison häufig im Feld und hat sieben Mal genetzt. Fast unglaublich – aber das zeichnet die Kultliga aus.