Olsberg. Weil das Umdichten von Schlagersongs irgendwann zu öde wurde, haben sich die Kicker vom TSV eine eigene Vereinshymne schreiben lassen.
Ihr Herz schlägt für den Fußball und den TSV Bigge-Olsberg. Doch nun bringt eine eigene Vereinshymne die Kicker und Anhänger des Clubs in Wallungen. Eine vierköpfige Riege, bestehend aus Spielern der zweiten Herren-Mannschaft, aus einem Vorstandsmitglied und aus einem TSV-Fan, hat aus einer einfachen Idee eine konkrete Tat gemacht. Wie es dazu kam und welche Strahlkraft der neue Vereinssong aussenden soll, hat Johannes Funke, einer der Hauptinitiatoren des Vorhabens, dieser Zeitung erzählt.
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Wie stolz die TSV-Akteure auf die Vereinshymne sind und wie geschlossen sie hinter dem umgesetzten Projekt stehen, bestätigt sich prompt. Sämtliche Spieler der ersten und zweiten Herren-Mannschaft hat Johannes Funke auf dem heimischen Kunstrasenplatz zusammengetrommelt, um Bewegungsgründe und Inhalte bezüglich des neuen Vereinssongs zu schildern und erstmals öffentlich vorzustellen.
Ein Lied für die Olsberger Jungs
„Die meisten von uns sind alles Olsberger Jungs. Wir spielen von Kindesbeinen an hier schon Fußball. Ist doch klar, dass so eine Hymne unser Blut pulsieren lässt“, sagt Johannes Funke, der sich mit fünf Jahren erstmals die Fußballschuhe auf der legendären Ruhrkampfbahn in Olsberg für den TSV schnürte. Motiviert und voller Tatendrang in Sachen Fußballspielen und Erfolge mit dem TSV feiern sei er, so der 22-Jährige, schon immer gewesen. Aber die neue Vereinshymne elektrisiert ihn nun nochmals gehörig.
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Im Juni haben er, der Co-Trainer der TSV-Reserve Udo Steinkemper, Vereins-Geschäftsführer Julian Rüther und Leonhardt Wegener, ein junger Edel-Fan des TSV Bigge-Olsberg, die spontane Idee gesponnen, eine Hymne für ihren geliebten Fußballclub aus dem Hut zu zaubern und mit der besungenen und identitätsstiftenden Liebesbotschaft an den TSV alle anderen Vereins-Mitglieder in der entsprechenden Zugehörigkeit zu bestärken.
„Nach den Spielen der ersten und zweiten Mannschaft, haben wir immer schon Melodien aus bekannten Schlager- oder Chart-Songs ganz spontan mit eigenen, gedichteten Worten, bezogen auf unseren TSV, nachgesungen. Und aus dieser regelmäßigen Laune heraus, ist schließlich die Idee entstanden, dass es doch super wäre, eine Vereinshymne zu schreiben“, erklärt Johannes Funke.
Schlagworte für den Produzenten
Die Suche über das Internet nach einem entsprechenden Produzenten, führte die forschen Initiatoren schließlich nach Osnabrück zu Toningenieur und Musikproduzent Christian Wiesing, der unter anderem ein erfahrener Vereinshymnen-Produzent ist. Und diesen belieferten Johannes Funke und Co. mit zuvor gesammelten Schlagworten und Eigenschaften, die den TSV charakterisieren, sowie mit aufgeschriebenen Ereignissen aus der Vereinshistorie heraus.
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Aus schlichten Fragmenten ist binnen acht Wochen schließlich ein fertiger Vereinssong entstanden. Fetzig-rockig ist die 3:39 Minuten lange Hymne angelegt, in der auf emotionale Art und Weise der TSV Bigge-Olsberg besungen und gefeiert wird. „Unsere Liebe, unser Verein – TSV, nur du allein“ und „Unsere Liebe, unser Verein – Blau und Rot, für diese Farben stehen wir ein – elf Freunde wollen wir sein“, heißt es im Refrain der Hymne.
Auch eine BVB-Legende taucht im Text auf
Sogar der einstigen BVB-Fußball-Legende Wolfgang Paul, der aus Bigge-Olsberg stammt, noch heute dort beheimatet ist und in seiner Jugendzeit für den TSV kickte, wird in dem Song gedacht. „In der Ruhtalbahn sind wir zu Haus, mit dem TSV wollen wir hoch hinaus“, wird darüber hinaus eingestimmt. „Dieser Song, bringt die große Verbundenheit, die in unserem Verein herrscht, deutlich zum Ausdruck und schweißt uns noch mehr zusammen“, betont Johannes Funke.
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Erstmals durch die Stadionlautsprecher der Heimstätte an der Stadionstraße hallte die Hymne am vergangenen Sonntag, zwischen den beiden Heimpartien der in der B-Liga spielenden zweiten Mannschaft und der in der Kreisliga A aktiven ersten TSV-Garnitur.
Mit Schals und Megafon
Zum Abschluss des Gesprächs mit dieser Zeitung wird es dann noch einmal emotional. Einige Akteure aus dem eingeschweißten Kollektiv streifen sich die blau-roten TSV-Fanschals um den Hals und posieren jubelnd und zugleich die Hymne laut mitsingend für das Foto. Johannes Funke hat sich derweil ein Megafon geschnappt und fügt sich in den grölenden Tross ein. Die Stimmung könnte nicht ausgelassener sein. Der neue Vereinssong – er hat die TSVler vollends in den Bann gezogen. Und eine markantere Bekundung für gelebte Vereins-Gemeinschaft kann es wohl kaum geben.