Werl/Soest. Die 39. Auflage des Silvesterlaufs findet nur virtuell statt, ist aber ein Riesen-Erfolg. Die aktuelle Titelträgerin setzt ein Zeichen.

5000 Anmeldungen sind geschafft! Der Silvesterlauf von Werl nach Soest, der dieses Jahr nur virtuell stattfinden kann, boomt trotz der Corona-bedingten Absage des Happenings. Was so viele Gleichgesinnte antreibt, ist der Wunsch nach Bewegung, eine gewisse „Jetzt erst recht“-Stimmung und nicht zuletzt der gute Zweck, der von den Machern des Kultlaufes seit jeher unterstützt wird.

Dass es beim Silvesterlauf um mehr geht als nur ums schnelle Ankommen, hat auch Laura Hottenrott stets betont. Die dreifache Siegerin, die in den Jahren 2015, 2016 und 2019 auf dem Soester Marktplatz jubelte, setzte nun ein tolles Zeichen. Die Nationalkader-Athletin hat sich auch für den sogenannten „#Silvesterhomerun“ angemeldet und ist bei dieser virtuellen Ausgabe für ihren Verein PSV Grün-Weiß Kassel an den Start gegangen.

Hottenrott holt Bronze bei WM

Für Hottenrott war es wie für alle Leistungssportler kein leichtes Jahr 2020. Vor allem die Absage der Olympischen Spiele in Tokio überschattete diese Saison, die eigentlich gar keine war. Die 28-Jährige konnte aber einen großen Erfolg feiern, der mehr als ein Trostpflaster darstellt: Mit der Mannschaft gewann die Nordhessin Hottenrott bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft im Oktober in Gdynia (Polen) die Bronzemedaille.

Petros bricht deutschen Marathon-Rekord

Ein anderer Silvesterlauf-Star vermochte diesen Höhepunkt noch zu übertrumpfen: Amanal Petros (25) konnte sich vor knapp vier Wochen in die Geschichtsbücher eintragen. Der Sieger von 2017 und 2018 lief beim Marathon in Valencia am 6. Dezember überraschend in 2:07:18 einen neuen deutschen Rekord. Der Wattenscheider legte die 42,195km in einem durchschnittlichen Tempo von 3:01 pro Kilometer zurück und war mehr als eine Minute schneller als der bisherige Rekordhalter Arne Gabius 2015 in Frankfurt.

Hendrik Pfeiffer (27) hatte den deutschen Rekord ebenfalls im Visier, musste seinem Wattenscheider Teamkollegen aber den Vortritt lassen. Der amtierende Silvesterlauf-Titelträger Pfeiffer jedenfalls knackte die Olympia-Norm, wurde Sportsoldat – und übergab den Silvesterlauf-Siegercheck. Sein Heimatverein LAZ Rhede freute sich über die 1.000 Euro Prämie zu Gunsten der Nachwuchsarbeit.

Mocki bleibt auch als Mama sportlich

„Nachwuchsarbeit“ leistete gewissermaßen auch Sabrina Mockenhaupt (40). Die Siegerländerin, die 2011 und 2013 am schnellsten über die alte B1 rannte, brachte im Mai 2020 ihre Tochter Ruby zur Welt. Seitdem ist für „Mocki“, die auch abseits der Strecke als „Let’s dance“-Teilnehmerin für Schlagzeilen sorgte, ihre kleine Familie absoluter Lebensmittelpunkt. Sportlich, das kann man auf Mockenhaupts Social-Media-Profilen verfolgen, ist sie auch in der Corona-Krise geblieben. Und das hat die Leichtathletik-Persönlichkeit mit tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern am „#Silvesterhomerun“ gemeinsam.