Sauerland. Die Sauerlandsport-Redaktion startet mit der neuen Serie „Und das soll Sport sein?“ In der ersten Folge geht es um E-Sport.
Beim Fußball, Handball oder Tennis kommen kaum Hintergedanken auf. Doch wie sieht es bei E-Sport, Darts, Paintball oder Wandern aus? Sind diese Aktivitäten wirklich richtige Sportarten – und was macht solch einen Sport eigentlich aus?
In unserer neuen Serie „Sportliche Grenzfälle im Check“ stellt die Sauerlandsport-Redaktion acht vermeintliche Sportarten vor und bewertet mithilfe von fünf Kategorien, ob es sich wirklich um eine richtige Sportart handelt oder nicht. Nur wer 15 Punkte oder mehr erreicht, darf sich mit dem Attribut offiziell von den Experten der Sauerlandsport-Redaktion als Sport ausgezeichnet schmücken. Aber klar ist auch: Sport liegt ja immer auch im Auge des Betrachters. Im ersten Teil geht es um E-Sport.
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Körperliche Belastung
Der Begriff E-Sport bezeichnet den Wettstreit in Computer- und Videospielen. Im E-Sport findet ein Wettbewerb zwischen zwei oder mehr Personen mithilfe von Computer- und Videospielen statt. „Ich betreibe die ganze Sache in erster Linie zum Spaß. Ich spiele jeden zweiten Tag so zwei bis drei Stunden“, sagt Marc Kinnbacher, Abteilungsleiter E-Sport beim TuS Sundern. „Trotzdem bin ich ambitioniert bei der Sache und dabei kommt man dann auch schon mal ganz schön ins Schwitzen.“
Der 29-jährige Kinnbacher, der nach einem Kreuzbandriss noch weit entfernt von einem Comeback als Torwart des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern ist, spielt an der Konsole nur noch selten Fußballspiele wie FIFA. Stattdessen ist er zum Simulationsrennfahrer geworden. „Zuletzt habe ich in einem Viererteam an einem Zwölf-Stunden-Rennen teilgenommen. Da muss man schon fit sein“, erzählt Kinnbacher und ergänzt: „Richtig hart wird es bei Echtzeit-Strategiespielen wie ,League of Legends’, wo die Aktiven teilweise 400 Tastenanschläge pro Minute machen.“ Da muss nicht nur der Spieler, sondern auch die Tastatur leiden.
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Wertung:
Mentale Belastung
Ebenfalls eine zentrale Rolle im Sport spielt natürlich die mentale Belastung. „E-Sport kann schon stressig sein. Bei einem Rennen liegt mein Puls teilweise bei 140“, teilt Kinnbacher mit. „Bei FIFA ist das natürlich weniger der Fall. Hier braucht man vor allem gute Reflexe sowie eine gute Hand- und Augen-Koordination.“
Wertung:
Wettkampf-Charakter
Die beliebtesten E-Sport-Titel sind Echtzeit-Strategiespiele beziehungsweise Multiplayer-Online-Battle-Arena-Spiele wie „Dota 2“ oder „League of Legends“ und Taktik-Shooter wie „Counter-Strike: Global Offensive“. Beliebt sind außerdem Sportsimulationen wie „FIFA“, „PES“ oder „NBA 2K“ sowie Rennsimulationen (SimRacing). Im Laufe der Jahre haben sich zahlreiche Ligen und Turniere etabliert, in denen die Aktiven auf nationaler und internationaler Ebene gegeneinander antreten. Der TuS Sundern nahm zum Beispiel am DFB-E-Pokal teil und erreichte dabei die erste Hauptrunde. „Zurzeit haben wir allerdings einige Probleme, vor allem personeller Art. Uns fehlen einfach Spieler“, berichtet Marc Kinnbacher.
Wertung:
Regelwerk
Die Regeln werden durch die Software (Computerspiel) und externe Wettkampfbestimmungen, wie dem Reglement des Wettkampfveranstalters, vorgegeben. „Da kann keiner schummeln“, sagt Marc Kinnbacher. „Trotzdem geht es nicht immer fair zur Sache, vor allem wenn es um Preisgelder geht.“
Wertung:
Ausrüstung
Grundvoraussetzung ist ein mit dem jeweiligen Computerspiel kompatibler Computer oder Spielkonsole. Insbesondere bei den Computern werden meist sehr leistungsstarke Computer eingesetzt, damit das Spiel bestmöglich gespielt werden kann. Beim Internetzugang ist neben einer hohen Datenübertragungsrate eine niedrige Paketumlaufzeit wichtig. „Die ganze Sache kann schon teuer werden, wenn man sich richtig gut ausstattet. Nach oben hin sind da keine Grenzen gesetzt. Da kann man auch schon mal bei fünfstelligen Beträgen landen“, teilt Marc Kinnbacher mit. „So ein Renn-Cockpit mit drei Bildschirmen und einem Lenkrad ist alles andere als preiswert.“
Wertung:
Fazit
Die Sauerlandsport-Redaktion hat 17 von 25 Sternen vergeben und damit hat E-Sport den Check bestanden.