Sauerland. Bald nur noch geimpfte und genesene Sportler? Die Sportvereine im Hochsauerlandkreis sind sich einig, was für sie am besten wäre.

Die Bilder aus dem vergangenen Winter sollen sich nicht wiederholen, da sind sich die Vertreter des Sports im Hochsauerlandkreis einig. Leere Hallen, verwaiste Sportplätze und Wettbewerbe nur für die, die ihrem Sport auf aller höchstem Niveau nachgehen. Angesichts der Rekordzahlen bei den Inzidenzwerten und der damit drohenden Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen schaut die lokale Sportszene mit Sorgen auf das, was in diesen Tagen in der Politik entschieden werden soll. In Nordrhein-Westfalen soll in den kommenden Tagen die 2G-Regelung im Freizeitbereich eingeführt werden. Das würde auch die Sportvereine von Arnsberg bis Medebach betreffen. Wir haben einige Vertreter zu diesem Schritt befragt.

Kommentar zum Thema: Corona im Sport: Wären doch nur alle in einem Sportverein

Fußball

Ilja Keller (SC Neheim): Wir warten gespannt darauf, was in den nächsten Tagen entschieden wird. Für uns beim SC Neheim ist es selbstverständlich, das wir uns an die dann geltenden Regeln halten, da werden wir schauen was wir umsetzen müssen und wie wir das stemmen werden. Die Impfquote bei uns im Verein ist aber ohnehin schon sehr hoch, wir haben das Thema von Anfang an sehr ernst genommen. Nach den positiven Corona-Fällen im September war die Aufregung bei uns im Verein sehr groß, die Verantwortlichen wie Alex Bruchhage (Trainer der 1. Herren-Mannschaft, Anm. der Red.) haben viele Gespräche dazu geführt. Generell vertrauen wir auf die Entscheidungen aus der Politik, nehmen darüber hinaus aber keine gesonderten Maßnahmen vor.

Frank Henke (SV Brilon): Die Impfquote in unserem Seniorenbereich ist nahezu bei 100 Prozent, von daher sehen wir da keine großen Änderungen auf uns zukommen. Wir plädieren sogar für die Einführung dieser Regelung. Wir wollen allen, Besuchern wie auch Spielern, die höchstmögliche Sicherheit bei einem Besuch am Platz bieten. Da nehmen wir keine Risiken in Kauf.

Wintersport

Michael Wenzel(BSC Winterberg): Es wird wahrscheinlich nicht besser, es wird anders. Wir warten die aktuellen Entscheidungen erst einmal ab, bis sie tatsächlich verbindlich werden. Bei uns stellt sich die Situation noch etwas anders dar, da wir als Ausrichter der Weltcups auch an andere Bestimmungen gebunden sind. Klar ist aber, dass wenn auch Zuschauer einen entsprechenden Nachweis für den Besuch der Wettkämpfe bei uns an der Bahn bringen müssen, wir diese dicht machen. Dann müssen Sicherheitsleute die einzelnen Nachweise kontrollieren. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dann einige Zuschauer von einem Besuch der Wettkämpfe absehen und wir entsprechend weniger Zuschauer haben werden.

Volleyball

Tobias Kleffner (RC Sorpesee): Angesichts der aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie bin ich für die Einführung der 2G-Regelung. Ich denke, wir müssen diesen Schritt gehen, um weiter zu kommen und den Spielbetrieb nicht nur für die 2. Bundesliga aufrecht zu erhalten. Ab dem kommenden Heimspiel gilt bei uns die 2G-Regelung im Tribünenbereich, im Breitensport. Wir wollen damit eine Sicherheit für die Besucher schaffen, vielleicht auch für die, die bisher noch nicht wieder in der Halle waren. Bereits jetzt werden alle Nachweise beim Eintritt in die Halle kontrolliert, was ohne das immense ehrenamtliche Engagement unserer vielen Helfer gar nicht möglich wäre.

Martin Kettler (SSV Meschede): Bisher hatten wir keine Probleme, die 3G-Regelung bei unseren Heimspielen umzusetzen. Am Eingang werden die Nachweise kontrolliert, auf der Tribüne die Abstände eingehalten und bis zum Platz auch Maske getragen. Sollte sich das ändern, werden wir uns an die neuen Regelungen halten, das ist ganz klar. Ich möchte aber erst einmal abwarten, was da genau entschieden wird. In unserem Verein und auch im Umfeld habe ich noch von keinem Ungeimpften gehört. Es gilt alles dafür zu tun, um einen weiteren Lockdown zu verhindern, denn ich befürchte, dass das die Motivation von vielen sporttreibenden letztlich brechen würde.

Handball

Thomas Weber (SG Ruhrtal): Bisher haben wir umgesetzt, was die Behörden, in unserem Fall die Stadt Arnsberg, uns vorgegeben haben. Dabei wird es auch bleiben. Wenn 2G der Weg durch den Winter ist, werden wir das so handhaben. Wir haben alle Bock auf Handball und die große Hoffnung, dass wir so über diese schwierige Zeit kommen. Bei uns im Verein sind ohnehin alle geimpft, die Spieler testen sich zusätzlich noch freiwillig. Auch unter den Zuschauern haben wir nur äußerst selten den Fall, das Besucher nicht geimpft sind. Sollte es wieder zu einem Lockdown kommen, wäre das sehr traurig, auch wenn wir bisher immer mit vielen kreativen Maßnahmen gut durch diese Phasen gekommen sind.

Sarah Bittern (HV Sundern): Die Überlegungen, 2G auch bei uns einzuführen, gibt es bereits seit einigen Wochen im Vorstand. Dafür ausschlaggebend ist die hohe Impfquote bei uns im Verein und unter den Zuschauern. Beim vergangenen Heimspiel vor zwei Wochen hatten wir gerade einmal fünf Prozent der Besucher, die einen Test vorgelegt hatten, der Rest war geimpft oder genesen. Von daher wird es für uns keine große Umstellung, zumal im Jugendbereich der Test-Nachweis aus der Schule reicht. Allgemein haben wir großes Verständnis für die Maßnahmen, denn wir wollen alle weiterspielen, so lange es geht und es verantwortbar ist.