Willingen/Sauerland. Nach dem Geister-Weltcup im Januar hofft der Ski-Club Willingen für seinen Kult-Weltcup der Skispringer für 2022 auf viele Anhänger. Was neu ist.

Es ist ein wahres Spektakel: Der Weltcup im Skispringen lockt in jedem Jahr zehntausende Fans zur Mühlenkopfschanze nach Willingen, darunter traditionell viele Anhänger aus dem benachbarten Hochsauerlandkreis. Die Wettbewerbe auf der größten im Weltcup zugelassenen Großschanze der Welt warten für das kommende Jahr 2022 mit fulminanten Neuerungen auf. Die Traditionsveranstaltung gilt zudem als Generalprobe für die Olympischen Winterspiele.

Spektakel in Willingen bietet starkes Programm

Erstmals werden die Veranstalter rund um den Ski-Club Willingen wenige Tage vor dem Start der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking (4. bis 20. Februar) vom 28. bis 30. Januar in Willingen auch ein Einzelspringen der weltbesten Skispringerinnen auf der Mühlenkopfschanze durchführen. Dieses ist konkret für den Samstag und Sonntag geplant.

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Bereits am Freitag, 28. Januar 2022, bestreiten die Skispringerinnen gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen den einzigen Mixed-Wettbewerb in der gesamten Weltcup-Saison im Waldecker Upland. Ebenso sehnlich erwartet wird natürlich der Weltcup der Herren, der ebenfalls an dem Wochenende ausgerichtet wird. In diesem Jahr setzte sich Ende Januar in Willingen der Norweger Halvor Egner Granerud bei der Traditionsveranstaltung durch – allerdings bei einem Geister-Weltcup ohne Fans, die aufgrund der Coronapandemie diesmal außen vor geblieben waren.

Eine große Hoffnung von OK-Präsident Jürgen Hensel ist deshalb, dass die Wettbewerbe im nächsten Jahr „hoffentlich wieder mit Zuschauern“ stattfinden können. Hensel, der die Video-Konferenz des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) für das Komitee der Kalenderkonferenz mit den Weltcup-Direktoren Chika Yoshida und Sandro Pertile sowie unter anderem Sarah Hendrickson, Paul Ganzenhuber und Clas Brede Brathen zusammen mit Rennleiter Volkmar Hirsch in der Geschäftsstelle des SCW verfolgte und bei der Auswertung des vergangenen Winters laut Auskunft seines Klubs erneut viel Lob für die Ausrichtung des Geister-Weltcups („gute Schanzenpräparation, starkes OK“) und die vier COC-Springen in 24 Stunden („hoher Level“) für sich und sein Team entgegen nehmen durfte, ist zuversichtlich.

Hoffnungen liegen auf den Lokalmatadoren

Neben einer großen Zuschauerkulisse und den TV-Übertragungen hoffen die Organisatoren natürlich auf die Teilnahme eines gesunden Lokalmatadors Stephan Leyhe auf dem Weg nach Peking. Lehye hatte sich 2020 beim Kult-Weltcup durchgesetzt und damit einen Traum erfüllt. Auch der talentierten Michelle Göbel (SC Willingen) wird in der nationalen Gruppe bei den Springerinnen einiges zugetraut.

Die Saison der Skispringer beginnt am 20. November 2021 in Nizhny Tagil (Russland), während die Skispringerinnen zwei Wochen später im norwegischen Lillehammer erstmals starten. Am 11./12. Dezember richtet auch Klingenthal einen gemeinsamen Weltcup aus.

Nach der Vierschanzentournee mit den traditionellen deutschen Stationen Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen haben die Skispringerinnen einen weiteren deutschen Weltcup in Titisee-Neustadt (12./13. März 2022). Vor den Saisonfinals in Planica/Slowenien (Männer) und Chaikowsky/Russland (Frauen) steht außerdem auch noch ein Weltcup-Skifliegen in Oberstdorf (19./20. März) in dem Plan, der noch offiziell vom FIS-Vorstand abgesegnet werden muss.

In Willingen und dem nahen Sauerland fiebert die Skisprunggemeinde nun aber vor allem dem 28. Januar 2022 entgegen – wenn an der Mühlenkopfschanze hoffentlich mit vielen Fans die Olympia-Generalprobe in der Heimat beginnt.