Willingen. Den erneuten Sieg des Norwegers Granerud konnte Markus Eisenbichler nicht verhindern, aber Rang drei in Willingen erleichterte nicht nur ihn.

Markus Eisenbichler ballte beide Fäuste und schrie: „Yes!“ Mit seinem Sprung auf 143 Meter sorgte der 29-Jährige für ein Happy End aus deutscher Sicht beim Weltcup-Skispringen in Willingen. Zwar reichte diese Weite am Sonntag nicht zum Sieg, den sich wie am Tag zuvor Halvor Egner Granerud sicherte, aber hinter dem Norweger und dem zweitplatzierten Polen Piotr Zyla belegte Eisenbichler Rang drei. Das – war nach dem Auftritt am Samstag und der Windlotterie am Sonntag nicht selbstverständlich.

Willingen: Böiger Seitenwind

Rund zwei Stunden dauerte der ersten Durchgang des zweiten Einzelspringens in Willingen – eine Premiere im hessischen Upland und vermutlich im Weltcup insgesamt. Der kaum berechenbare böige Seitenwind sorgte immer wieder für kurze Unterbrechungen, der zweite Durchgang wurde von der Jury deshalb abgesagt.

„Das ist schon wichtig für mich“, sagte Markus Eisenbichler über seinen dritten Platz, „speziell bei so einem Springen braucht man Eier, wie Oliver Kahn es immer sagt. Normal habe ich die – aber heute habe ich schon ein wenig gegrübelt.“ Mit der zweitbesten Weite des Tages sicherte sich der Bayer den Podestplatz. Die beste gelang dem Weltcup-Führenden Granerud, der im letzten Sprung nach 149 Metern landete. Eisenbichler fehlten jedoch 2,1 Punkte im Vergleich mit Piotr Zyla, der bei schlechterem Wind 137 Meter sprang.

Eisenbichler denkt nach

„Man musste heute etwas Glück haben und das hatte ich in der Luft“, sagte Eisenbichler in der ARD und ergänzte mit Blick auf die Zeit des Wartens in der Kälte: „Ich bin nicht mehr der Jüngste, da denkt man bei einem solchen Wind schonmal nach. Aber ich habe versucht, Blödsinn zu machen und mich zu entspannen.“

Da auch Pius Paschke den Wettkampf als Achter unter den Top Ten beendete, versöhnten sich die Adler des Deutschen Skiverbandes mit Willingen und können optimistisch zum nächsten Heimspiel in Klingenthal reisen. Bis zur WM im Allgäu stehen für Eisenbichler, Geiger und Co. noch drei Wettkampf-Wochenenden an.

Am Samstag hatte Eisenbichler als Achter für das beste Ergebnis aus deutscher Sicht gesorgt. Bundestrainer Stefan Horngacher war darüber nicht erfreut und forderte anschließend „eine deutliche Steigerung“ mit Blick auf Sonntag. Die erfolgte. „Ich bin sehr zufrieden, es war heute ein ganz schwieriger Wettkampf“, sagte Horngacher: „Die Sprungleistungen waren deutlich besser als am Samstag.“

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Der Norweger Granerud strich durch seinen Sieg zudem die 15.000 Euro Extra-Prämie für die Wertung „Willingen Six“ ein, die allerdings zur „Willingen Four“ wurde, da nicht nur der zweite Durchgang abgesagt, sondern auch die vorherige Qualifikation abgebrochen wurde.