Sundern/Balve. Der Fußballkreis Arnsberg wird zur neuen Saison 2022/2023 um eine weitere Spielgemeinschaft reicher. Die Hintergründe zur Neuerung.

Dieser Trend erscheint unumkehrbar: Immer mehr Fußballvereine schließen sich zu Spielgemeinschaften zusammen, um den oftmals herrschenden personellen Aderlass zu stoppen und um zu verhindern, dass sich Mannschaften auflösen müssen. So wird sich C-Kreisligist RW Mellen, der aktuelle Tabellenachte der Kreisliga C Arnsberg, zur neuen Spielzeit 2022/2023 der SG Beckum/Hövel anschließen.

Der Fußballkreis Arnsberg erhält somit eine neue Spielgemeinschaft. Fortan wollen die drei Vereine dann ab dem Sommer als SG Beckum/Hövel/Mellen fungieren.

RW Mellen: Das sind die Ursachen für diesen Schritt

Nur noch letzte Details seien zu klären, die grundsätzliche Absicht, die neue SG zu gründen, sei bei allen drei Vereinen vorhanden und der Plan weit vorangeschritten, bestätigten die Vorsitzenden des FC Sauerlandia Hövel (Sundern) und von RW Mellen (Balve) auf Nachfrage. „Es ist richtig, dass wir diese neue SG gründen wollen. Das Ganze ist zwar noch nicht unter Dach und Fach, aber wir sind sehr weit“, sagte Dieter Kampschulte, Vorsitzender des FC Hövel.

Erst seit dem Jahr 2018 spielt der Klub gemeinsam mit dem Balver Verein SuS Beckum als Spielgemeinschaft Beckum/Hövel zusammen. Die erste Mannschaft ist derzeit Tabellenzwölfter der Kreisliga B Arnsberg, die „Zweite“ Vorletzter in der Kreisliga C. Nun stößt von diesem Sommer an RW Mellen hinzu. „Im Endeffekt haben wir in Mellen ein großes Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft. Durch die SG wollen wir es schaffen, allen unseren Spielern die Chance zu bieten, in einer für sie jeweils angemessenen Liga weiter Fußball zu spielen“, erklärte Klaus Linnepe, Vereinschef von RW Mellen. Die Bestrebungen, Mitglied der bereits bestehenden SG zu werden, seien in Mellen gut aufgenommen worden. „Wir haben sehr positive Rückmeldungen zu diesem Plan erhalten“, so Linnepe.

Diese offenen Fragen sorgen für Diskussionen

Dass sich Vereine zu Spielgemeinschaften zusammenfinden müssen, ist keine Neuigkeit. Zu oft fehlen Spieler – und das bedroht mittlerweile gar den Fortbestand ganzer Klubs. „Wir arbeiten ja schon seit Jahren im Alte-Herren-Bereich erfolgreich als SG Beckum/Hövel/Mellen zusammen. Aus dieser Richtung kam dann auch der Anstoß, über eine Spielgemeinschaft auch im Seniorenbereich nachzudenken“, betonte Dieter Kampschulte: „Wir wollten das alle gerne machen.“

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Diskussionsansätze dürften jetzt vor allem zwei Fragen liefern. Erstes: Mit vielen Mannschaften tritt die neue Spielgemeinschaft künftig im Ligabetrieb an? Und zweitens: Wer wird Trainer der ersten Mannschaft in der Kreisliga B?

„Zu diesen Themen laufen Gespräche“, sagte Klaus Linnepe von RW Mellen. Er präferiere eine Lösung mit drei aktiven Seniorenmannschaften, also nach jetzigem Stand einem Team in der B- und zwei Mannschaften in der C-Liga.

Das sieht Dieter Kampschulte vom FC Hövel anders. „Es ist noch nicht klar, mit wie vielen Mannschaften wir an den Start gehen werden. Aus meiner Sicht ergibt es aber viel mehr Sinn, mit zwei Mannschaften zu starten – sonst hätten wir als SG ja auch so weitermachen können. Mit zwei Teams kann man beide Mannschaften stärken – in der Qualität und Quantität“, erläuterte er. Zudem sei zu klären, an welchen Standorten dann ab der neuen Saison die Heimspiele der neuen Spielgemeinschaft stattfinden werden. Dieter Kampschulte: „Beckum, Hövel und Mellen müssen ja alle etwas davon haben. Von daher ist auch das eine wichtige Frage.“