Arnsberg-Neheim. Paul Senske (71) als „Mister Sauerlandsport“ zu bezeichnen, ist absolut treffend. Nach 25 Jahren als Vorsitzender des SC Neheim tritt er nun ab.
25 Jahre ist es her, da wurde er von Freunden und Bekannten aus dem Verein in gemütlicher Runde „gewissermaßen dazu überredet, dieses Amt zu übernehmen“, sagt Paul Senske (71). Nun, ein Vierteljahrhundert später, hat „Mister Sauerlandsport“ das Zepter des Vorsitzenden des SC Neheim an seinen Nachfolger Ilja Keller (38) weitergereicht. Senske spricht über seine schönsten Momente mit dem SC und die Zukunft des Vereins.
Gemeinsam mit den ebenfalls jahrzehntelang erfolgreich aktiven Hans-Georg „Tua“ Schweineberg (bislang 2. Vorsitzender) und Uli Dohmann (bisher Hauptgeschäftsführer) hatte der gebürtige Voßwinkeler kürzlich bei der Generalversammlung des SC sein Amt abgegeben. Das Trio wollte den Weg freimachen für einen Generationswechsel, um so eine weiter erfolgreiche Zukunft des Traditionsvereins sicherzustellen. Paul Senske sieht den SC Neheim gut aufgestellt. „Ich bin davon überzeugt, dass es sehr gut um die Zukunft des SC Neheims bestellt ist. Der neue Vorstand – das sind wirklich Top-Leute. Zum einen hoch qualifiziert und vernetzt, zum anderen mit einem sehr guten Zukunftsplan rund um Digitalisierung und um ein neu belebtes Vereinsleben bei uns.“
Senske beim SC Neheim: als Ansprechpartner stets bereit
Dabei ist es Senske besonders wichtig, zu erwähnen, dass er sich nun nicht einfach ganz aus allem zurückziehen möchte. „Auch wenn ich nicht mehr Vorsitzender bin, engagiere ich mich weiter für meinen Verein. Sollte irgendwie ein Notfall entstehen, dann bin ich natürlich sofort erreichbar, um dem neuen Vorstand ordentlich zur Seite zu stehen.“ Die Arbeit einfach komplett sein zu lassen, liege ihm schlichtweg nicht – ein wichtiger Teil würde dann auch fehlen.
Auch interessant
Bei der Frage danach, was er nun nach dem Ende seiner 25-jährigen Amtszeit am meisten vermissen wird, muss Paul Senske nicht nachdenken. „Die Treffen mit guten Freunden, die aus der Arbeit heraus entstanden. Dadurch hatte ich in den ganzen 25 Jahren meiner Arbeit immer Spaß an der Sache.“ Nur wenn man viel Freude an einer Aufgabe empfinde, könne man sie so lange ausführen. Gerne erinnert sich Senske an seine schönsten Momente mit dem SC Neheim. „Das waren eindeutig die ganzen Aufstiege, die der Verein in meiner Zeit bewerkstelligt hat.“
Nach 25 Jahren unter seiner Führung stellt der SC Neheim schon lange den erfolgreichsten Fußballverein im gesamten Hochsauerlandkreis und nahm in den vergangenen Jahren in der Westfalenliga 2 eine beachtliche Entwicklung. 1993 hatte der SC noch in der Bezirksliga gekickt – unter großer Mithilfe Senskes ging es in der Folge immer weiter nach oben.
Auch interessant
Die Aufstiege seien daher auch mit zu seinen größten Erfolgen als Vereinschef des SC Neheim zu zählen, sagt Paul Senske: „Aber nicht nur die Aufstiege in höhere Ligen, sondern auch die finanzielle Neuaufstellung des Vereins halte ich für sehr erfolgreich. 2000 sind wir mit dem SC Neheim neu durchgestartet und konnten daher die Entwicklung hin zur jetzigen, stabilen Verfassung des Vereins erreichen.“
Corona bleibt große Herausforderung
Wie haben Senske und seine Mitstreiter im Vorstand dies bewerkstelligt? Die Antwort darauf ist für ihn eindeutig: „Teamplay, ganz klar Teamplay. Wir gemeinsam haben den Verein vorangebracht, es gab innerhalb unseres Vorstandes keine Sologänge mehr. Es hieß eindeutig: alle für den Verein. Das halte ich übrigens auch für sehr wichtig bei unserem neuen Vorstand. Auch Sie werden meiner Meinung nach ein hervorragendes Team abgeben, mit viel Absprache untereinander.“
In die Endphase der Ära Paul Senske fielen zuletzt noch die positiven Coronabefunde in der Mannschaft des SC. Weil sich drei Spieler mit dem Virus infizierten, wurde unter anderem der Westfalenliga-Kracher gegen den TuS Bövinghausen um Weltmeister Kevin Großkreutz abgesagt und verlegt.
Für das Vereinsleben sieht Paul Senske die Pandemie als großen Einschnitt an. „Natürlich gab es in der Vereinsgeschichte schon schwere Situationen, aber eine Lage dieses Ausmaßes gab es noch nie“, sagt er. Nach einem Vierteljahrhundert macht der Sauerländer den Weg frei für junge Nachfolger. Paul Senske ist sich sicher: „Die werden das alles gut hinbekommen.“