Arnsberg/Soest. Lambert Ruland gilt mit 18 Jahren als Ausnahmetalent im heimischen Tennissport. Der Arnsberger wagt jetzt einen mutigen Schritt – und schwärmt.
Was sind schon etwa 9300 Kilometer Distanz? Zumindest scheute Ryan Keckley, Headcoach des Tennisteams der US-amerikanischen University of San Diego (USD), die lange Anreise aus dem Südwesten Kaliforniens ins weit entfernte Sauerland nicht. Zwei Tage lang weilte der Tennistrainer bei Ausnahmetalent Lambert Ruland und seiner Familie – das hinterließ Eindruck. Der Arnsberger, der Tennis-Profi werden will, unterzeichnete einen Vertrag bei der USD – und wird im August in die USA ziehen.
Arnsberg: Wieso die Entscheidung für die USA fällt
„Wir haben uns lange und intensiv mit Ryan unterhalten und kamen direkt super miteinander klar. Es ging darum, wie das Training aufgebaut ist, und wie vor Ort alles mit dem Studium aufgeteilt wird“, erzählt Ruland. Er habe mehrere Angebote für Stipendien von Universitäten aus den USA gehabt, sich nun aber nach Rücksprache mit seiner Familie für San Diego entschieden.
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Die 1,3-Millionen-Einwohner-Stadt liegt in Kalifornien, 50 Kilometer entfernt vom mexikanischen Tijuana, und bietet durch die Anbindung zum Pazifik beste Voraussetzungen für Surfer. San Diego vermittelt ein besonderes Lebensgefühl. „America’s Finest City“ nennen die Bewohner ihre Stadt, die ab August Lambert Rulands neue Heimat wird. Es ist ein großer Schritt für den 18-jährigen Sauerländer. „Mama hat mir gesagt, dass sie nicht weiß, ob sie mich loslassen möchte“, verrät er und schmunzelt: „Meine ganze Familie freut sich aber für mich und steht hinter meiner Entscheidung.“
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Wie berichtet, hatte Lambert Ruland, der für den TC BW Soest aufschlägt, Ende des vergangenen Jahres mit dem Gewinn seines ersten Punktes für die Weltrangliste ein Zeichen gesetzt. Rang 1734 war bislang die beste Platzierung für Ruland, der nun auf Platz 1768 geführt wird. Beste Voraussetzungen, um tatsächlich Profi auf der Tour zu werden, soll ihm nun die private University of San Diego bieten. Hier gibt es nur etwa 7000 Studenten, „und ich habe gehört, dass der Abschluss sehr wertig sein soll“, sagt er. Diese „hundertprozentige Absicherung, falls es mit dem Tennis doch nicht klappen sollte“, sei seiner Familie und ihm sehr wichtig gewesen.
Klare Ziele für Lambert Ruland
Eine internationale Mannschaft erwartet Ruland, der künftig für die „Toreros“, wie das Team der USD genannt wird, aufschlägt. Aktuell spielen unter anderem Schweden, Niederländer, Portugiesen, Dänen, US-Amerikaner, Engländer, Inder und auch ein Deutscher für das Team. Darunter ist mit dem Dänen August Holmgren der aktuell beste College-Tennisspieler der gesamten USA. „Das zeigt, auf welch hohem Level dort gespielt wird. Ich hoffe, dass ich mich daran hochziehen und weiterentwickeln kann“, so Ruland.
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Vor dem geplanten Abflug in die USA, der etwa am 20. August erfolgen soll, hat er viel vor. Zunächst stehen die Prüfungen zum Abitur an, danach möglichst viele Tennis-Turniere, um in der Weltrangliste weiter zu klettern. „Ein Ranking um Platz 1300, 1200 wäre geil, bevor ich rübergehe“, verrät Lambert Ruland.
Ehe er in San Diego im Bereich Marketing oder Management studieren und für das Tennisteam der Universität in der höchsten College-Liga des Landes spielen wird, möchte Ruland noch „mehr Konstanz“ in seine Vorhand bringen. Auch sein Aufschlag sei noch zu verbessern, während er sich selbst als guten Konterspieler einordne, als „Allrounder. Ich habe erst mal keine so offensichtlichen Schwächen – das kann ein Vorteil sein“, sagt Lambert Ruland.
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Der Arnsberger gibt zu, dass seine Freundin nicht nur begeistert davon war, dass er künftig in den USA lebt. „Sie freut sich mit mir, findet es aber nicht so nice, dass ich dann so weit weg bin“, sagt er. Es habe insgesamt aber viel Zuspruch gegeben. Der Traum des Arnsbergers ist klar: „Nach vier Jahren in den USA auf die Tour zu gehen, wäre grandios.“