Arnsberg-Hüsten. Mit dem SV Hüsten 09 steht Christopher Gierse in der Fußball-Landesliga 2 unter großem Druck. Er verrät, wie realistisch ein Vereinswechsel ist.

Beim SV Hüsten 09 zählte Christopher Gierse in den vergangenen Jahren immer zu den Leistungsträgern in der Fußball-Landesliga 2. Der Offensivspieler ist mit seiner bisherigen Ausbeute in dieser Saison (fünf Treffer) allerdings nicht zufrieden, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung verrät.

Der technisch versierte Angreifer spricht außerdem über den Abstiegskampf. Verständlicherweise habe er keine Lust darauf, mit den Hüstenern erstmals seit der Spielzeit 2015/2016 wieder in der Bezirksliga antreten zu müssen. Der Landesliga-Fußballer äußert sich auch über den möglichen Wunsch, eventuell noch mal höherklassig anzugreifen.

Christopher Gierse, das kommende Wochenende könnte für Sie idealerweise so aussehen: Am Sonntag erzielen Sie den Siegtreffer im so wichtigen HSK-Derby gegen den SV Brilon, und danach feiern Sie opulent und mit dem Sieg im Rücken in ihren 30. Geburtstag am Montag hinein. Oder sehen Sie das anders?

Christopher Gierse: Klar, das wäre natürlich optimal! (lacht) Letztlich ist mir aber total egal, wer am Sonntag den Siegtreffer schießt. Es wäre verdammt wichtig für uns, wenn wir das Spiel gewinnen. Die drei Punkte würden uns im Abstiegskampf richtig gut tun.

Sie sprechen es an: Mit dem SV Hüsten 09 sind Sie in der Landesliga 2 auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Das Team hat in 13 Spielen zwölf Punkte geholt. Was läuft in dieser Saison nicht rund?

Unsere Punkteausbeute könnte deutlich höher sein. Man kann das alles aber nicht an einem einzelnen Punkt festmachen. Wir haben jetzt das Problem gehabt, dass wir viel rotieren mussten. Wir hatten nie konstant mal acht, neun Spieler, die kontinuierlich die Spiele zusammen bestritten haben. In jedem Spiel musste getauscht werden. Und das hat es ganz schön schwierig gemacht.

Wie schwer wird es sein, den Klassenverbleib einzufahren?

Ich glaube, dass es nicht leicht wird, den Klassenerhalt zu schaffen. Trotzdem bin ich aber positiv gestimmt. Ich sehe, dass es möglich ist. Die baldige Winterpause tut uns gut, wenn vor allem wieder einige Spieler zurückkommen. Ein paar Spieler kommen dann auch hoffentlich wieder auf ihren Level, und wenn wir in der Rückrunde für eine Steigerung sorgen, sehe ich das gelassen und denke, dass wir das schaffen werden.

Genau wie Ihr Mitspieler Robin Balder haben Sie mit fünf Toren ein Viertel der bisherigen 20 Hüstener Treffer beigesteuert. Wie sind Sie mit Ihrer persönlichen Bilanz der bisherigen Saison zufrieden?

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Die Quote mit fünf Toren ist auf jeden Fall ausbaufähig. Das ist für einen Offensivspieler ein bisschen mager. Da sollte auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial bestehen – und ich hoffe, dass da in der Rückrunde noch deutlich mehr passiert.

Sie spielen seit viereinhalb Jahren in Hüsten und sind ein Leistungsträger. Was zeichnet den Verein und die Mannschaft für Sie aus?

Wir haben mit dem Stadion Große Wiese eine super Sportanlage zur Verfügung, dazu kommen die Kunstrasenplätze. Wir haben ein super Umfeld und auch tolle Fans. Unsere Mannschaft zeichnet aus, dass einige Spieler über die Jahre geblieben sind. Wir machen auch außerhalb des Spielfeldes viel zusammen.

Nicht wenige sehen in Ihnen einen der stärksten Offensivspieler im Sauerland. Haben Sie nicht den Wunsch, auch noch mal höherklassig zu spielen?

(schmunzelt) Klar hätte ich den Wunsch, noch mal höherklassiger zu spielen. Ich denke aber, dass ich in der Landesliga ganz gut aufgehoben bin. Im Sauerland gibt es ja auch nicht so viele Möglichkeiten, um sich da noch zu verbessern (nur der SC Neheim spielt in der Westfalenliga 2 und damit noch eine Liga höher als die Hüstener, Anmerkung der Redaktion). Ich werde bald 30 Jahre alt und denke, der Zug für eine höhere Liga ist abgefahren.

Werden Sie von anderen Vereinen angesprochen, um Ihnen einen Wechsel schmackhaft zu machen?

Es kommen zwischendurch schon Anfragen anderer Vereine. Das ist für mich aber uninteressant, weil ich nicht die Absicht habe, zu wechseln. Ich fühle mich wohl in Hüsten.

Noch steht nicht fest, ob Cheftrainer Jörg Fischer und sein „Co“ Andreas Kauke weitermachen. Wie bewerten Sie die Arbeit des Trainerteams?

Mit der Arbeit des Trainerteams bin ich super zufrieden. Jörg und Andreas machen einen super Job. Das Training macht Bock, aber die beiden haben es durch die schon angesprochenen personellen Probleme auch nicht leicht. Es ist teilweise schwierig, den Kader zu planen. Sie haben es aber bisher gut gemacht, und ich hoffe wirklich, dass die beiden verlängern und wir auch in der nächsten Saison zusammenarbeiten werden.

Auf welchem Tabellenplatz der Fußball-Landesliga 2 rangiert der SV Hüsten 09 am 6. Juni 2022 – nachdem also der letzte Spieltag absolviert worden ist?

Es ist wirklich schwierig, eine Prognose für einen Tabellenplatz abzugeben. Ich hoffe einfach, dass wir frühzeitig über dem Strich sind und mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Der genaue Platz ist mir egal – gerne auch etwas Einstelliges.