Brilon. Football-Verbandsligist Brilon Lumberjacks steht nach einem Jahr Trainingspause wieder auf dem Rasen. Neue Saison soll im August starten.

Die Corona-Zwangspause war lang, doch die Rückkehr in die Normalität erfolgt Schritt für Schritt. Davon profitieren auch die Footballer der Brilon Lumberjacks, die während des zähen Lockdowns fleißig hinter den Kulissen die Zukunft gestalteten. Über die bevorstehende Saison, vereinsübergreifende Konzepte und die Arbeiten an der Jakobuslinde hat sich die Sauerlandsport-Redaktion mit Axel Hoepfner, Vorsitzender der Lumberjacks, unterhalten.

Millionenschweres Förderprogramm für Jakobuslinde

Die umfangreichen Bauarbeiten am Sportzentrum „An der Jakobuslinde“ sind jüngst gestartet. Das Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2019“ stellt 2,94 Millionen Euro bereit. Die Gesamtausgaben für die Baumaßnahme liegen bei rund 3,27 Millionen Euro.

Der Breiten- und Amateursport erwacht seit wenigen Wochen aus einer langen Zwangspause. Trifft das auch für die Footballer der Brilon Lumberjacks zu?

Axel Hoepfner: Ja, wir sind seit rund zwei Wochen wieder auf dem Platz und können dank der niedrigen Inzidenz mit voller Mannstärke trainieren. Wegen der Bauarbeiten an der Jakobuslinde trainieren wir aktuell am Ostring und in Rösenbeck. Die Anlagen waren so lange nicht in Betrieb, dass wir das kniehohe Gras erstmal mähen mussten.

Hat die Liga schon einen Saisonstart in Aussicht gestellt?

Es soll im August losgehen, allerdings wird nur eine Hinrunde gespielt. Normalerweise wäre die Saison bereits Ende Mai gestartet. Der nordrhein-westfälische Footballverband hat entschieden, dass die Vereine nicht auf- und absteigen und auch keine Konsequenzen befürchten müssen, wenn sie nicht am Ligabetrieb teilnehmen wollen. Das finde ich sehr tolerant und lobenswert.

Wie gut ist die Truppe denn auf die Saison in der Verbandsliga vorbereitet? Schließ war die spiel- und trainingsfreie Zeit ja enorm lang.

Wir haben jetzt noch rund sechs Wochen Zeit, um uns bestmöglich auf den Auftakt vorzubereiten. Wenn man fast ein Jahr nicht trainiert hat, dann leiden darunter insbesondere die taktischen Elemente und die Spielhärte. Unsere Spieler haben sich selbstständig fit gehalten. Allerdings betrifft dieses Handicap ja alle Vereine aus der Liga, niemand hat einen Vorteil. Wir sind aktuell einfach froh, dass wir zurück auf dem Platz sind und unseren Lieblingssport ausüben dürfen.

Hinter den Kulissen habt ihr während des Lockdowns fleißig gearbeitet. Was genau dürfen Fans, Mitglieder und Spieler denn in Zukunft erwarten?

Das sind ganz unterschiedliche Dinge. Zum einen haben wir die komplette Mitgliederverwaltung digitalisiert und wir haben eine Agentur aus Brilon damit beauftragt, Flyer, Plakate und Videos zu erstellen sowie unseren Social-Media-Auftritt zu verbessern. Wir wollen professioneller werden, neue Fans und Spieler anlocken und sind gerade dabei, mit einem hauptamtlichen Trainer aus dem Ausland zu verhandeln. Außerdem sind Aktionen an Schulen geplant, um Kindern und Jugendlichen das kontaktlose „Flag-Football“ näher zu bringen. Auch die Spiele sollen größeren Eventcharakter kriegen. Vereine aus Brilon und Umgebung sollen sich beispielsweise in der Halbzeit oder vor dem Spiel präsentieren können. Wir wollen uns in die heimische Sportlandschaft integrieren und kein Einzelkämpfer sein. Brilon soll zur Sportmetropole werden.

Die derzeit stattfindende Modernisierung und Erweiterung der Jakobuslinde ist für den Verein eine riesige Chance. Was sind die größten Vorteile aus Sicht der Lumberjacks?

Ich persönlich fiebere dem Tag entgegen, wenn wir den Platz einweihen und erstmals dort spielen und trainieren. Die Jakobuslinde ist unser Zuhause und das wird mit der Neugestaltung auch optisch deutlich. Zudem erhalten wir einen ganz eigenen Bereich, in dem wir footballspezifische (Kraft-)Übungen durchführen können, zum Beispiel mit dem Tacklingschlitten. Kunstrasen und Flutlicht erlauben es uns künftig ganzjährig und zu jeder Uhrzeit draußen zu trainieren. Die neue Arena wird ein tolles Erlebnis für Zuschauer und Spieler.