Olsberg/Bestwig. Die Fußballer der SG Elpe/Andreasberg stehen unter Schock: Einer ihrer Mitspieler verstarb bei einem Verkehrsunfall. Die Mannschaft reagiert.
Tiefe Bestürzung beim heimischen B-Kreisligisten SG Elpe/Andreasberg: Die Fußballer der Spielgemeinschaft aus Olsberg und Bestwig trauern um einen ihrer Teamkollegen. Der erst 27-Jährige Mohammed Hussam Alaedi ist am vergangenen Mittwoch bei einem Verkehrsunfall verstorben.
Der schwere Unfall hatte sich am frühen Mittwochmorgen gegen 5.40 Uhr auf der K15 (Briloner Straße) zwischen Olsberg und Brilon ereignet. Laut Angaben der Polizei verlor der 27-Jährige aus Olsberg die Kontrolle über sein Fahrzeug und überschlug sich. Der Mann wurde in seinem Auto eingeklemmt. Gegen 8.30 Uhr gab es dann die traurige Gewissheit: Der Fahrer des Wagens konnte nur noch tot aus dem Wrack geborgen werden. Die Straße wurde mehrere Stunden lang gesperrt.
Vorbildlich im Sauerland integriert
Der gebürtige Syrer Mohammed Hussam Alaedi war vor sechs Jahren als Geflüchteter nach Deutschland und in den Hochsauerlandkreis gekommen. „Er war in einer Flüchtlingsunterkunft direkt in Elpe untergebracht“, erinnert sich David Wiegelmann, Mitspieler Alaedis bei der SG Elpe/Andreasberg.
Schnell sei der Kontakt zu den Fußballern des SuS Grün-Weiß Elpe entstanden, für die der junge Mann begeistert in dem für ihn zunächst so fremden Land kickte und somit schnell Kontakte knüpfte. Nach der Gründung der Spielgemeinschaft Elpe/Andreasberg war Hussam Alaedi, den laut Wiegelmann alle einfach „Hussam“ riefen, dann auch für die neue SG in der Kreisliga B West aktiv.
Der Syrer war seit April 2016 spielberechtigt, nahm an Schützenfesten und Weihnachtsfeiern teil „und hat sich hier voll integriert. Hussam hatte einen festen Job, war sehr verlässlich, hat die Kultur und Sprache kennengelernt und war auch beim Fußball immer da“, erzählt Wiegelmann. Sein Mitspieler sei eher ein ruhiger Typ gewesen, aber „sehr humorvoll und durchaus temperamentvoll auf dem Platz“.
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Nachdem sich der tragische Unfall am vergangenen frühen Mittwochmorgen auf der K15 zwischen Olsberg und Brilon zugetragen hatte, sei die Mannschaft der SG geschockt gewesen, als klar war, dass ihr Mitspieler nicht überlebt hat. David Wiegelmann: „Wir konnten das erst mal gar nicht glauben, wir alle waren ziemlich geschockt und haben schnell entschieden, erst mal nicht mehr zu trainieren und auch unser nächstes Spiel zu verschieben (die B-Liga-Partie beim FC Remblinghausen II wurde verlegt, Anmerkung der Redaktion).“
Auch der SuS GW Elpe reagierte. „Wir sind zutiefst bestürzt über seinen viel zu frühen Tod und wünschen seiner Familie und Freunden viel Kraft in dieser schweren Zeit“, schrieb der Klub auf seiner Facebookseite. Die SG Elpe/Andreasberg postete ein Foto Hussam Alaedis mit einer Kerze und seinem Trikot mit der Rückennummer drei. „Viel zu früh bist Du aus dem Leben geschieden. Aus unseren Herzen aber nie!“, schrieb die SG dazu.
Dieser Satz bleibt im Team hängen
Die Mannschaft der Spielgemeinschaft traf sich zwei Tage nach dem tragischen Unglück und ließ die Freitagstrainingseinheit ausfallen, um stattdessen Hussam Alaedi zu gedenken. „Wir haben an ihn erinnert, uns Geschichten über ihn erzählt und darüber diskutiert, wie wir uns von ihm verabschieden können“, sagt Wiegelmann. Das Team wolle gern an der Beisetzung teilnehmen, je nachdem, wann und wo diese stattfinden wird. Auch in der Kabine der SG sei ein Foto des verunglückten Mitspielers aufgehangen worden.
Wenn die SG Elpe/Andreasberg am Freitag, 22. Oktober, 19 Uhr, ihr Ligaspiel beim FC Remblinghausen II nachholt, „wollen wir nach Möglichkeit einen Sieg für Hussam holen. Er war auch sehr ehrgeizig und hat sich immer sehr über unsere gemeinsamen Siege gefreut“, sagt Wiegelmann. Bis zum Ende der Saison möchte die Mannschaft nun mit einem Trauerflor spielen.
Besonders in Erinnerung geblieben ist Mitspieler David Wiegelmann, ebenso wie seinen Teamkollegen, ein Satz Hussam Alaedis. Wenige Stunden vor dem tragischen Unfall, nach dem gemeinsamen Training der SG Elpe/Andreasberg am vergangenen Dienstagabend, habe Alaedi seine Sporttasche gepackt und die Kabine seiner Mannschaft verlassen. „Bis Freitag, Jungs“, verabschiedete er sich.