Nove Mesto/Winterberg. Der Bundestrainer wählte deutliche Worte. Aber auch Maren Hammerschmidt (Winterberg) übte nach dem Staffel-Debakel schonungslose Selbstkritik.

Sie versuchte gar nicht, ihrem Auftritt irgendetwas Gutes abzugewinnen. „Wenn ich diese Zahlen sehe, den Rückstand und die Platzierung“, sagte Maren Hammerschmidt enttäuscht ins ZDF-Mikrofon: „Das ist wirklich schlecht.“ Die Biathletin des SK Winterberg war zum Auftakt des Weltcups in Nove Mesto/Tschechien für Denise Herrmann in die deutsche Damenstaffel gerutscht. Als Startläuferin konnte die 31-Jährige das Vertrauen der Bundestrainer aber nicht bestätigen.

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Dass Vanessa Hinz sowie Janina Hettich einen ebenso schlechten Tag erwischten und nur Franziska Preuß eine ansprechende Leistung zeigte, komplettierte das Debakel. Auf die siegreichen Schwedinnen wiesen die Deutschen einen deutlichen Rückstand von 1:57,7 Minute auf. Das Quartett des Deutschen Skiverbandes belegte Rang zwölf des Klassements und schnitt damit historisch schlecht ab.

Das bisher schlechteste Staffelergebnis der Geschichte hatten die Deutschen beim Weltcup im Dezember 2019 in Hochfilzen ebenfalls als Zwölfte abgeliefert. „Das war von vorne bis hinten schlecht. Viel Positives fällt mir nicht ein. Speziell das, was wir in der Loipe abgeliefert haben, war grottenschlecht“, sagte Bundestrainer Florian Steirer jetzt in Nove Mesto.

In der Loipe zu langsam

In der Loipe – dort lag erneut auch Hammerschmidts Schwachstelle. Denn obwohl die Winterbergerin ohne Fehler durch das Liegendschießen kam, verlor sie früh den Anschluss an die Spitze des Feldes. „Ich bin in der zweiten Runde irgendwie nicht vom Fleck gekommen“, sagte sie selbstkritisch. Den stehenden Anschlag ging sie deshalb etwas schneller an – und verfehlte eine Scheibe.

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„Dass ich den ersten Nachlader nicht ins Ziel bekomme, darf mir nicht passieren“, sagte Hammerschmidt. Der zweite Nachlader saß zwar, aber der Rückstand hatte sich vergrößert – und er vergrößerte sich in der Loipe weiter. Auf Rang 13 übergab die Sauerländerin an Vanessa Hinz. „Es tut mir leid, so etwas sollte einer Startläuferin nicht passieren“, haderte Maren Hammerschmidt mit sich selbst.

Hinz mit vier Fehlern am Schießstand und Hettich mit drei Fehlern konnten den Rückstand nicht verringern. Preuß leistete sich zwar nur einen Nachlader im Stehendschießen, lag aber zu weit zurück, als dass sie wenigstens Ergebniskosmetik hätte betreiben können. Durch Schwedens Sieg verloren Hammerschmidt und Co. zudem Rang eins und damit auch die kleine Kristallkugel in der Weltcup-Gesamtwertung der Disziplin Staffel.