Sauerland. Wird es im demnächst im Fußball-Sauerland eine A-Liga der Frauen mit Neuner- und Elfer-Mannschaften geben? Der Trainer des SuS Reiste ist dafür.
„In der Fußball-A-Liga HSK der Frauen krebsen schon seit Jahren nur noch zehn bis elf Mannschaften sich durch die Saison. Hinzu kommt die Wettbewerbsverzerrung durch die Neuner-Teams. Es macht einfach keinen Spaß mehr“, sagt Berthold Thiele. Der Trainer der Fußballerinnen des SuS Reiste schlägt für die Zukunft eine Trennung der Elfer- und Neuner-Mannschaften vor. Außerdem ist er für einen Zusammenschluss der Frauen-A-Ligen aus dem Kreis HSK und Arnsberg. „In der einen Staffel würden die Elfer-Teams um den Aufstieg in die Bezirksliga und in der zweiten Staffel die Neuner-Mannschaften spielen“, lautet der Vorschlag von Berthold Thiele.
In der vergangenen Saison, die aufgrund der Coronapandemie annulliert worden ist, haben in der A-Liga HSK der Frauen zehn Mannschaften gespielt – fünf davon waren Neuner-Teams. Im Kreis Arnsberg gingen zwölf Mannschaften mit drei Neuner-Teams an den Start. In der kommenden Saison wird im Kreis Arnsberg auch der SV Bachum/Bergheim mit einer Neuner-Mannschaften an den Start gehen.
Thema „zu den Akten gelegt“
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Die Verantwortlichen aus den beiden Kreisvorständen halten wenig von einer Trennung sowie einem Zusammenschluss der Kreise im Frauenbereich. „Diese Thema hatten wir schon vor Jahren. Es wurde zu den Akten gelegt, da es von den Vereinen nicht gewünscht war“, sagt Stefan Vollmer, Staffelleiter der A-Liga HSK der Frauen. „Wir sollten vielmehr sehen, dass wir bei uns im Kreis HSK genügend Mannschaften an den Start bekommen.“
Fast gleicher Meinung ist Sascha Göckeler, Staffelleiter der A-Liga Arnsberg. „Wir haben eine gut funktionierende Kooperation mit dem Kreis Iserlohn. Wir spielen in der Meisterschaft, im Pokal und bei den Hallenkreismeisterschaften zusammen. Warum sollten wir diese Zusammenarbeit beenden und eine mit dem Kreis HSK eingehen?“, fragt Göckeler und ergänzt: „Bei einem Zusammenschluss zu einer gemeinsamen Frauen-A-Liga im HSK würden auf alle Vereine viel weitere Fahrten zukommen. Unsere Klubs fahren doch lieber nach Küntrop als nach Medebach.“
Auch die Vereine aus den beiden Frauen-A-Ligen sehen eine Zusammenlegung zu einer gemeinsamen Staffel und die Trennung nach Neuner- und Elfer-Mannschaften eher skeptisch. „Die Idee ist nicht uninteressant, aber wir sind mit dem derzeitigen Stand der Dinge mehr als zufrieden. Wir haben viele Nachbarduelle und kurze Fahrten“, sagt Tim Kuhlmann, Trainer der SG Bruchhausen/Niedereimer.
Susewind: „Interessante Idee“
„Wir haben schon mit der ersten Mannschaft in der Frauen-Bezirksliga genügend weite Fahrten zu absolvieren. Da müssen wir nicht noch mit der Reserve zum Beispiel nach Voßwinkel fahren. Dann wäre der ganze Tag futsch“, erklärt Katharina Köster, Sportlicher Leiterin der Frauen des TuS Medebach.
Dominic Susewind, Trainer der SG Nuhnetal/Züschen, hält die Idee für interessant. „Für die Elfer-Mannschaften würde ich diesen Schritt begrüßen. Sportlich wäre das ein viel größerer Anreiz, auch wenn man weitere Fahrten in Kauf nehmen muss. Wir haben jetzt in der A-Liga HSK auch schon weite Strecken zurückzulegen. Da kommt es nicht auf ein paar mehr Kilometer an“, sagt Susewind. Bedenken hat er bei den Neuner-Teams. „Ich würde darin eine Wettbewerbsverzerrung sehen. Da reichen zwei gute schnelle Spielerinnen aus, um ein Spiel zu entscheiden. Außerdem wäre man systemmäßig nicht flexibel genug.“
Ingo Hasenkämper, Trainer des FC Remblinghausen, findet eine gemeinsame A-Liga „prinzipiell nicht schlecht. Bereits jetzt ist in der A-Liga HSK ein deutlicher Leistungs-Unterschied zu sehen. Von den Elfer-Mannschaften sind eventuell drei gut, der Rest Kanonenfutter. Von daher sind bei einem Zusammenschluss sicherlich attraktivere Spiele zu erwarten. Nicht gut wären dagegen die weiten Fahrten.“
Über Berthold Thieles Vorschlag wird sicher noch diskutiert werden.