Arnsberg. In der Fußball-Kreisliga A Arnsberg der Frauen geschieht während eines Spiels ein schwerer Unfall. Beide Teams sind geschockt. Reaktionen.
Es war eine üble Szene, die sich am Sonntagmittag, 19. September, auf dem Sportplatz am Arnsberger Krähenbrink zutrug. Im Ligaspiel der Frauenfußball-Kreisliga A Arnsberg zwischen der SG Herdringen/Müschede und dem SV Bachum/Bergheim verletzte sich eine Spielerin der Gastgeberinnen schwer – und musste mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Beide Teams standen unter Schock und verständigten sich gemeinsam mit Schiedsrichter Jasper Bischoff darauf, die Partie abzubrechen.
Unfall in Arnsberg: Fußballerin weiß nichts mehr
Das war zuvor passiert: Beim Stande von 0:1 aus Sicht der Spielgemeinschaft, die wie die Gäste als Neunerteam nach dem „Norweger-Modell“ an den Start geht, prallte eine Fußballerin der SG kurz vor der Halbzeitpause unglücklich mit einer Gegenspielerin zusammen. Bei diesem Zusammenprall schnellte die Schulter der Gegenspielerin unter das Kinn der Mittelfeldakteurin der SG Herdringen/Müschede, so dass diese zu Boden ging. „Sie hatte einen Verdacht auf Kieferbruch und eine schwere Gehirnerschütterung. Wir haben dann alle gemeinsam auf den Krankenwagen gewartet, der sie abgeholt hat. Weil sie kurzzeitig auch nicht ansprechbar war, waren alle geschockt – auch ich“, erzählt Michael Heinze, Trainer der SG Herdringen/Müschede, im Gespräch mit dieser Zeitung.
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Glücklicherweise erhärtete sich der Verdacht auf Kieferbruch nicht, doch mit einer Gehirnerschütterung kam die Fußballerin ins Krankenhaus. „Wir haben mit der Trainerin des SV Bachum/Bergheim (Sandra Ziegenfuß, Anmerkung der Redaktion) und dem Schiedsrichter gesprochen und alle zusammen entschieden, dass eine Fortsetzung des Spiels keinen Sinn ergibt“, sagt Heinze. Er sei dem Gegner „sehr dankbar, dass das so unkompliziert ging“. Die Partie wurde abgebrochen. Ziegenfuß erklärt auf Nachfrage: „Der Wunsch, das Spiel abzubrechen, ging von denen aus. Wir haben Ja gesagt.“
Am Montagmorgen, 20. September, hatte SG-Coach Michael Heinze dann erneut Kontakt zum Opfer des Sportunfalls. „Sie kann sich an die Szene nicht mehr erinnern und hat mir gesagt, dass sie erst im Krankenwagen wieder richtig zu sich gekommen ist“, erklärt Heinze. Mit seiner Mannschaft spielt der Trainer derzeit die erste „richtige“ Saison nach der Gründung, nachdem die vergangene Spielzeit aufgrund der Coronapandemie frühzeitig annulliert wurde. Mit drei Niederlagen aus drei Spielen und 1:28 Toren will und soll sich das Team noch steigern. „Aller Anfang ist schwer“, sagt Heinze, „aber insgesamt wird es. Die Tendenz bei uns ist steigend.“