Verl/Sundern. Die Leistungen von Fußballprofi Julian Schwermann aus Sundern-Brenschede bei Drittligist SC Verl sind gut. Darum wird das auch in Japan bestaunt.

Japan? Wer in Sundern-Brenschede, dem idyllisch gelegenen Dorf aus dem oberen Röhrtal mit etwa 70 Einwohnern verteilt auf 14 Häuser aufwächst, hat mit der großen Inselnation im Pazifik naturgemäß erst mal so gar keine Berührungspunkte.

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Das ist bei Fußballprofi Julian Schwermann aus Brenschede anders: Der 21-Jährige, der seit dem vergangenen Sommer äußerst erfolgreich bei Drittliga-Aufsteiger SC Verl spielt, hat nämlich einen ganz besonderen weiblichen Fan – und zwar aus Japan.

HSK-Profi in Japan beliebt: So entsteht die kuriose Verbindung

Sachiho Hayakawa ist 30 Jahre alt, von Beruf Ingenieurin und große Anhängerin von Julian Schwermann. Ihre kuriose Verbindung zum Fußballer besteht schon länger: Vor seiner Zeit beim ostwestfälischen Drittliga-Neuling spielte Sauerländer Schwermann von 2018 bis 2020 für Borussia Dortmund II in der Regionalliga West.

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Die Japanerin Sachiho Hayakawa war zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren Anhängerin des BVB – seit die Dortmunder Legende und Landsmann Shinji Kagawa 2010 erstmals zur Borussia gewechselt war. „Vor einiger Zeit war ich dann sogar in Deutschland, um mir ein Spiel des BVB live im Signal-Iduna-Park anzuschauen“, so Hayakawa im Vereinsmagazin des SC Verl.

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Weil die fußballbegeisterte Asiatin nicht nur das Stadion des BVB, sondern auch das Trainingsgelände besuchte, lernte sie zufällig Youngster Julian Schwermann kennen, der auf der Schwelle zum Profifußball stand. „Ich habe sie einige Male beim BVB am Trainingsgelände getroffen, wo ich ihr ein paar Autogramme gegeben habe. Natürlich freut es mich, wenn mich jemand unterstützt und meinen Weg so verfolgt“, sagt Julian Schwermann im Gespräch mit dieser Zeitung.

Ein Trikot des SC Verl geht auf die Reise

Das gemeinsam geschossene Selfie, die Gespräche und die Unterschriften haben offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen – denn Sachiho Hayakawa verfolgt den Weg des Brenscheder Fußballers weiter, auch bei seiner neuen Station SC Verl. „Sie wollen immer ein Tor schießen, haben einen tollen Teamgeist und geben nie auf. Das ist wirklich beeindruckend“, sagt die 30-Jährige über Schwermanns neuen Verein.

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Und was ein echter Fan ist, der verfügt natürlich auch stets über ein Trikot des Idols: Wohl erstmals in der Historie des SC Verl schickten die Verantwortlichen kürzlich ein Trikot in Richtung Fernost – natürlich mit passender Beflockung: Schwermanns Name und seine Rückennummer acht zieren nun den Rücken seines japanischen Fans. Hayakawa: „Das Trikot werde ich dann bei den nächsten Spielen des Sportclubs tragen und dem Team, besonders aber Julian, von Japan aus die Daumen drücken.“

Registriert haben dürfte Schwermanns Edelfan aus Fernost auch, dass der HSK-Profi bislang eine überzeugende erste Saison in der 3. Liga spielt. In 19 von 22 möglichen Spielen des SC Verl stand der defensive Mittelfeldspieler auf dem Platz, 16 Mal gar in der Startelf. Zuletzt allerdings lief ihm unter anderem Zugang Mael Corboz (kam im Januar von den Go Ahead Eagles aus der 2. Liga in den Niederlanden) etwas den Rang ab. Kein Problem für Julian Schwermann: „Konkurrenz gehört im Fußball dazu. Ich versuche, im Training Gas zu geben und gut zu spielen, wenn ich ran darf“, sagt der Sauerländer.

Und wenn er spielen darf, dann ist eines gewiss: Nicht nur 100 Kilometer entfernt in Brenschede wird mitgefiebert. Auch im fernen Japan, 9000 Kilometer weiter, drückt Sachiho Hayakawa ihrem Idol Julian Schwermann die Daumen.