Sauerland. Das Schicksal der HSK-Sportler aus den vergangenen fünf Jahren ist höchst verschieden. Vom Sprung in die Weltspitze – und einem Karriere-Aus.
Der Nordische Kombinierer Lenard Kersting, die Schwimmerin Lea-Sophie Blum, der Einradfahrer und Schwimmer Felix Griggel oder Rennrodlerin Cheyenne Rosenthal: Den Sportfans im Hochsauerlandkreis werden die Namen dieser hochtalentierten Sportler allesamt ein Begriff sein.
Kein Wunder, schließlich feierten diese Athleten in den vergangenen fünf Jahren im Zuge der HSK-Sportlerwahl und der mit dieser eng verbundenen Auszeichnung bei der im großen Rahmen durchgeführten HSK-Sportgala in Olsberg teilweise gar mehrfach den Titel als HSK-Sportlerin oder -Sportler des Jahres.
Diese Zeitung erklärt, wie die Sieger der vergangenen fünf Jahre ihre Karrieren im Leistungssport vorantrieben – oder auch nicht.
HSK-Sportler des Jahres
Er ist einer der prominent gewürdigten Athleten der vergangenen Jahre: Lenard Kersting, Nordischer Kombinierer des Skiklubs Winterberg, wurde gleich zwei Mal als HSK-Sportler des Jahres ausgezeichnet – für die Jahre 2019 und 2018. Sportler des Jahres für 2020 sind bislang aufgrund der Coronapandemie nicht geehrt worden.
Kersting, 19 Jahre alt, gilt nach wie vor als Top-Talent in der Nordischen Kombination. Auch wenn der Oberkirchener, wie berichtet, kürzlich die erneute Nominierung für den Nachwuchskader I des Deutschen Skiverbandes (DSV) verpasste, will er es wieder zurück in die Elite der Nachwuchs-Kombinierer schaffen. „Nach einem Rückschlag geht es darum, sich schnell wieder zu motivieren. Das gehört eben dazu“, sagt Kersting. Der Bewohner der Sportinternats in Winterberg kämpft nach wie vor jeden Tag dafür, „damit ich Profi werde“.
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Wie Lenard Kersting übt auch Justin Moczarski aus Hallenberg-Liesen die Nordische Kombination aus. Der Sauerländer ist weiter als Kersting, aber auch vier Jahre älter (23). 2016 wurde Moczarski HSK-Sportler des Jahres – und der Athlet des SK Winterberg, der seit Jahren in Oberstdorf lebt, trainiert in der Lehrgangsgruppe Ib des DSV.
Während 2015 aus dem Judo-Behindertensport des BSV Meschede Christian Lehmann zum HSK-Sportler des Jahres gekürt wurde, gewann für das Jahr 2017 Einradfahrer und Schwimmer Felix Griggel (20). Der vielseitige Athlet des SSV Meschede blieb seinem Sport auf gehobenem Amateurniveau treu. „Felix ist weiter ambitioniert, konnte zuletzt aufgrund der Pandemie aber nur reduziert trainieren. Er freut sich aber auf neue Wettkämpfe“, berichtet Papa Edmund Griggel.
HSK-Sportlerinnen des Jahres
Zwei Mal, nämlich für die Jahre 2017 und 2018, wurde Lea-Sophie Blum (20) für ihre herausragenden Leistungen im Schwimmen mit dem Titel als HSK-Sportlerin des Jahres gewürdigt. Die Athletin des SV Neptun Neheim-Hüsten ist allerdings nicht mehr im Leistungsbereich aktiv, obwohl Anfang 2019 sogar Universitäten in den USA mit Sportstipendien lockten. „Ich wollte damals wegen meines Abiturs kürzertreten. Dann kam aber Corona, und daher wurde es eine lange Pause. Ich würde bald gerne mal wieder trainieren, aber keine Wettkämpfe schwimmen“, sagt Lea-Sophie Blum, die derzeit eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert.
Stefanie Drescher, Judo-Behindertensportlerin, gewann 2015 den Titel für den BSV Meschede. Die Judoka aus Bestwig-Velmede nahm danach unter anderem an den Special Olympics in Abu Dhabi teil.
Den bislang letzten Titel als HSK-Sportlerin des Jahres 2019 sicherte sich Cheyenne Rosenthal (20). Die Sportsoldatin aus Winterberg-Silbach startet als Rennrodlerin für den BSC Winterberg und war in der vergangenen Saison auch schon im Weltcup der Frauen aktiv.
Den Sprung in die erweiterte Weltspitze hat mit Hannah Neise vom BSC Winterberg ebenfalls eine der vergangenen fünf Siegerinnen zur HSK-Sportlerin des Jahres geschafft. Die Skeletoni aus Schmallenberg, mittlerweile 21 Jahre alt, sicherte sich den Titel bereits für das Jahr 2016.
Neise, gestählt und gefördert als ehemalige Bewohnerin des Sportinternats in Winterberg, arbeitete sich peux a peux in das deutsche Weltcup-Team hinein und wuchs für Weltklasse-Athletinnen wie Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland) schnell zu einer ernsthaften Konkurrenz heran. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Skeleton in St. Moritz gewann Neise in diesem Jahr Gold und landete bei ihrer Premiere bei der Skeleton-WM in Altenberg auf Rang sieben. „Hannah hat ihre Aufgabe souverän erledigt. Das war kein Selbstläufer“, lobte sie Chef-Bundestrainer Christian Baude damals.