Sauerland. Wie groß ist die Vorfreude auf die Fußball-Europameisterschaft im HSK und wie schneidet die deutsche Nationalmannschaft ab?

In drei Tagen beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Die Titelkämpfe finden vom 11. Juni bis 11. Juli statt. Wie groß ist die Vorfreude im HSK und wie schneidet die deutsche Nationalmannschaft ab? Die Sauerlandsport-Redaktion hat bei Spielern, Trainern und Funktionären nachgefragt.

„Ich freue mich auf die EM. Es fehlen natürlich die Fan-Meilen und das Public Viewing. Ich werde mir die Spiele meistens zu Hause mit meiner Familie anschauen“, sagt Daniele Murgo, der gemeinsam mit Peter Kozok Trainer des A-Ligisten SG Herdringen/Müschede ist. „Deutschland wir bis ins Finale kommen und dort dann gegen England verlieren“, ergänzt der Coach mit italienischen Wurzeln.

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Murgos Trainerkollege Peter Kozok, der gebürtiger Pole ist, hofft auf einen Achtelfinaleinzug der polnischen Nationalmannschaft. „Favorit sind für mich die Franzosen. Ich mag den französischen Fußball. Das erste Gruppenspiel gegen Deutschland wird für beide Mannschaften richtungsweisend sein“, glaubt Kozok.

Die EM lenkt ab

„Wenn ich ehrlich bin, freue ich mehr auf die neue Saison in der Bezirksliga als auf die EM“, sagt Merso Mersovski, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Schmallenberg/Fredeburg, der bei der Europameisterschaft Nordmazedonien die Daumen drückt. „Ich komme aus Mazedonien und daher freue ich mich, dass mein Geburtsland das erste Mal an einer EM teilnimmt“, berichtet Mersovski. „Ich glaube aber, dass wir nicht über die Vorrunde hinaus kommen. Mit Österreich, der Ukraine und den Niederlanden haben wir eine starke Gruppe. Top-Favoriten sind für mich Frankreich und Italien.“

Bei Jens Richter, Trainer des Fußball-Landesligisten FC Arpe/Wormbach, beginnt so langsam die Vorfreude auf die EM. „Es ist schön, dass endlich ein wenig Normalität zurückkehrt und die Spiele auch vor Zuschauern stattfinden. Ich werde mir die Partien zu Hause anschauen“, teilt Richter mit, der Deutschland durchaus Chancen einräumt. „Wir sind bis auf eine Ausnahme immer eine Turniermannschaft gewesen. Wenn es Jogi Löw schafft, die Jungs wie Stefan Kuntz bei der U21-EM zu einer Einheit zu formen, ist die Mannschaft zu allem fähig. Als Favoriten sehe ich Spanien, Titelverteidiger Frankreich und England.“

Der gebürtige Ukrainer Paul Bender, Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfB Marsberg, hofft darauf, sich die EM-Spiele in einer Gastwirtschaft anschauen zu können. „Ansonsten schaue ich zu Hause“, sagt Bender. „Ich hoffe, dass Deutschland gut ins Turnier findet und eine gute Rolle spielt. Die anderen Nationen, die zum Favoritenkreis gehören, sehe ich nicht viel stärker. Ich werde Deutschland, die mit ein wenig Glück auch Europameister werden können, und der Ukraine die Daumen drücken.“

In EM-Stimmung ist auch Martin Gerbracht, Vorsitzender des Fußball-Bezirksligisten SV Oberschledorn/Grafschaft. „Die Zeit ist immer noch recht trostlos und da lenkt so eine EM etwas davon ab“, sagt Gerbracht. „Ich hoffe, dass Deutschland bis ins Halbfinale kommt. Europameister wird für mich England.“

Die Vorrunde überstehen

Für Bilal Akgüvercin, türkischer Stürmer des Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen, wird Frankreich Europameister. „Sie haben den besten Kader. Belgien, Deutschland, Portugal oder Italien sind aber auch immer für eine Überraschung gut“, teilt Akgüvercin mit. „Für unsere türkische Nationalmannschaft wäre es schon ein Erfolg, wenn sie die Vorrunde überstehen würde.“

Auf Deutschland als Europameister tippt Mario Droste, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SuS Langscheid/Enkhausen. „Ich vertraue auf den alten Spruch, Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen“, sagt Droste.