Winterberg. Winterberg statt Oberhof: Nach einem Unfall mit giftigem Ammoniak und Verletzten müssen die deutschen Rennrodler um Cheftrainer Loch umplanen.

Winterberg statt Oberhof: Nachdem die Veltins-EisArena im Hochsauerland bereits Ort der ersten Trainingswoche der Bob- und Skeletonnationalmannschaft vor deren Reise nach China war, rettet der Eiskanal im Hochsauerland jetzt die Vorbereitung der deutschen Rennrodler. Dass Chef-Bundestrainer Norbert Loch seine Mannschaft nach Winterberg bittet statt wie geplant nach Oberhof, hat allerdings einen ernsten Hintergrund.

Oberhof: „Kleine Wolke“

Bei den Vorbereitungen für das geplanten Training der Rennrodler trat an der Bahn in Oberhof giftiges Ammoniak aus. Im Mittelteil der rund 1,4 Kilometer langen Rennbahn habe ein Arbeiter bei Verkleidungsarbeiten eine Kühlanlage angebohrt, sagte der Sprecher des Thüringer Wintersportzentrums, Ronny Knoll, am Freitag. „Zum Glück ist niemand groß zu Schaden gekommen.“ Laut Katastrophenschutz bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, hieß es weiter.

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Zwar habe der Arbeiter eine „kleine Wolke“ des stechend riechenden giftigen Gases abbekommen. Er und drei weitere Kollegen, die zu dem Zeitpunkt des Unfalls in der Nähe arbeiteten, seien vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. Aktuell sehe es so aus, als sei der Vorfall glimpflich ausgegangen, sagte Knoll.

Ab Montag in Winterberg

Wie und wann die Vereisung in Oberhof weitergeht, ist unklar. Deshalb disponierte Chef-Bundestrainer Norbert Loch unverzüglich um – und reist mit seiner Mannschaft nach Winterberg. Ab Montag stehen die ersten Trainingsfahrten im Hochsauerland an. Umso ärgerlicher ist der Vorfall in Thüringen, da Loch erst kürzlich die härteste Saisonvorbereitung der Rennrodler seit Jahren ausrief. Selbst Medaillengewinner der WM 2021 sind nicht automatisch für den Weltcup gesetzt. Alle Sportlerinnen und Sportler starten bei Null und müssen sich in der Qualifikation beweisen.

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Lochs knallharte Ansage: „Wer im Weltcup nicht dabei ist, der fährt auch nicht zu Olympia.“ Heißt: Der Traum vom Start bei den Olympischen Spielen in Peking (4. bis 20. Februar 2022) platzt für einige bereits Ende Oktober. Nach dem vierten und letzten Qualifikationsrennen am 28. Oktober ebenfalls in der Veltins-EisArena wird Loch das Weltcupteam aus vier Damen, drei Doppelsitzern und fünf Herren nominieren.