Sauerland. Mario Droste, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SuS Langscheid/Enkhausen, hat sich jetzt zu einem Thema in Rage geredet. Was den Coach ärgert.

Er trägt sein Herz auf der Zunge. Mario Droste, Trainer des Fußball-Bezirksligisten SuS Langscheid/Enkhausen, ist schon immer ein Mann von klaren Worten gewesen. „Wie soll man als Trainer einen Kader zusammenstellen, wenn Spieler plötzlich trotz fester Zusage doch noch den Verein verlassen“, sagt Dorste und ärgert sich maßlos über diese Unsitte. „Warum hat man dann eigentlich im Winter mit den Jungs gesprochen?“, fragt Mario Droste, der seit dem 1. Januar 2020 für die Bezirksliga-Truppe von der Sorpe verantwortlich ist.

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SuS Langscheid/Enkhausen: Spieler nicht an die Wand nageln

Bislang war der 47-jährige Coach des SuS Langscheid/Enkhausen von zurückgezogenen Zusagen von Spielern nicht betroffen. Seit der vergangenen Woche sieht das allerdings anders aus. Jannik Heppelmann, 19-jähriger Torhüter des SuS Langscheid/Enkhausen, teilte Droste mit, dass er doch den Verein verlassen und sich Landesligist SV Hüsten 09 anschließen wird. „Und da ist mir dann endgültig die Hutschnur geplatzt, denn auf einmal war auch ich selbst betroffen“, berichtet der SuS-Coach.

„Zuvor hatte ich lediglich in Telefonaten mit Trainerkollegen von diesen Rückziehern gehört und habe mich da schon tierisch über die Verhaltensweise der Spieler aufgeregt. Ich will Jannik nicht an die Wand nageln, sondern allgemein auf die Problematik, die meiner Meinung nach immer mehr zunimmt, aufmerksam machen. Meine Frage ist: Warum zählt ein gegebenes Wort im Fußball nicht mehr? Als Verein hält man ja auch die gemachten Zusagen gegenüber den Spielern. Zumindest kann ich da für meine Zeit als Trainer beim TuS Langenholthausen, SSV Küntrop, den Sportfreunden Hüingsen und jetzt beim SuS Langscheid/Enkhausen sprechen.“

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Zusage am 12. Dezember 2020

In der Tat hat nicht nur Jannik Heppelmann in den vergangenen Wochen seine Zusage zurückgezogen. Bei Westfalenligist SC Neheim haben zum Beispiel mit Philipp Ratz und Joshua Becker, die beide zum Bezirksligisten SV Westfalia Soest wechseln, sowie Maurice Majewski (zum Oberligisten SV Holzwickede) gleich drei Spieler ihr Ja-Wort zurückgezogen. „So etwas ist eine Unsitte und darf keine Schule machen“, sagt Droste.

Jannik Heppelmann, der im vergangenen Sommer vom TuS Voßwinkel an die Sorpe gewechselt war, hatte am 12. Dezember 2020 in einem Telefonat mit Mario Droste für eine weitere Spielzeit beim SuS Langscheid/Enkhausen zugesagt. „Ich bin da sehr penibel und führe über solche Gespräche ganz genau Buch“, teilt Droste mit. „Das Notieren von Gesprächsinhalten kommt von meinem Beruf als Beamter bei der Stadt Neuenrade, wo ich ebenfalls alles schriftlich festhalte.“ Somit stand für Droste – der damals auch noch interimsmäßig als Sportlicher Leiter beim SuS Langscheid/Enkhausen tätig war – fest: Jannik Heppelmann bleibt über den Sommer hinaus an der Sorpe.

Entscheidung zu voreilig

In der vergangenen Woche zog der 19-Jährige nun seine Zusage zurück. „Natürlich habe ich in Langscheid zugesagt. Vielleicht war es zu voreilig. Es tut mir auch für die Mannschaft und den Verein leid“, sagt Jannik Heppelmann. „Es war aber keine Entscheidung gegen Langscheid, sondern für mehr Spielzeit.“ Der talentierte Torhüter hatte sich beim SuS mehr erhofft.

Nach seinem Wechsel vom TuS Voßwinkel an die Sorpe kam Heppelmann lediglich in der Saisonvorbereitung zum Einsatz. In den acht ausgetragenen Punktspielen der inzwischen annullierten Saison in der „Bundesliga des Sauerlandes“ stand dagegen der 32-jährige Andree Seidel zwischen den Pfosten. „Und nun kam das Angebot von Landesligist SV Hüsten 09. Damit hatte ich bei meiner Zusage im Dezember nicht gerechnet“, sagt Heppelmann und ergänzt: „Ich will jetzt die Chance in Hüsten nutzen, habe aber auch aus dieser verfrühten Zusage für die Zukunft gelernt.“