Arnsberg. Zwei Fußballteams aus Arnsberg hätten am Sonntag, 20. Juni, am letzten Spieltag der Kreisliga A im direkten Duell wohl den Meister ermittelt.
„Wäre, wäre, Fahrradkette“ – das war einst ein legendärer und sprachlich nicht ganz korrekter Ausspruch des großen „Fußball-Philosophen“ Lothar Matthäus. Nun lädt auch die Coronapandemie zum Spiel mit dem Konjunktiv ein: Was wäre beispielsweise auf den Fußballplätzen in der Kreisliga A Arnsberg am Sonntag, 20. Juni, losgewesen, dem letzten regulären Spieltag der Saison 2020/2021?
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Auch, wenn die Spielzeit bekanntlich annulliert worden ist, wagt diese Zeitung einen Blick: Auf das mögliche Aufstiegsendspiel der Kreisliga A zwischen dem FC Neheim-Erlenbruch (Tabellendritter bei Annullierung) und dem SV Bachum/Bergheim (Spitzenreiter bei Annullierung), das am Sonntag stattgefunden hätte. Wie wäre die Partie gelaufen? Wer der beiden Kontrahenten hätte wie den Aufstieg gefeiert? Und sind die beiden Mannschaften überhaupt bereit für die „Bundesliga des Sauerlandes“?
Kreisliga A Arnsberg: Das hätte das Aufstiegsendspiel sein können
Alle seine sieben Partien hatte der SV Bachum/Bergheim bis zur Saisonunterbrechung und der folgenden -annullierung gewonnen und war mit 21 Zählern Tabellenerster der Kreisliga A Arnsberg. Nach dem Zweiten SV Affeln (19 Punkte) lauerte der FC Neheim-Erlenbruch (18 Zähler) auf Rang drei.
Dass am letzten Spieltag regulär an diesem Sonntag auf dem Ruhr-Möhnesportplatz ausgerechnet das direkte Duell gegen den SV Bachum/Bergheim gut und gerne die Meisterschaft hätte entscheiden können, entlockt Amer Siala, Trainer des FC Neheim-Erlenbruch, ein Lächeln. Der Kampf um die Meisterschaft, um den Sprung in die Bezirksliga 4, die „Bundesliga des Sauerlandes“, auf Asche in Neheim – das wär’s gewesen. „Hier am Platz hätten wir richtig Action gehabt. Ich glaube, es wären sicher 300 Zuschauer gekommen – das wären auch tolle Einnahmen für uns gewesen. Wenn wir deren starkes Zentrum ausgeschaltet hätten, hätten wir knapp gewonnen. Sich solche Spiele zu verdienen, ist aber sowieso schon cool!“, sagt Siala.
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Den möglichen Ausgang dieser Partie schätzt Trainerkollege Tobias Walter vom SV Bachum/Bergheim naturgemäß anders ein. „Ich denke, dass es gut zu diesem Aufstiegsendspiel hätte kommen können. Wir hätten Druck gehabt, uns aber mit dem Selbstvertrauen des Tabellenführers durchgesetzt“, so Walter.
Die Bezirksliga 4 – trauen beide Trainer ihren Teams schon jetzt zu, auch wenn beide nach der Annullierung in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga A Arnsberg angreifen werden. „Das Abenteuer ,Bundesliga des Sauerlandes’ wäre toll. Es gibt viele Derbys und attraktive Spiele“, sagt Tobias Walter.
Die Party
Der Coach des SV Bachum/Bergheim ist sich sicher: „Spontane Feiern sind die besten Feiern!“ So hätte seine Mannschaft für solch ein Szenario nichts geplant, wenn der Aufstieg in Neheim klargemacht worden wäre. „Hätten wir es am letzten Spieltag geschafft, hätten wir erst am Platz und dann bei unseren Sponsoren gefeiert“, so Amer Siala.
Die Saisonbilanz
Für den FC Neheim-Erlenbruch sei es schon herausragend, überhaupt am Aufstieg in die Bezirksliga 4 zu schnuppern. „Wir sind schließlich ein kleiner Verein, der vor fünf Jahren noch in der Kreisliga C gekickt hat“, betont Amer Siala. Forscher war der SV Bachum/Bergheim in der vergangenen Saison das Unternehmen Aufstieg angegangen.
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„Wenn wir es nicht geschafft hätten, wäre es für mich darauf angekommen, wie wir nicht aufgestiegen wären. Das wäre entscheidend gewesen, ob es eine gute oder eine schlechte Saison war“, erklärt SVB-Coach Tobias Walter.
Die Vor-Vorbereitung
Nach dem Schwelgen in möglichen Szenarien im Konjunktiv widmen sich beide Fußballtrainer mit ihren Teams nun aber längst der Vorbereitung auf die Saisonvorbereitung zur neuen Spielzeit 2021/2022 in der Kreisliga A. Seit wenigen Tagen kicken sie beim FC Neheim-Erlenbruch wieder, „aber ganz locker. Wir wollen uns erst mal alle wiedersehen und ein Mannschaftsgefühl aufbauen“, sagt Amer Siala.
Auch beim SV Bachum/Bergheim geht es wieder los – und der Start zur eigentlichen Vorbereitung auf die am 29. August beginnende Saison startet am Dienstag, 29. Juni. „Wichtig ist dann die Belastungssteuerung“, sagt Tobias Walter. Damit nach neuen Erfolgen aus einem Aufstiegsendspiel im Konjunktiv ein tatsächlicher Aufstiegsknaller wird.
Interessierte finden ein Video zum Treffen zwischen Amer Siala und Tobias Walter auf dem Internetportal dieser Zeitung unter:wp.de/sport/lokalsport/arnsberg