Hochfilzen/Winterberg. 0,2 Sekunden sind ein Wimpernschlag – doch der fehlte der Staffel um Maren Hammerschmidt (Winterberg), um in Hochfilzen auf dem Podest zu stehen.

Hochfilzen – das ist der Ort, an dem Maren Hammerschmidt mit der deutschen Staffel bei der Weltmeisterschaft 2017 die Goldmedaille gewann. Hochfilzen – scheint auf die Biathletin des SK Winterberg in puncto Staffel gewissermaßen magisch zu wirken. Denn auch auch beim Weltcuprennen an diesem Samstag zeigte sie als Startläuferin – nach lediglich Rang 33 im Sprint am Vortag – eine perfekte Vorstellung. Warum sie am Ende doch nicht über einen Podestplatz jubeln durfte.

Lob von Laura Dahlmeier

„Super“, so fasste Ex-Biathletin Laura Dahlmeier als ZDF-Expertin die Leistung ihrer einstigen Zimmerkollegin Maren Hammerschmidt zusammen. Die Winterbergerin war als Startläuferin für das DSV-Quartett in den Wettkampf gegangen – und blieb sowohl liegend als auch stehend im Schießen fehlerfrei. Trotz starker Konkurrenz übergab sie sogar in Führung liegend an Franziska Preuß.

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Damit hatte sie ihre Aufgabe, die Staffel in oder an der Spitze des Feldes zu halten, mehr als erfüllt. „Ich war schon nervös, weil ich das nicht so oft mache. Aber es hat Spaß gemacht“, sagte die 31-Jährige über ihre Rolle. „Es lief richtig rund am Schießstand und auf der Strecke“, erklärte die Winterbergerin.

Vor einem Jahr erlebte das deutsche Team beim Weltcup in Tirol eine herbe Pleite und fuhr mit Platz zwölf das schlechteste Staffel-Ergebnis einer deutschen Mannschaft überhaupt ein. Beim Staffelauftakt vor einer Woche im finnischen Kontiolathi war das Team mit Hammerschmidt Dritter geworden.

Herrmann ist enttäuscht

Dass es diesmal nicht zum Podest reichte, entschied sich erst auf den letzten Metern. Nach Hammerschmidt musste zwar Franziska Preuß sogar in die Strafrunde, doch Janina Hettich schickte letztendlich Schlussläuferin Denise Herrmann aussichtsreich ins Rennen.

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„Ich war mir relativ sicher, dass ich das im Zielsprint hinbekomme. Aber meine Beine wollten nicht so, wie ich will. Deshalb hat es nicht ganz gereicht“, sagte Herrmann, die im Endspurt gegen Elvira Öberg verlor, enttäuscht im ZDF.

Das DSV-Quartett (1 Strafrunde+9 Nachlader) lag nämlich nur 0,2 Sekunden hinter den drittplatzierten Schwedinnen. Der Sieg ging souverän an die Norwegerinnen (1+6), die in 1:08:04,3 Stunden vor Frankreich (+24,5 Sekunden/0+16) und Schweden (1+9/32,5) triumphierten. Die Weltmeisterinnen, die im vergangenen Winter alle Staffeln gewonnen hatten, revanchierten sich so auch für den schwachen achten Rang von Kontiolahti.

Das sagt der Bundestrainer

„Es ist immer ärgerlich, wenn man nicht auf dem Podium steht, aber insgesamt sind wir schon zufrieden mit der Leistung“, sagte Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer zusammenfassend. Am Sonntag (11.45 Uhr/ZDF) steht bei den Frauen die Verfolgung über 10 km auf dem Programm.