Sundern. Sie soll ein starkes Zeichen gegen Rassismus in der Gesellschaft sein: Der TuS Sundern startet eine neue Kampagne. Die Idee – und ihre Umsetzung.

Vielfalt, Toleranz, Respekt – diese Werte vertritt die Fußballabteilung des TuS Sundern bereits seit vielen Jahren. Gleichwohl setzt der TuS jetzt zusätzlich ein eindrückliches Zeichen, um auf ein nach wie vor allgegenwärtiges, großes gesellschaftliches Problem aufmerksam zu machen – und um zu sensibilisieren: den Rassismus.

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Wenn an diesem Wochenende im Fußball-Sauerland die neue Saison 2020/2021 startet, werden sich die fünf überkreislich aktiven Mannschaften des TuS Sundern mit einheitlichen Aufwärmtrikots auf die Partien vorbereiten. Die extra hergestellten Shirts tragen eine eindeutige Botschaft: „No racism“ – zu deutsch: „Kein Rassismus“.

Gegen den Rassismus: So gestaltet sich die Kampagne

Die Kampagne des TuS Sundern soll sich über mindestens die gesamte Spielzeit 2020/2021 erstrecken und die Außendarstellung des Vereins prägen, wie Fußball-Abteilungsleiter Eric Wachholz im Gespräch mit dieser Zeitung betont: „Wir wollen nicht nur reden, sondern Zeichen setzen. Rassismus hat beim TuS Sundern keinerlei Platz, wir leben Vielfalt, Toleranz und Respekt. Wir werden diese Aussagen nicht nur auf der Brust tragen, sondern dieses Thema auch neben dem Platz aktiv leben. Wir sehen diese Kampagne als die Grundlage für ein uneingeschränktes Miteinander und dafür, unsere sportlich angestrebten Ziele zu erfüllen.“

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Sowohl die erste Herrenmannschaft (Bezirksliga 4), das Team der A-Junioren (Bezirksliga), die B-Junioren (Landesliga), die C-Junioren und die D-Junioren (beide Bezirksliga) werden künftig mit den besonderen Aufwärmshirts auflaufen.

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Die 13 weiteren Fußballteams des TuS – allesamt in den Kreisligen aktiv – sollen mittelfristig ebenso die Aufwärmshirts tragen und damit auch die klare Botschaft verkörpern. Mehr als 300 der Trainingsshirts will der Verein sponsern. „Wir haben bereits viele Anfragen von unseren Trainern und Spielern, die zusätzliche Shirts wollen und diese dann selbst bezahlen. Wir merken daran, dass die Aktion schon weiter vorangeht“, freut sich Wachholz.

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Der TuS Sundern habe schon immer viele Akteure in seinen Reihen gehabt, die selbst oder deren Verwandte einen Migrationshintergrund innehaben. „Innerhalb einer Mannschaft spielt so etwas nie eine Rolle. Es ist völlig egal, woher man kommt oder wie man aussieht. Man will einfach zusammen viel erreichen. Ich finde, dass der Sport im Kampf gegen Rassismus eine große Rolle spielt und halte daher die Aktion für richtig gut. Vielleicht bewirkt das ja ein Mit- und Umdenken in einigen Köpfen“, sagt Sebastian Held, Kapitän der ersten Herrenmannschaft des TuS Sundern.

Altersübergreifendes Zeichen

Andreas Mühle, Sportlicher Leiter und Trainer der B-Junioren des TuS, betont, dass dem Verein „die Einheitlichkeit für diese Aktion wichtig“ gewesen sei. „Wir wollten uns positionieren und ein klares Statement setzen. Die Aktion wirkt altersübergreifend und ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Zeichen.“

Wichtig sei den Verantwortlichen des TuS Sundern, „dass wir diese Botschaft nicht für uns allein beanspruchen“, sagt Eric Wachholz. Nach und nach sollen demnach nun Vereine und andere Gestalter aus Sundern mit ins Boot geholt werden, um unter anderem auch durch Aktionen wie Informationsgespräche zum Thema mit den Teams in der Fußgängerzone zu zeigen, „dass die Welt bunt, offen und vielfältig ist – und sein soll. Wir sind gespannt, wer sich in der Zukunft vielleicht noch mit beteiligen wird.“

Das ist die Aktion des SSV Meschede

Ein Zeichen im Kampf gegen Rassismus hat auch der SSV Meschede gesetzt. Der Fußballverein aus der Kreisstadt geht in der kommenden Spielzeit in der A-Liga West mit einem Anti-Rassismus-Logo auf dem Trikot an den Start.

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Hintergrund: SSV-Spieler Moises Ngombo war in der vergangenen Spielzeit bei einigen Auswärtsspielen in der A-Liga West von Zuschauern unter anderem als „Bananenpflücker“, „Schwarzfuß“ oder „Mohrenkopf“ tituliert worden und hatte dies kürzlich im Gespräch mit der Sauerlandsport-Redaktion öffentlich gemacht. „Wir müssen etwas tun, um Rassismus aus dem Fußball zu verbannen“, sagt Franz Schamoni, Fußball-Abteilungsleiter des SSV Meschede. „Das Logo auf unserem Trikot soll jeden Spieltag dazu beitragen, dass sich jeder Gedanken macht.“